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0074 - Die Geister-Braut

0074 - Die Geister-Braut

Titel: 0074 - Die Geister-Braut
Autoren: Jason Dark
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lauerte im toten Winkel, und dann ging das Licht aus. Erwacht bin ich in diesem Keller hier.« Suko berichtete anschließend, was Peter McCurtin widerfahren war.
    Mit diesem Mann konnte ich nur Mitleid haben. Er war urplötzlich in einen Strudel des Grauens hineingezogen worden, weg aus dem Alltagsleben, und nun wollte Harry Erskine ihn töten.
    Daß er seinen Vorsatz wahrmachte, daran zweifelte ich keinen Augenblick.
    Aber noch hatten wir Zeit.
    Mitternacht sollte es geschehen. Hoffentlich hielt sich dieser Erskine an die Zeit.
    Ich warf einen Blick auf die Tür. Sie sah sehr stabil aus, für einen allein ein unüberwindliches Hindernis. Suko hatte meinen Blick bemerkt und meinte: »Warum habe ich dich wohl so schnell geweckt. Zu zweit könnten wir es schaffen.«
    Ich nickte. Was meinen Schädel überhaupt nicht guttat. Plötzlich hatte ich das Gefühl, wieder einen Schlag bekommen zu haben. Auch auf Sukos Kopf wuchs eine Beule, aber mein Freund hatte einen härteren Schädel. Er verdaute die Schläge besser.
    Ich stand auf. Suko stützte mich, sonst wäre ich gefallen. Vom Boden aus beobachtete Peter McCurtin uns. Ich sagte ihm ein paar aufmunternde Worte.
    »Keine Angst, Peter, wir schaffen es!«
    Seine spröden Lippen bewegten sich. Er wollte etwas sagen, doch nur ein Krächzen entrang sich seiner Kehle.
    »Er hat Durst«, sagte Suko. »Das Fieber frißt ihn auf. Die Hundesöhne könnten ruhig ein Glas Wasser bringen.«
    Ich stand schon an der Tür und ließ meine Finger über das Holz gleiten. Es war ziemlich dick. »Wenn wir es nicht schaffen, bleibt nur Jane als letzte Hoffnung«, sagte ich.
    »Sie wird bestimmt schalten«, erwiderte der Chinese.
    »Hoffen wir’s.«
    Doch es kam alles anders. Plötzlich hörten wir Schritte.
    »Zurück!« zischte ich Suko zu. Rechts und links drückten wir uns an die Wand.
    Dann wurde die Tür geöffnet. Sie schwang nach innen, hinein in den Raum. Aber keiner der Kerle tat uns den Gefallen und trat über die Schwelle.
    Dafür hörten wir Grimes’ Stimme. »An die Wand mit euch. Und zwar an die der Tür gegenüber, sonst schieße ich den Gefangenen in Stücke!«
    Suko und ich tauschten einen Blick.
    Was sollten wir tun?
    Wir gehorchten…
    ***
    Suko und ich liefen auf die Wand zu. Sicherheitshalber hoben wir die Hände. Wäre es nur um uns gegangen, wir hätten gekämpft, aber wir konnten beim besten Willen nicht das Leben eines Unschuldigen aufs Spiel setzen. Wenn Peter McCurtin etwas passiert wäre, hätte ich es mir nie verziehen.
    Also kamen wir dem Befehl nach.
    Kurz bevor wir die feuchte Kellerwand erreichten, drehten wir uns um. Grimes hatte die Schwelle bereits überschritten und stand mitten im Kellerraum. Er hielt meine Pistole in der Hand. Harry Erskine war mit einem schweren 45er Colt bewaffnet. Die Mündung zeigte auf mich, während Grimes auf Suko zielte.
    »Da haben wir ja alle beisammen«, sagte der Ghoul und lachte widerlich.
    »Darf ich wenigstens fragen, was Sie mit uns vorhaben?« erkundigte ich mich.
    »Ja, töten.«
    »Und wann?«
    Da lachte der Ghoul, und vor Freude wurde sein Gesicht zu einer breiigen Masse. »Sofort, Sinclair, ich werde dich gleich umlegen, nachdem Harry seine Rache gehabt hat, auf die er fünfundzwanzig Jahre lang warten mußte.«
    Ich wollte wenigstens mit Erskine sprechen, doch dann sah ich in seine Augen. Sie strahlten solch eine Kälte aus, daß es mich schauderte. Nein, es hatte keinen Sinn, mit diesem Mann zu reden. Er würde sich von seiner Rache nicht abbringen lassen.
    Und das wußte auch Peter McCurtin. Er schaute Harry Erskine flehend an, doch der Irre schüttelte stumm den Kopf.
    Keine Gnade also.
    Wir mußten uns schon selbst helfen.
    »Mach ein Ende!« befahl der Ghoul. »Und dann nehme ich mir Sinclair vor!«
    »Halt!« Suko trat einen Schritt vor.
    »Bleib stehen!« schrie Grimes.
    Ich spannte die Muskeln an.
    In den nächsten zwei Sekunden mußte es sich entscheiden.
    Doch dann geschah etwas, womit niemand von uns rechnen konnte. Wir sahen die Gestalt zuerst, da wir zur Tür schauen konnten.
    Ein heller Schemen erschien plötzlich auf der Schwelle.
    Ein Geist…
    Susan Erskine!
    Und sie hielt ein Messer in der Hand. Eine Waffe mit langer Klinge, wie auch ihr Mann sie vor einem Vierteljahrhundert benutzt hatte. Susan hatte den rechten Arm erhoben und näherte sich lautlos dem Rücken ihres Mannes…
    ***
    Jane Collins wollte schon den Schlüssel umdrehen, doch sie brachte es nicht fertig.
    Die Hand im Fahrzeug hatte
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