Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar

0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar

Titel: 0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar
Autoren: der Tod und 100 Dollar Ich
Vom Netzwerk:
Sessel, er hatte anscheinend geschlafen und kam mir auf einmal übemächtigt vor.
    Es roch noch immer ziemlich stark nach bitteren Mandeln, aber im Zimmer hatte die frische Nachtluft und vor allem der Gegenzug seine Wirkung getan. Man konnte atmen. Schermer lag fast in der Mitte des Raumes verkrampft auf dem Teppich. An seinem Körper war keine Verletzung zu entdecken, aber neben ihm lagen auf dem Boden die gleichen Reste einer Kunststoffpatrone wie nach dem Tod des alten Loland.
    »Da die Legaro-Bande nicht mehr existiert, und da Legaro selbst zurzeit der Tat in unseren Händen war, dürfte es sich bei dem Mörder auch kaum um die Legaro-Leute handeln«, schloss Phil tiefsinnig.
    »Du erweist dich zu später Nacht noch als eine Art Wunderkind«, spottete ich. »Fahre fort mit deinen Erleuchtungen!«
    Aber er schwieg.
    Burns war niedergekniet und hatte Schermer einer flüchtigen Untersuchung gewürdigt. Jetzt stand er auf.
    »Nichts Besonderes. Er hatte nicht einmal mehr Geld bei sich, als man im Allgemeinen bei Leuten seines Schlages findet.«
    »Das konnte er auch nicht, Burns!«, stimmte ich ihm zu, aber er verstand nicht, was ich meinte. Phil hob seinen Kopf, auch er begriff nicht.
    »Die Nacht scheint lau, ist aber stürmisch, wie?«, klang unerwartet eine bekannte Stimme von der Tür her.
    Wir fuhren herum. Lächelnd stand im Rahmen Mr. High, Districtchef des FBI von New York. Er trug einen tadellos sitzenden, grauen Anzug und sah überhaupt aus, als sei er eben erst aus erquickendem Schlaf erwacht und zu einer amüsanten Party auf gebrochen.
    »Ich habe von Ihren Unternehmungen gehört, meine Herren, und da hielt es mich nicht mehr im Büro. Wenn Sie Zeit haben, würde ich gern Näheres erfahren!«
    ***
    Wir hatten uns in der Halle in den tiefen Sesseln platziert. An der Terrassentür standen zwei Polizisten von der Mordkommission als Wache, obwohl es ja kaum etwas zu bewachen gab, denn das Haus steckte voll Polizei. Aber es war wohl auch mehr Neugier, die sie in die Nähe des berühmten FBI-Chefs getrieben hatte.
    »Jerry, fassen Sie doch bitte einmal zusammen, wie weit wir sind!«, forderte Mr. High mich auf.
    »Beginnen wir bei der Legaro-Bande«, fing ich an. Es wehte kühl von der Bucht herüber und durch die offenen Türen, aber ich empfand es als sehr angenehm.
    Immerhin ging es bereits in die ersten Morgenstunden. »Sammy Nole haben wir in seiner Wohnung erschossen. Jack Lowden ging mir ins Netz, als er mich mit Blüten gespickt hatte. Den Rest der Bande haben wir heute Abend im Grillo ausgehoben, und Legaro selbst erwischten wir nach kurzer Verfolgung in Schermers Restaurant. Er dürfte zusammen mit den Überlebenden seiner Bande inzwischen im Districtgebäude eingetroffen sein?«
    Mr. High nickte.
    »Mickey hat schreckliche Angst, seit sie da sind, und ich habe ihn im Konferenzzimmer eingesperrt. Da ist er ein Stockwerk höher!«
    »Ausgezeichnet, Mr. High. Somit dürfte die Verteilerorganisation für falsche Hundert-Dollar-Noten mattgesetzt sein.«
    »Ganz meine Meinung«, pflichtete er mir bei, und auch Phil nickte.
    »Mr. Schermer liegt nun leider da hinten und kann uns nichts mehr über seine Rolle in diesem Fall erzählen. Ich glaube allerdings ungefähr zu ahnen, was für eine Figur er in dem Spiel darstellte.«
    »Da ich nun einmal hier bin, und da Schermer tot ist, kann auch ich vielleicht etwas zur Aufklärung beitragen«, sagte Leutnant Burns, der bisher noch kein Wort gesprochen hatte. »Beweisen lässt es sich allerdings nicht, aber wir wissen seit einiger Zeit, dass Schermer nicht nur eine gut gehende - sagen wir: Vergnügungsstätte betrieb, sondern auch in seinem Haus Treffen in üblen Geschäften arrangierte. Bei ihm konnte man Schläger mieten, wenn man jemandem etwas heimzahlen wollte, und ich möchte beinahe behaupten, dass er auch Mörder vermittelte. Was er sonst noch tat, lässt sich nur vermuten!«
    »Das passt ausgezeichnet in meine Überlegungen«, sagte ich. »Wir müssten allerdings noch, um den Fall im Einzelnen zu klären, das Untersuchungsergebnis aus der Staatsdruckerei abwarten!«
    Mr. High ergriff wieder das Wort. »Ich glaube, dass ich Ihnen da weiterhelfen kann. Ich habe vorhin mit einem guten Freund telefoniert, der sich da ein bisschen auskennt. Die Lage war so; bei einer bestimmten Serie von Hundert-Dollar-Noten hatte man das Papier verwechselt und versehentlich auf einer fehlerhaften Lieferung gedruckt. Als es der Maschinenmeister merkte, ließ er die Maschinen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher