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0074 - Die Geister-Braut

0074 - Die Geister-Braut

Titel: 0074 - Die Geister-Braut
Autoren: Jason Dark
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jagte weiter.
    Je mehr sie sich der Straße näherte, um so lichter wurde der Nebel. Er war längst nicht mehr so dicht wie am Haus oder in unmittelbarer Nähe des Flusses.
    Jane erkannte wieder Umrisse.
    Die Straße, fahrende Wagen aber den Bentley sah sie nicht. Die Detektivin blieb stehen und schaute sich hastig um. Wohin mußte sie laufen? Nach links, nach rechts?
    Sie entschied sich für die erste Richtung.
    Nach zwei Schritten atmete sie auf. Wie der Buckel eines Ungeheuers, so schälte sich der Bentley aus dem Dunst.
    Endlich!
    Jane Collins legte noch mehr Tempo zu. Sie mußte es schaffen, bevor der Zombie sie zu packen bekam, denn auch er hatte sein Tempo beschleunigt, und Jane vernahm seine stampfenden Schritte.
    Wie ein Roboter kam er…
    In fiebernder Hast fingerte Jane Collins den Autoschlüssel aus ihrer Tasche. Jetzt ärgerte sie sich, daß sie den Wagen abgeschlossen hatte, aber wer konnte vorher wissen, daß sie vor einem Untoten um ihr Leben laufen mußte.
    Sie erreichte den Wagen. Er schien vor ihren Augen zu tanzen. Jane stoppte zu hastig und wäre bald noch ausgerutscht. Ihr Atem flog, das Herz hämmerte, die Lungen stachen, aber sie gab nicht auf.
    Beim erstenmal klappte es, und der Schlüssel glitt ins Schloß. Eine Umdrehung die Tür war offen.
    Jane Collins hechtete hinter das Steuer.
    Aber noch mußte sie den Bentley starten.
    Das kostete abermals Sekunden.
    Und da war der Zombie.
    Plötzlich sah Jane ihn neben der rechten Tür. Das Gesicht war eine grauenhafte Fratze, den rechten Arm mit dem Messer hatte er halb erhoben und er stach zu.
    Im gleichen Augenblick rammte Jane die Tür ins Schloß.
    Der Zombie konnte nicht mehr stoppen, sein Arm wurde eingeklemmt, so daß sich die Hand mit dem Messer im Innern des Fahrzeugs befand.
    Die Finger, die den Knauf umschlossen, bewegten sieh, ließen die Waffe aber nicht los.
    Es war ein makabres Bild.
    Jane Collins verlor die Nerven und schrie wie am Spieß.
    ***
    Jemand schlug mir ins Gesicht.
    Verdammt, ich war doch kein ungehorsamer Schüler mehr, den man mit Ohrfeigen zur Räson bringen mußte.
    »He, John, wach auf, verdammt. Schlaf hier nicht ein. Während wir die Stellung halten.«
    Wer sprach da? Und dazu noch so laut, daß es mir in den Ohren widerhallte.
    Abermals schlug jemand gegen meine Wangen. Da war ich es leid und öffnete die Augen.
    Suko war der ›Schläger‹.
    Als ich ihn anschaute, ließ er die erhobene Hand sinken, grinste breit und meinte: »Du bist auch nicht mehr das, was du früher einmal warst.«
    »Wieso?«
    »Jeder Hieb legt dich sofort auf die Bretter.«
    Ich kam hoch. Etwas zu hastig, und sofort brannte in meinem Schädel ein Feuerwerk ab. »Mist auch«, schimpfte ich und ließ mich wieder zurücksinken.
    Beim zweiten Versuch half mir Suko. Jetzt klappte es besser. Vor allen Dingen kontrollierte ich meine Atemtechnik.
    Dann schaute ich mich um.
    Suko und ich waren nicht allein, sondern wir hatten noch einen dritten Leidensgenossen. Ich brauchte gar nicht erst zu raten, daß dies Peter McCurtin war.
    Und er war verletzt. Er hatte eine böse Schußwunde am Bein, die langsam anfing zu eitern. Peter schaute uns aus fiebernden Augen an, das erkannte ich trotz der miesen Beleuchtung, die von der trüben, unter der Decke hängenden Glühbirne abgegeben wurde.
    Sonst gab es in diesem Kellerraum nichts, sah man von einigen Spinnweben ab, die in den Winkeln zwischen Decke und Wänden klebten. Wir fanden auch keine geeignete Waffe. Meine Beretta hatte man mir abgenommen.
    Was blieb, war mein Kreuz, aber das half mir nichts gegen Harry Erskine.
    Der Verletzte stöhnte hin und wieder auf. Suko hatte sein Hemd zerrissen und Peter McCurtin einen provisorischen Verband angelegt.
    »Er hat es nicht verkraftet«, flüsterte mir der Chinese zu.
    »Und du?« fragte ich.
    Suko zog die Stirn in Falten und gestattete sich ein Grinsen.
    »Da bist du ja ganz schön reingefallen«, hieb ich weiter in die Kerbe.
    »Das war Pech.«
    »Ich würde ein anderes Wort gebrauchen«, erwiderte ich und wechselte dann das Thema. »Weißt du überhaupt, daß ein alter Freund von mir hier die Puppen tanzen läßt?«
    »Wer ist es?«
    »Grimes!«
    »Der Ghoul, von dem du mir erzählt hast?« Sukos Augen wurden groß.
    »Genau der. Und er hat dich auch abgefangen. Wie kam das überhaupt?«
    Auf Sukos Kopf wuchs zwar auch eine Beule, aber der Chinese war härter im Nehmen als ich. Er berichtete: »Ich fand eine offene Hintertür, schlich in das Haus, der Kerl
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