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0076 - Unter den Sternen von Druufon

Titel: 0076 - Unter den Sternen von Druufon
Autoren: Unbekannt
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Die Wand begann zu leben und holte die Vergangenheit in die Gegenwart. Perry Rhodan sah auf einen Mann mit harten und doch sympathischen Zügen, der vor ihm stand.
    „Berichten Sie, Sergeant! Was fanden Sie auf dem vierten Planeten?"
    „Auf einem Mond des vierten Planeten, Sir!" verbesserte der Sergeant ruhig. „Eine Kugel, Sir, mit einem halben Meter Durchmesser. Sie lag am Rande eines Gebirges und rief mich - ja, sie rief mich zu sich. Telepathisch, wie ich schon sagte. Ich erfuhr, daß die Kugel ein Lebewesen war, das sich von Energie ernährt. Außerdem kann es über unbegrenzte Strecken hinweg sehen und das, was es sieht, auf seine Oberfläche projizieren. Die Kugel wäre also als idealer Fernsehempfänger zu benutzen."
    „Wenn sie Lust dazu verspürt", meinte Rhodan voller Zweifel.
    „Sie ist freundlich gesinnt", beteuerte Harnahan überzeugt. „Ich habe es gespürt, als sie mit mir sprach - telepathisch natürlich. Außerdem half sie mir, als das Schiff der Springer mich angriff. Aber sehen Sie auf den Bildschirm, Sir. Dort ist der vierte Planet ..."
    Der Bildschirm wurde auf der 3-D-Bildwand sichtbar. Ein Lichtpunkt zog langsam vorüber und versank in der Tiefe des Alls.
    „Ihre Kugel...?" fragte Rhodan. „Wie groß war doch ihre telepathische Reichweite?"
    „Zweihundert Lichtjahre - sagte sie wenigstens."
    „Merkwürdig. Man hat immer geglaubt, Telepathie sei hinsichtlich der Reichweite unbegrenzt. Das ist anscheinend nicht allgemein der Fall. Auch Marshall kann nicht von hier aus mit der Erde in Verbindung treten. Immerhin - zweihundert Lichtjahre..."
    In diesem Augenblick blieb das Bild an der Wand stehen. In arkonidischen Schriftzeichen erschien folgende Erklärung: Telepathische Botschaft des Kugelwesens wird schriftlich mitgeteilt. Der Text lautet: Du glaubst es nun, Perry Rhodan? Harnahan hat nicht gelogen! Hat er dir gesagt, daß ich auf dich warte? Nein - kehre erst zur Erde zurück, das ist wichtiger. Aber vergiß mich nicht, Perry Rhodan, auch wenn du unsterblich bist. Ich warte auf dich. Wenn es sein muß, warte ich eine kleine Ewigkeit.
    „Wer bist du?" fragte Rhodan laut. Wieder kam die Schrift: Ihr Menschen seid neugierig - und Neugier ist die Triebfeder eures zivilisatorischen Fortschritts. Ich glaube also, daß die Neugier es sein wird, die dich eines Tages zu mir führen wird. Bis dahin - lebe wohl!
    Oberst Everson seufzte auf. Der Bildbericht aus der Vergangenheit hatte länger als eine ganze Stunde gedauert, und er entsann sich nicht mehr aller Einzelheiten. Was noch fehlte, hatte Rhodan durch eigene Angaben vervollständigt.
    Nur eine Stelle des Berichtes hatte er zweimal ablaufen lassen. Sergeant Harnahan hatte gerade erklärt, daß das Kugelwesen auf keinen Fall eine Gefahr darstelle.
    Rhodan hatte daraufhin nachdenklich gesagt: „Ich fühle so wie Sie. Wenn das Kugelwesen keine Gefahr bedeutet, dann wird es uns vielleicht eines Tages helfen können."
    Und Sergeant Harnahan, der einzige menschliche Freund des geheimnisvollen Wesens, hatte daraufhin erklärt: „Es versprach mir Hilfe, wann immer wir sie benötigen - ob heute oder erst in hundert Jahren. Erinnern Sie sich daran, Sir, wenn eine Zeit der Not kommen sollte."
    Rhodan hatte das Licht nach Beendigung des Films wieder aufstrahlen lassen. Sinnend hatte er weiterberichtet: „Sergeant Harnahan ist tot. Er kann uns nicht mehr zu dem unbekannten Mond des vierten Planeten von Tatlira bringen. Sie werden gehen, Everson, und die Kugel finden! Sie werden so lange an Harnahan denken, bis sich das Wesen meldet. Dann erfüllen Sie Ihren Auftrag. Weitere Einzelheiten stehen Ihnen zur Verfügung. Fragen Sie."
    Marcus Everson fragte. Rhodan antwortete. Das Bild rundete sich ab. „Ich werde ihn finden", hatte der Oberst dann versprochen. „Und wenn ich das ganze System auf den Kopf stellen muß, ich werde den geheimnisvollen Freund Harnahans finden! Sie können sich auf mich verlassen, Sir!"
    Rhodan hatte nur sanft gelächelt.
    „Das tue ich auch, Oberst!"
     
    *
     
    Als Marcus Everson die Daten aus dem Auswerfer des Navigationsgehirns erhielt, warf er nur einen kurzen Blick darauf und schob sie einem Offizier zu, der sich bisher schweigsam verhalten hatte und anscheinend auf seine Anordnungen wartete.
    „Transition in zehn Minuten, Leutnant Gropp! Übernehmen Sie die Navigation der KUBLAI KHAN. Sie wissen Bescheid."
    „In Ordnung, Sir."
    Everson nickte ihm noch einmal zu und vertiefte sich in die schriftlichen
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