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0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar

0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar

Titel: 0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar
Autoren: der Tod und 100 Dollar Ich
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Funkstreifenwagen der der City Police waren aufgefahren, und die Polizisten hatten alle Hände voll zu tun, um die Neugierigen abzuwehren, die sich sofort zu versammeln begonnen hatten, als sie uns aus dem Fenster springen sahen. Ich verschaffte mir mühsam Platz und zog das schwarzhaarige Mädchen mit mir in den Barraum.
    Auch hier hatte sich inzwischen allerlei verändert. Von den Gästen war keiner mehr da, aber vor der Theke lag ein bewegungsloser Körper, und Phil stand mit gezogener Pistole davor.
    Er blickte auf, als ich eintrat.
    »Beinahe wäre er mir noch entkommen, aber ich habe ihn auf der Treppe erwischt. Hoffentlich hat er sich nicht das Genick gebrochen!«
    Vor dem Haus fuhren noch mehr Polizeiwagen vor, wir hörten es an den Sirenen.
    Ich fühlte Legaros Puls. Er schlug, wenn auch schwach. Cherry betrachtete die Szene aus großen Augen.
    An der Tür entstand Gepolter, und drei Polizeioffiziere stampften herein.
    Mit gezogenen Pistolen und harten Gesichtem.
    »Hände hoch!«, kommandierte der erste und richtete sein Schießeisen auf uns.
    ***
    Es gibt Polizisten, die jeder Situation damit begegnen, dass sie erst einmal alles strammstehen lassen und entwaffnen. Wir hatten wirklich keine Zeit zu langen Reden, und daher achteten wir gar nicht erst auf ihre Befehle.
    »Seien Sie vernünftig!«, brüllte ich sie an. »FBI! Nehmen Sie lieber den Burschen da in Verwahrung und behindern Sie uns nicht!«
    Der erste blickte einen Augenblick verblüfft auf seine Kameraden. Aber einer hatte uns erkannt - obwohl der Teufel wissen musste, wie wir nach den bisherigen Ereignissen aussahen.
    Er sagte: »Entschuldigen Sie, Sir, jetzt erkenne ich Sie, Agent Cotton und Decker, nicht wahr?«
    Ich nickte nur.
    »Wen haben Sie denn da erwischt?«, fragte er und kam näher.
    »Legaro«, sagte ich. »Wie viele Wagen haben Sie draußen?«
    »Drei Funkstreifenwagen und eine Ambulanz.«
    »Schafft ihn bitte zu uns ins Districtgebäude«, bat ich. »Und passt gut auf ihn auf. Die anderen sollen den Funkverkehr einstellen. Schermer, wenn ich nicht irre, ist mit meinem Wagen geflohen und kann alles abhören, was über Sprechfunk geht.«
    Ich überließ Phil alles Weitere und zerrte die schwarze Cherry in eine Ecke des verlassenen Lokals.
    »Das war Schermer, der mit meinem Wagen weg ist, wie?«, fragte ich sie.
    Eine Weile sah sie schweigend vor sich hin, dann schluckte sie einmal hörbar und nickte.
    »Wohin ist er gefahren?«, drang ich weiter in sie.
    Aber anscheinend war sie der Meinung, genug gesagt zu haben. Sie schwieg und wandte den Kopf zur Seite.
    »Na, wird’s bald?«
    Keine Antwort.
    »Damit wir uns recht verstehen, Cherry: ich weiß nicht, was Sie sich gedacht haben, als Sie uns auf Sammy Nole hetzten. Was der Staatsanwalt darüber denkt, kann ich mir so ungefähr vorstellen. Da ist unter zwanzig Jahren Zuchthaus nichts zu machen. Zwanzig Jahre Mattenflechten sind eine ganz schöne Zeit, und wenn Sie herauskommen, sind Sie bestimmt älter als vierzig. Zumindest werden Sie sich älter fühlen, das kann ich Ihnen garantieren!«
    Sie biss die Zähne aufeinander.
    »Zwanzig Jahre sind ein teurer Preis, um Schermer noch höchstens einen Tag Freiheit zu kaufen«, fuhr ich fort. »Morgen Abend habe ich ihn spätestens, auch ohne Ihre Hilfe.«
    »Und wenn - ich meine, vor Gericht?«
    »Das Gericht urteilt nach dem Protokoll, das ich aufsetze und unterschreibe. Ist das klar?«
    Das schien ihr einzuleuchten.
    »Werden Sie schreiben, dass ich mich geirrt habe wegen Sammy?«, fragte sie.
    »Soll ich Ihnen vielleicht jetzt mein Protokoll erzählen?«, fragte ich wütend, denn meine Geduld ging zu Ende.
    Schermer jagte irgendwo mit meinem Wagen umher und entfernte sich mit jeder Minute weiter von unserem Aktionsbereich, und dieses Mädchen wollte ihm auch noch Zeit verschaffen.
    »Wohin ist er? Zwei Minuten für die Wahrheit, oder zwanzig Jahre garantiert für Sie!«, schnauzte ich sie an. Und ich hatte Erfolg.
    »Ocean Parkway!«, flüsterte sie und ihre Augen hingen wie gebannt an meinem Gesicht.
    ***
    »Vorsichtig, Phil!«, raunte ich, und er berührte mich am Arm, um zu zeigen, dass er verstanden hatte.
    Wir hockten hinter einem Oleanderbusch im Park der Villa Loland. Im Mondschein schimmerte der weiße Kies der Auffahrt, und schwarz und schweigend hob sich die Silhouette meines Wagens vor diesem hellen Hintergrund ab. Alle Fenster des großen Hauses waren dunkel, und doch musste jemand anwesend sein, denn mein Wagen war
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