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0078 - Thoras Opfergang

Titel: 0078 - Thoras Opfergang
Autoren: Unbekannt
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Rhodan bei diesen Worten, und er erkannte wieder einmal, was es heißt, einen Freund zu besitzen.
    Bully mußte geahnt, gewußt oder gefühlt haben, was in ihm vorging; vielleicht hatte er durch Deringhouse alles erfahren, und wie Reginald Bull gehandelt hatte - das war typisch für ihn.
    „Sir", gab der Leiter der Hyperfunkstation durch, während Perry Rhodans Gedanken abgeschweift waren, „der Spruch lautet: Persönliches Erscheinen erbeten! Sir, der Ruf kommt alle zehn Sekunden auf der Welle des Mammutgehirns durch und enthält weder Anrede noch Absender. Ist diese Nachricht vielleicht für Sie bestimmt? Mister Bull ist dieser Meinung."
    „Danke", erwiderte Rhodan und wunderte sich, daß seine Stimme den vertrauten Klang nicht verloren hatte. „Ja, diese Nachricht habe ich erwartet. Sie bedarf keiner Antwort. Ende."
    Der Alltag hatte ihn wieder in Beschlag genommen. Die eigenen Sorgen und Nöte mußten zurücktreten. Im Solaren Imperium gab es einen Menschen, der sein Handeln verstand: Thora, seine Frau!
    Er dachte an sie, während er zu Reginald Bull, seinem Stellvertreter, die Verbindung herstellte. „Bully, ist Deringhouse bei dir?" fragte Rhodan den Freund kurz. „Ja, er sitzt bei mir. Willst du ihn sprechen?"
    „Euch beide. Kommt herüber, bevor es Zeit zur Lagebesprechung ist!"
    Als Deringhouse wieder seinem Chef gegenüberstand, wunderte er sich, wie beherrscht sich Rhodan zeigte. Nur die etwas stärker akzentuierten Falten in seinem Gesicht verrieten die Willensanstrengung.
    Mit einer Handbewegung bot er ihnen Platz an. „Bully, du bist unterrichtet, aber Deringhouse nicht." Er blickte jetzt den General an, der aufhorchte.
    Wenn Perry Rhodans Stimme diesen undefinierbaren metallischen Klang besaß, stand immer ein neuer, gefährlicher Einsatz bevor. „Deringhouse, ich habe Ende September an das Robotgehirn auf Arkon III den Wunsch gerichtet, hundert Kugelschiffe arkonidischer Herstellung zu erwerben..."
    „Erwerben ..." rief Bully anzüglich. „Wenn ich das höre, muß ich immer an unsere TITAN denken, wie du sie damals erworben hast. Hat Gucky damals nicht das ordinäre Wort klauen benutzt?"
    Perry Rhodan durchschaute den Freund. Nie war Bully ernsthafter gewesen als jetzt! Mit seiner Bemerkung, die scherzhaften Charakter besaß, wollte er ihn aus seiner Verkrampfung lösen.
    Rhodan ging auf Bullys Anspielung ein. „Dicker", erwiderte er, und im Beisein des Generals war diese vertrauliche Anrede nichts Ungewöhnliches, „ich erinnere mich sehr gut, daß du damals in dieser Tonart dich geäußert hast, und du wirst dich jetzt auch der Tatsache erinnern, unter welchen Umständen das Robotgehirn uns die TITAN übergab."
    Bully war noch nicht bereit, einen Rückzieher zu machen. „Entschuldige, Perry, wenn ich darauf angespielt habe, aber dein Plan, wie du hundert Arkon-Kugelschiffe erwerben willst, zwingt mich, an die Erwerbung der TITAN zu denken. Dafür haben wir doch auch nichts bezahlt, oder doch ...?"
    Deringhouses Gelächter bewies, daß es damals beim „Kauf" des Superschlachtschiffes TITAN irgendwelche Abwicklungen gegeben haben mußte, die nicht branchenüblich waren. Und der General nickte Reginald Bull jetzt vertraulich zu.
    „Okay, Bully", gab Perry Rhodan nach und wandte sich wieder an Deringhouse. „Ich habe nicht vor, Arkon hundert Raumschiffe abzukaufen! Bezahlung ist ein Argument, mit dem wir bei dem Mammutgehirn nicht durchkommen. Unter Ausnutzung der Lage an der Überlappungsfront und der Tatsache, daß das Gehirn aufgrund seiner Programmierung nicht verstehen kann, weshalb es eine Einstein- und Druuf-Ebene und das Phänomen der Überlappungszone gibt, ist mein Vorschlag zu einem Waffenbündnis mit Arkon gegen die Druufs zugkräftiger. Aber warum machen Sie jetzt dieses unzufriedene Gesicht, Deringhouse?"
    Sarkastisch erwiderte der General: „Ich glaube, der Teufel ist ein ehrlicherer Vertragspartner als das Robotgehirn auf Arkon III. Chef, hat es schon ein einziges Mal ein Abkommen eingehalten?"
    Mit seiner Antwort schien Rhodan die Frage zu übergehen. „Ich möchte zehn Superschlachtschiffe der Imperiumsklasse, Durchmesser eintausendfünfhundert Meter, erwerben; zwanzig Fünfhundert-Meter-Schlachtkreuzer, dreißig Schwere Kreuzer von zweihundert Meter Durchmesser und vierzig Leichte der Staatenklasse. Ihre Augen brauchen nicht groß zu werden, Deringhouse. Was ist für das Große Imperium schon ein Flottenverband von hundert Schiffen dieser Zusammensetzung? Und dazu
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