Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0077 - In den Fesseln der Ewigkeit

Titel: 0077 - In den Fesseln der Ewigkeit
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Er kannte mich, konnte sich aber nicht mehr erinnern, woher er mich kannte. Er sprach davon, ein Wanderer durch die Ewigkeit zu sein. Er behauptete, Anfang und Ende der Welten erlebt oder zumindest gesehen zu haben. Ellert reiste durch die Zeit also wieder eine Übereinstimmung. Nein, ich zweifle nun nicht mehr daran, daß wir Ellert endlich gefunden haben ..."
    „... oder er uns!" warf Gucky ein. Seine helle Stimme hatte eine eigenartige Betonung. „Er wird uns gesucht haben."
    „Möglich", gab Rhodan zu und sah zu, wie Sikermann die Transition einleitete. Der erste Schmerz der Schockwellen zog durch die Glieder. Sonst war nichts zu spüren. Und dann, als sie wieder auf den Bildschirm blickten, sahen sie das heimatliche Sonnensystem. Die Landung war reine Routine. Sie sprachen kaum miteinander, als die Erde größer wurde und den Bildschirm schließlich ganz ausfüllte.
    Mit einem sanften Ruck setzte das riesige Schiff auf. Sie waren am Ziel. Rhodan verließ zusammen mit Atlan und Gucky die DRUSUS. Unauffällig verbarg sich Harno in der Rocktasche Rhodans.
    Mercant trat ihnen bereits entgegen. Sein Gesicht zeigte Müdigkeit. Er hatte sich die ganze Nacht und den halben Tag um die Ohren geschlagen. „Willkommen auf der Erde", sagte er und streckte den Männern die Hände entgegen. Dann beugte er sich ein wenig herab und begrüßte auch Gucky. „Sie kommen nicht zu spät. Bisher ist nichts geschehen."
    Das hatte Rhodan wissen wollen. Er atmete erleichtert auf und stieg in das bereitstehende Fahrzeug, das sie aus der Stadt bringen sollte. In weiser Voraussicht war das Mausoleum damals so weit draußen in der Wüste erbaut worden, daß keine Gefahr bestand, es würde jemals von den Bauten Terranias eingeschlossen werden.
    Während rechts und links die Häuserwände vorbei und nach unten glitten, als die Gleitschwingen aus dem Fahrzeugkörper traten und sie schräg in die Luft hinauf stiegen, berichtete Mercant knapp und präzise. „Haggard weilt mit seinem ganzen Stab am Mausoleum, aber bisher ist nichts geschehen. Die Alarmlampe leuchtet noch immer. Keine Veränderungen an der Pyramide. Der Schutzbeton scheint ebenfalls unversehrt"
    Rhodan nickte. Fast hatte er ähnliches erwartet, wenn er auch nicht sicher sein konnte. Immerhin, wenn seine Vermutungen stimmten, dann war es für Ellert noch zu früh, wieder Besitz von seinem eigenen Körper zu ergreifen.
    Die Stadt blieb zurück. Tief unter dem Gleiter rollte die eintönige Fläche der Wüste nach hinten, bis weit vorn die spitze Nadel auftauchte, die scharf und weit in den dämmrigen Himmel hinauf stach. Das Grabmal! Sie sanken schnell tiefer und landeten keine zwanzig Meter von der metallisch schimmernden Pyramide entfernt. Eine Gruppe von Männern schritt ihnen entgegen. Sie hatten in einigen Stationswagen gewartet, die das Zeichen des Roten Kreuzes trugen.
    Auch Professor Haggard gehörte zu jenen, denen Rhodan die Zelldusche auf Wanderer gewährt hatte. Seine hagere Gestalt näherte sich ein wenig gebeugt, was jedoch nicht auf sein tatsächliches Alter zurückzuführen war. Er gab Rhodan die Hand. „Wir haben umsonst gewacht", sagte er, nachdem er auch Atlan und Gucky begrüßt hatte, der weitergewatschelt und dicht vor der Pyramide stehengeblieben war.
    Rhodan spürte die leichte Skepsis in der Stimme des anderen, was er ihm nicht verübeln konnte. Jeder vernünftige Mensch mußte skeptisch sein, wenn er Ellerts Geschichte hörte. „Ich habe es nicht anders erwartet", gab er zurück und betrachtete sinnend die Pyramide, genau wie Gucky und Atlan es taten. „Aber Sie können mir ruhig glauben, daß Ellert bald auftauchen wird. Vielleicht schon in wenigen Tagen."
    Haggard zuckte die Achseln. „Sie wissen, daß ich Wissenschaftler bin, Perry. Ich bin von Natur aus mißtrauisch. Ich kann nicht glauben, daß ein menschlicher Körper, der siebzig Jahre unter der Erde ruhte, wieder lebendig wird."
    „Sie wissen genausogut wie ich, daß Ellert nicht wirklich gestorben ist. Sie haben ihn damals selbst mit Manoli untersucht. Fanden Sie vielleicht eine Erklärung für das Phänomen?"
    „Nein", gab der Arzt zögernd zu. „Natürlich nicht! Aber sieben Jahrzehnte sind eine zu lange Zeit..."
    „Nicht für jemand, der Ewigkeiten schaute", schloß Rhodan die fruchtlose Diskussion ab. Sein Blick ruhte nachdenklich auf der Pyramide, deren Spitze durch die Sonnenstrahlen vergoldet wurde.
    Er wußte, wie man in die tiefliegende Grabkammer eindringen konnte, ohne den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher