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0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar

0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar

Titel: 0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar
Autoren: der Tod und 100 Dollar Ich
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leer.
    Eine ganze Weile lauschten wir in die Nacht hinein. Wir hörten entfernte Dampfersignale von den Narrows herüber, Autos hupten auf der Stillwell Avenue oder nicht weit davon. Nur hier im Park und drüben im Haus war alles ruhig.
    »Möchte wetten, dass da drinnen jetzt eine ziemliche Schweinerei passiert«, knurrte Phil.
    Auch ich wurde ein ähnliches Gefühl nicht los. Sollten wir warten, bis sich die verfügbaren Kräfte der City Police einfanden, um das Haus in einer Großaktion zu nehmen und zu durchsuchen?
    Aber Phil war ungeduldig, nervös, und mir ging es ebenso. Hier stand mein Jaguar, hier musste Schermer zu finden sein, und hier musste der Schlüssel zu der ganzen Falschgeld-Affäre liegen. Ich hatte nie aus den Augen verloren, wonach wir eigentlich suchten, und jetzt, da unser Ziel zum Greifen nah schien, sollten wir zögern, zuzugreifen?
    Wie auf Verabredung erhoben wir uns zur gleichen Zeit. Wir schritten über den weichen Rasen im Dunkel der Bäume, sodass von unseren Schritten nichts zu hören war. Rings um uns schwieg der Park - wer garantierte eigentlich dafür, dass Schermer nicht mit gezogener Pistole hinter den Büschen lag und das Haus beobachtete, wie wir?
    Unsinn dachte ich. Warum soll er gerade hier liegen und eine schlafende Villa beobachten, wo er doch weiß, dass wir ihm auf den Fersen sind?
    Die logische Überlegung gab mir meine Ruhe wieder zurück. Wir betraten den knirschenden Kies und stockten unwillkürlich. Jetzt musste doch etwas erfolgen, wenn überhaupt jemand auf uns lauerte?
    Aber nichts geschah.
    Verwundert gingen wir weiter, kamen an meinem Wagen vorüber, und ich warf einen flüchtigen Blick hinein. Die Kontrolllampe am Sprechfunkgerät brannte, aber sonst war der Wagen leer.
    Wir erreichten die Haustür und rüttelten an der Klinke. Verschlossen.
    Phil blickte mich fragend an. Kurz entschlossen drückte ich auf die Klingel und ließ den Daumen lange genug auf dem Knopf, um jemanden im Haus zu wecken, falls dort noch jemand lebte.
    Endlich schimmerte drinnen Licht, und dann hörten wir auch, dass sich Schritte näherten.
    Ein Schlüssel wurde ins Schloss gesteckt und ein paarmal herumgedreht. Dann öffnete sich die Tür einen Spalt, aber noch war eine Sicherheitskette vorgelegt.
    »Bitte - was wünschen Sie?«, fragte eine Stimme, und ich erkannte zu meinem größten Erstaunen den Butler, der mir nach Lolands Tod den Safe gezeigt hatte.
    »FBI. Machen Sie auf!«
    Nach kurzem Zögern rasselte drinnen die Sicherheitskette herunter, und die Tür schwang weit auf. Der alte Butler stand in Pyjama und Hausrock vor uns, hell beleuchtet von der starken Lampe der Halle.
    Instinktiv traten wir in den Schatten der Hauswand zurück. In der offenen Tür zu einem beleuchteten Raum bietet man eine zu gute Zielscheibe für Schützen, die im Busch liegen und nur auf diesem Moment gewartet haben. Aber kein Schuss knallte…
    »Bitte, meine Herren…?«, fragte der Butler, offenbar ohne jede Ahnung, was wir wohl wollten.
    »Wer befindet sich zurzeit im Haus?«, fragte ich.
    »Ja… Mr. Claridge, der Gärtner, das Zimmermädchen und ich. Warum fragen Sie?«
    »Sind Sie.sicher, dass Mr. Claridge nicht vor kurzer Zeit noch Besuch bekommen hat? Hier steht ein fremder Wagen.«
    Der Butler trat etwas aus der Tür, sah meinen Jaguar und schüttelte den Kopf.
    »Verzeihen Sie meine Herren - wollen sie mich auf den Arm nehmen? Das ist doch Ihr Wagen, Agent Cotton!«
    »Stimmt«, gab ich zu. »Aber jemand hat ihn mir gestohlen, und als ich ihn verfolgte, kam ich hierher. Sind Sie ganz sicher, dass niemand ins Haus eingedrungen ist, während Sie schliefen?«
    Der Butler hob die Hände mit einer verzweifelten Gebärde.
    »Ich kann es natürlich nicht beschwören… aber…«
    »Das genügt. Führen Sie uns zu Mr. Claridge und wecken Sie ihn. Schließen Sie aber vorher diese Tür fest hinter uns, damit nicht noch mehr Gäste unkontrolliert hereinkommen!«
    Der Butler tat, was ich ihm befahl, und bat uns, kurze Zeit in der Halle zu warten. Dann verschwand er in einem dunklen Flur.
    »Bist du wirklich davon überzeugt, dass dieser Schermer hier im Hause ist?«
    »Ich kann es mir nicht anders erklären. Wahrscheinlich gut versteckt. Den Wagen beiseite zu bringen, dazu fehlte ihm wahrscheinlich die Zeit.«
    »Und was wollte er hier? Den jungen Loland auch noch umbringen?«
    »Im Gegenteil, mein Lieber!«, sagte ich lächelnd.
    Phil sah mich verständnislos an.
    Plötzlich erschien der Butler wie ein
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