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0074 - Ich flog in die Hölle

0074 - Ich flog in die Hölle

Titel: 0074 - Ich flog in die Hölle
Autoren: Ich flog in die Hölle
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abschrecken ließ.
    Wir, das FBI, hatten uns der Sache angenommen, als die Zahl der Vermisstmeldungen das Dutzend überstieg. Wir hatten mit Rio gesprochen, und die brasilianischen Kollegen versorgten uns über Interpol fleißig mit Berichten, in denen leider zum Schluss jedes Mal stand, dass die Nachforschungen ohne Ergebnis geblieben wären, jedoch fortgesetzt würden.
    Mr. High hatte schließlich einen Kollegen, der sich ohnedies in Brasilien herumtrieb, gebeten, sich der Sache anzunehmen. Unser Chef konnte den Kollegen, der Jens Hopkins hieß, nur bitten, weil Hopkins, obwohl G-man, zum Nachrichtendienst abgestellt war und Washington direkt unterstand. Berichte hatte Hopkins bisher noch nicht geliefert.
    Phil und ich fuhren vom Flugplatz nach Hause. Phil hatte der Unterredung in Greysons Office schweigend beigewohnt, aber jetzt gab er seine Meinung von sich.
    »Ich sehe wirklich nicht, wo bei den Arbeitsverträgen, wie sie jetzt gemacht werden, der Haken sitzen soll«, sagte er. »Die Carratlos Mine ist ein so solides Unternehmen wie jede Bergwerksgesellschaft in den Vereinigten Staaten. Das Sanitate Hospital ist okay, die Firma Lemon ist okay. Senhor Pratlos, der die beiden Chinesen haben will, ist einer der reichsten Männer in Rio, und die Baugesellschaft Rostados ist das zweitgrößte Unternehmen des Staates. Firmen und Männer dieser Art lassen sich nicht auf dunkle Geschäfte ein.«
    »Ja, ich weiß«, antwortete ich, »aber auch eine Menge von den verschwundenen siebenundzwanzig Menschen waren bei einer soliden Firma beschäftigt, und trotzdem verschwanden sie. Glaubst du nicht auch, dass es leichter ist, einen Amerikaner, der noch nicht lange im Lande ist, zu kidnappen als einen Einheimischen?«
    »Woher willst du wissen, dass die Leute gekidnappt worden sind?«
    »Was soll sonst mit ihnen geschehen sein?«, fragte ich erstaunt.
    Phil zuckte die Achseln. »Ich kann mir zur Not vorstellen, dass man Mädchen raubt. Aber ich weiß wirklich nicht, was man mit geraubten Männern anfangen soll. Man könnte sie gegen Lösegeld wieder freilassen. In China war das einmal ein blühendes Geschäft, aber von den Verschwundenen ist der überwiegende Teil mittellos. Somit besitzt auch diese Theorie keine Grundlage.«
    »Und welche andere Erklärung hast du für das Verschwinden der zweiundzwanzig Männer, wenn wir die Mädchen einmal ausnehmen wollen?«
    »Gar keine, oder höchstens die gleiche wie Mr. Stensey, dass die Männer einfach von ihren Familien nichts mehr wissen wollen.«
    »Auch das hat ein Loch. Ich erinnere mich, dass einige Fälle darunter waren, in denen die Männer Frauen und Kinder in den Staaten zurückließen. In diesen Fällen haben die Nachforschungen ergeben, dass sie ohne Zweifel ein glückliches Familienleben führten und ihre Angehörigen sehr liebten.«
    »Meine Theorien stimmen nicht«, gab Phil philosophisch zu, »aber für deine Behauptungen besitzt du auch keine Beweise.«
    Wir hatten das Stadtzentrum erreicht. Ich steuerte die Straße an, in der das FBI-Hauptquartier liegt.
    »Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, wie die Kidnapper an die elf Leute herankommen wollen, die heute abgeflogen sind«, schloss ich unser Gespräch. »Wenn wir nichts erreicht haben, so hoffe ich doch, dass alle sehr vorsichtig sein werden.«
    »Ich bin sicher, dass ihnen mindestens in den nächsten zwei Monaten nichts geschieht«, sagte Phil.
    Am anderen Tag erhielten wir die Nachricht, dass die Chartermaschine DO 4863 überfällig sei und wahrscheinlich über dem Urwald des Amazonas abgestürzt war.
    ***
    Drei Tage später ließ uns der Chef Mr. High, kommen.
    »Es handelt sich um die Brasiliensache«, erläuterte er knapp. »Die Nachforschungen nach den Trümmern des Flugzeuges sind ergebnislos geblieben. Man hat nichts gefunden. Die Suche ist eingestellt worden.«
    »Warum flog der Pilot über den Amazonasdschungel?«
    »Weil es die kürzeste und direkte Strecke ist. Der Flug auf dieser Route ist durchaus üblich.«
    »Haben Sie Einzelheiten, Chef?«, fragte Phil.
    Mr. High öffnete eine Akte. »Hier der Bericht des Flugsicherungsdienstes. Die Maschine hat bis zur Überquerung der brasilianischen Grenze Kontakt mit den Bodenstationen gehabt. Bei der ersten brasilianischen Station hat sie sich schon nicht mehr gemeldet. Sie muss also in einem bestimmten Raum abgestürzt sein, und auf diesen Raum hat sich die Suchaktion konzentriert. Die Maschine gehörte einer privaten Gesellschaft, der Cruzeiros Avion do
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