Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0076 - Unter den Sternen von Druufon

Titel: 0076 - Unter den Sternen von Druufon
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
tat das so lange, bis Bully die Geduld verlor und ihn wütend anbrüllte. Zu Rhodans Verblüffung verzichtete der Mausbiber sogar auf die erwartete Racheaktion.
    Und dann war es endlich soweit. Captain Marcel Rous meldete die CALIFORNIA startklar.
    Zehn Minuten später schoß die Raumkugel aus einer verborgenen Bodenspalte der Hoffnungsberge und jagte mit irrsinniger Beschleunigung hinauf in den dämmerigen Himmel von Hades.
    Sie verzichteten auf jede Transition, sondern erreichten nach knapp acht Minuten die einfache Lichtgeschwindigkeit. Harno fungierte als Universalbildschirm und warnte sie außerdem rechtzeitig vor den Schiffen der beiden feindlichen Parteien. Die ungemein hohen Beschleunigungswerte der CALIFORNIA sorgten dafür, daß sie den Angreifern immer wieder entkamen, ohne in ein Gefecht verwickelt zu werden.
    Druufon kam schnell näher. Damit erhöhte sich aber auch die Gefahr einer Entdeckung.
    „Kannst du Onot nicht aufspüren?" fragte Rhodan. Gucky verneinte stumm. Er saß auf seiner Couch, zusammengesunken und mit geschlossenen Augen.
    Vergeblich hatte er bisher versucht, Verbindung mit dem unbekannten Freund aufzunehmen. Es gelang Gucky nicht einmal, den echten Onot, Chefphysiker der Druuf, zu entdecken. Es war höchst wahrscheinlich, daß wieder einmal ein Experiment stattfand, das auch telepathische Impulse abschirmte.
    Immerhin wußte Gucky, daß es Teleportersprünge nicht behinderte. Rhodan gab nicht auf. „Wenn wir nahe genug heran sind, kannst du vielleicht springen."
    Nun öffnete Gucky doch die Augen. Er begegnete Rhodans fragendem Blick. Seitlich saß Bully und betrachtete ihn ein wenig scheu. Man merkte ihm an, daß er jetzt nicht gern in Guckys Haut gesteckt hätte.
    „Ich will es versuchen", erwiderte der Mausbiber ungewöhnlich leise und im Gegensatz zu sonst wenig begeistert. Seine Abenteuerlust schien plötzlich verflogen zu sein. „Der Sprung ist das wenigste, denn ich kann mich immer wieder in Sicherheit bringen. Was aber ist, wenn ihr inzwischen fliehen müßt? Was mache ich dann?"
    Rhodan stand auf, ging zu Gucky und strich ihm über das zerzauste Fell. In seiner Stimme schwang Wärme, als er versicherte: „Wir werden auf keinen Fall die Sicherheitsentfernung überschreiten, ehe du zurück bist. Du kannst dich auf uns verlassen"
    Gucky rutschte von der Couch. „Also gut! Wann soll ich?"
    Rhodan lächelte und trat zurück. „In fünf Minuten etwa - falls du nicht vorher Kontakt mit Onot bekommst."
    Die Hoffnung erfüllte sich nicht. Onot blieb stumm. Es war, als hätte es ihn niemals gegeben.
    Drei, vier Minuten verstrichen. Auch Harno konnte ihnen nicht helfen. Es war wie verhext. Als ob Onot einfach verschwunden wäre. Mehr als einmal bekam Harno das Labor des Chefphysikers ins Bild, aber von dem Druuf selbst war nichts zu sehen.
    „Am besten ist, du gehst ins Labor", sagte Rhodan.
    Gucky nickte, sah auf die Uhr und konzentrierte sich zum Sprung. Dann war er verschwunden.
     
    7.
     
    Er tauchte aber sofort wieder auf. Wenigstens auf der milchigen Rundung von Harnos Oberfläche. Der telepathische Kontakt zwischen dem Kugelwesen und dem Mausbiber blieb bestehen, so daß eine Anpeilung keine Schwierigkeit bedeutete. Solange dieser Kontakt nicht unterbrochen wurde, bestand keine akute Gefahr, Gucky aus den Augen zu verlieren.
    Gucky wußte, daß er unter Beobachtung stand. Er wußte es durch Harno, der mit ihm Verbindung hielt. Zielsicher landete er in dem gleichen Labor, das er schon kannte. Die Schalttafel und die gesamte technische Anlage der unterirdischen Versuchsstation waren verlassen. Von Onot gab es nicht die geringste Spur. Ihn unter den Tausenden von aufgeregten Gedankenimpulsen herauszufinden, wäre ein fast unglaublicher Zufall gewesen, da ja der ursprüngliche Onot nicht an ihn, Gucky, dachte.
    Versuche nicht, das Wesen des Zeit-Erstarrers zu begreifen! kam lautlos, aber dringend Harnos Warnung.
    Gucky rührte sich nicht von der Stelle, sondern starrte mit angespannten Sinnen auf den schimmernden Metallkasten auf einem Tisch, dicht neben der Hauptschalttafel. Er war mit gläsernen Knöpfen und bunten Hebeln bedeckt, dazwischen saßen jetzt dunkle Lämpchen und Skalen. Mehrere Leitungen führten zu den Generatoren und anderen Aggregaten.
    Zeit-Erstarrer? fragte Gucky verwundert. Harno erklärte: Die Erfindung, an der Onot arbeitet, wenn er nicht mehr mit unserem Freund identisch ist. Wahrscheinlich aber ist, daß er es ohne ihn niemals geschafft hätte. Kannst
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher