Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0074 - Die Geister-Braut

0074 - Die Geister-Braut

Titel: 0074 - Die Geister-Braut
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
auf, John Sinclair!«
    Ich stemmte mich hoch. Erskine hinter mir ließ mich gewähren. Er stieß nur einen überraschten Laut aus, als er meinen Namen vernahm.
    Dann stand ich.
    »Willkommen, John Sinclair!« Die Stimme troff vor Hohn, und ich hatte das Gefühl, mit Eiswasser übergossen zu werden.
    Vor mir stand kein Geringerer als Mr. Grimes, der Ghoul aus der Horror-Disco!
    ***
    Er weidete sich an meiner Überraschung. Er war so aufgeregt und nervös, daß sein fettes Gesicht zum Teil zerfloß, in die Breite lief und dabei aussah wie dünner Teig.
    »Endlich habe ich dich!« spie er mir ins Gesicht. »Endlich. Was Big Alfie nicht geschafft hat, brauchte ich erst gar nicht in Angriff zu nehmen. Du bist freiwillig zu mir gekommen.« Er rieb sich seine Hände und produzierte dabei schmatzende Geräusche, die mich anwiderten.
    Ein lautloses Lachen schüttelte ihn. »Das ist John Sinclair!« rief er. »Ihr braucht ihn gar nicht mehr zu suchen, er hat den Weg freiwillig gefunden. Freiwillig in den Tod. Wie mich das freut, Sinclair. Einmal hast du mir alles zerstört, und es hat Monate gedauert, bis ich mich erholte, jetzt aber bin ich an der Reihe. Dieses Haus hier hat wirklich ein Schicksal. Alle Fäden führen zusammen, und auch du wirst eine Angstnacht im Spukhaus erleben. Du wirst ebenso sterben wie Peter McCurtin. Um Mitternacht schlägt deine Stunde, John Sinclair.« Der Ghoul lachte wieder. »Wir haben dich beobachtet, wie du dich angeschlichen hast. Du und dein Freund. Dein Kreuz hat dich verraten. Ich spürte die Strahlen, aber jetzt ist es aus. Du entkommst uns nicht mehr. Denn Harry braucht sich vor deinem Kruzifix nicht zu fürchten. Er wird dich töten, und ich sehe zu. Auf deinen Freund brauchst du nicht zu bauen. Der Chinese ist schon von mir ausgeschaltet worden. Er war unvorsichtig, als er ins Haus kam. Und auch sein Schädel ist nicht aus Eisen. Ihr werdet das Vergnügen haben, zusammen sterben zu dürfen. Und Problem Nummer drei wird Alfie lösen. Du weißt genau, wen ich meine? Die hübsche Blonde, die mir damals auch entwischt ist, wartet oben an der Straße im Wagen. Big Alfie freut sich schon auf sie. Er wird ihre Leiche zu mir bringen. Die nächste Nacht wird für mich ein gewaltiges Fest.«
    Der Ghoul warf die Arme hoch und klatschte. Dann drehte er den Kopf zu Big Alfie, dem untoten Rocker. »Los, verschwinde, und hol dir die Blonde!«
    Alfie ging.
    In mir aber schoß die Wut und die Angst hoch. Ich stand vor einer geladenen Waffe und konnte nichts tun. Verdammt auch. Und gerade diese Hilflosigkeit machte mich fast wahnsinnig.
    Big Alfie zog die Tür auf.
    Graues Tageslicht fiel in den Flur. Es war schon hoher Nachmittag, und an diesem Tag hatte sich das Licht kaum durchsetzen können. Man hätte meinen können, sich im tiefsten November zu befinden.
    Die Tür fiel hinter Alfie zu.
    Ich dachte an Jane Collins. Sicher, sie war in dem Sinne keine normale Frau. Sie konnte sich ihrer Haut wehren, war ausgebildet in zahlreichen Kampftechniken, aber sie rechnete mit keiner Gefahr. Und wenn es dem untoten Rocker tatsächlich gelang, sich ungesehen anzuschleichen, sah es auch für Jane Collins sehr schlecht aus.
    Das alles schoß mir innerhalb weniger Sekunden durch den Kopf.
    Und ich versuchte es. Trotz der Waffe. Ich kreiselte herum, war so schnell in meinen Bewegungen wie selten, und trotzdem schaffte ich es nicht.
    Der Schlag mit der Waffe traf mich am Kopf.
    Plötzlich blitzte vor meinen Augen ein ganzes Weltall auf. Ich spürte die rasenden Schmerzen und bekam nicht mehr mit, daß ich hart auf den Boden schlug.
    Die Bewußtlosigkeit hatte mich umfangen.
    Der Ghoul aber lachte. »Gut gemacht, Harry«, lobte er den Mörder.
    Harry steckte die Waffe weg. »Und jetzt?« fragte er.
    Grimes hob den Daumen und drehte ihn dann nach unten. »Schaff ihn in den Keller. Bis Mitternacht sollen sie noch schmoren. Dann kannst du mit ihnen machen, was du willst.«
    Eine größere Freude hätte man Harry Erskine gar nicht bereiten können. Er machte sich sofort an die Arbeit.
    ***
    Jane Collins langweilte sich.
    Dieser Job paßte ihr überhaupt nicht. Ein Haus im Auge behalten, das konnte auch ein kleines Kind, und dazu brauchte man nicht erst ausgebildete Detektivin zu sein.
    Gleichzeitig jedoch sah sie ein, daß jemand die Stellung halten mußte. Und deshalb machte sie es sich auch so bequem wie möglich. Da Jane einen Wagenschlüssel besaß, hatte sie den Bentley ein Stück vorgefahren, so daß sie das Haus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher