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007 - Die Nacht mit dem Teufel

007 - Die Nacht mit dem Teufel

Titel: 007 - Die Nacht mit dem Teufel
Autoren: Victor Jay
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wird.“
    Er übersah die Miene des Sekretärs, die deutlich verriet, was dieser von dem rücksichtslosen Besucher hielt. Aber der Professor hatte Wichtigeres im Sinn. Er verabschiedete sich kurz und stürzte zum Wagen hinaus.
    „Wir müssen fahren“, erklärte er seinen Gefährten hastig. „Aber keine Angst, ich habe alles im Haus, was wir brauchen.“
    Er zwang sich zu einem zuversichtlichen Ton, um seinen enttäuschten Freund Mut einzuflößen. In Wirklichkeit hatte er selbst große Angst. Beinahe drei Stunden waren vergangen, seit sie Andy aus der Mitte der Teufelsanbeter entführt hatten, aber er war sicher, dass der Kampf noch nicht beendet war. Einen solchen Streich konnte der Teufel niemals dulden; eine derartige Herausforderung würde er sich nicht bieten lassen.
    Andy war inzwischen wieder unruhig geworden. Die Wirkung des Schlafmittels hatte nachgelassen. Eine weitere Spritze wagte der Professor ihm jedoch nicht zu geben, denn wenn sie im Haus angelangt waren, musste Andy bei Bewusstsein sein.
    Welche Gefahren ihnen noch drohen würden, konnte der Professor nicht abschätzen. Die Amulett»und alltäglichen Abwehrmaßnahmen reichten vielleicht bei weitem nicht aus, besonders, wenn es dem Teufel in den Sinn kam, selbst zu erscheinen.
    Wenige Minuten später fuhren sie vor dem Haus des Professors vor. Line und Dan fassten Andy unter, und gemeinsam stürzten sie rasch aufs Haus zu.
    Andy war jetzt nicht mehr bewusstlos, begriff aber noch nicht, wo er sich befand oder was geschehen war.
    „Ihr müsst ihn wachrütteln“, sagte der Professor, sobald sie im Haus waren. „Versucht es mit Wasser und Kaffee.“
    „Ein Schluck Kognak wäre wohl das Beste“, meinte Line.
    „Nein!“ Der Ton des Professors duldete keinen Widerspruch. „Nur nichts Alkoholisches. Für keinen von uns. Dan, Sie kommen mit mir mit. Und Sie, Line, kommen so bald wie möglich mit Andy nach. Wir sind im Keller.“
    Der Keller war ein großer Raum, den der Professor häufig als Werkstatt benutzte. Jetzt war er allerdings vollkommen ausgeräumt. Zusammen mit Dan und Line hatte der Professor ihn im Laufe des Tages präpariert, weil er angenommen hatte, sie würden ihn vielleicht noch brauchen. So hatten sie ihn zum Beispiel auch vom Boden bis zur Decke gründlichst geschrubbt. Trotzdem ließ der Professor Dan jetzt frisches Wasser und Tücher holen, und dann wuschen sie den Boden nochmals auf.
    „Heißt das nicht, die Sauberkeit übertreiben?“ fragte Dan.
    „Nein. Wer weiß, ob die Hölle nicht ihre Boten nach uns ausschickt, und ich habe schon oft gehört, dass sie sich an allem festsetzen können, was unrein ist. Wir dürfen nichts riskieren.“
    Erst nach mehreren Tassen starken Kaffees kam Andy zu sich. Er wirkte nach wie vor reichlich verwirrt.
    „Line, was machst du denn hier?“ fragte er, als er erwachte, und sah sich kopfschüttelnd um. „Aber – wo sind wir eigentlich?“
    „Im Haus des Professors“, sagte Line und forschte in dem Gesicht des Freundes.
    Der Professor hatte ihn beschworen, vor Tricks auf der Hut zu sein, denn es war denkbar, dass ihre Widersacher Andy immer noch als Werkzeug benutzten.
    Andy dachte angestrengt nach und zog dabei die Stirn kraus.
    „Ich kann mich an nichts erinnern“, sagte er schließlich. „Mir ist, als hätte ich eine Ewigkeit geschlafen. Das letzte, was ich noch weiß, ist, dass ich bei dir war – in deiner Wohnung. Dann schlief ich ein. Und ob alles, was danach passierte, sich wirklich ereignete oder nur ein böser Traum war, weiß ich beim besten Willen nicht.“ Er sah Line offen an. „Sie haben mich wieder zurückgeholt, wie?“
    Line nickte und erzählte ihm kurz von dem kleinen Kätzchen, nach dessen Biss er das Bewusstsein verloren hatte. Anschließend schilderte er ihm genau, wie es weitergegangen war, und wie sie ihn vor der schwarzen Messe bewahrt hatten.
    Andy schüttelte sich und schlug die Hände vors Gesicht.
    „Mein Gott, Line!“ stöhnte er gebrochen. „Soll es denn immer so mit mir weitergehen? Werde ich immer wieder in ihren Bann geraten?“
    „Aber nein!“ sagte Line tröstend und legte dem Freund den Arm auf die Schultern. „Denen werden wir’s schon zeigen, verlass dich drauf.“
    Aber insgeheim fragte er sich, wie sie sich gegen ihre mächtigen Widersacher behaupten sollten.
    Nachdem Andy sich etwas beruhigt hatte, schlug Line ihm vor, mit in den Keller zu kommen und dem Professor und Dan zu helfen. Die beiden waren eben mit dem Schrubben fertig
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