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007 - Die Nacht mit dem Teufel

007 - Die Nacht mit dem Teufel

Titel: 007 - Die Nacht mit dem Teufel
Autoren: Victor Jay
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ein Wahnsinn!“
    „Kann Ihr Gott auch so viel für Sie tun – oder für ihn?“ Sie kicherte. „Zaubern Sie mir einen gleichwertigen Schatz herbei, und ich schwöre, dass ich auf die Knie fallen und Ihren Jesus anbeten werde.“
    „Unsere Schätze sind echt“, sagte der Professor. „Ihre jedoch lösen sich genauso rasch wieder auf, wie sie entstanden sind.“
    „Und wenn schon!“ zischte sie.
    Sie beugte sich vor, vermied es aber ängstlich, den Bannkreis zu verletzen.
    „Wenn sie verschwinden, zaubere ich sie millionenfach zurück. Mein Meister verweigert uns weder Schätze noch Macht, solange wir ihm dienen.“
    Sie blickte auf Dan.
    „Was wünschst du dir am meisten? Schönheit? Oder tausend willfährige Sklavinnen?“
    Wieder klatschte sie in die Hände, und die Schätze verschwanden. Dafür erschien eine Schar prachtvoller junger Mädchen vor ihnen. Für jeden Geschmack war gesorgt. Es gab große und kleine, schlanke und üppig gerundete, dunkle und blonde Schönheiten. Und jede einzelne war wie ein Wesen aus einem Märchen. Sie lächelten und winkten. Mit Handbewegungen und unmissverständlichen Drehungen ihrer schönen Körper luden sie die Männer ein. Ein prachtvolles Geschöpf mit pechschwarzen, schulterlangen Locken steuerte direkt auf Dan zu. Sie umfasste eine ihrer Brüste und reckte sie ihm lüstern entgegen.
    „Nimm dir, welche du willst“, redete Bonita ihm mit sanfter Stimme zu. „Oder nimm sie dir alle. Sie sind für immer dein, das verspreche ich dir. Du brauchst nur zu mir zu kommen und meine Hand zu ergreifen.“
    Sie hielt ihm die Hand entgegen.
    „Mein Gott!“ sagte Dan heiser und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf die appetitlichen jungen Mädchen, die ihm angeboten wurden.
    Nie zuvor hatte er so viele hübsche Frauen auf einem Fleck gesehen. Ihm wirbelte der Kopf, wenn er sie nur betrachtete. Und sie sollten alle ihm gehören!
    Der Professor legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    „Das sind nur Gespenster. Höllische Wesen. Ihre Schönheit ist Blendwerk. Wenn Sie diesen Kreis verlassen, werden sie sich Ihnen in ihrer ganzen Fratzenhaftigkeit zeigen. Alles, was sie anbietet, sind Sinnestäuschungen.“
    Bonitas kunstvoll geschminkter Mund verzerrte sich gehässig.
    „Verdammtes Schwein!“ kreischte sie, hatte sich aber sofort wieder in der Gewalt. Ihr Wutausbruch verflog so rasch, wie er gekommen war.
    „Und du“, sagte sie zu Line, „du hast Angst vor dem Alter. Ich weiß, wie das ist. Welche Ängste habe ich doch selbst ausgestanden, als ich in deinem Alter war! Aber dann bin ich plötzlich nicht mehr älter geworden. Sieh mich an! Schau nur ganz genau hin! Du weißt, wie viele Jahre ich verberge. Du hast die gleiche Chance. Ich kann dich so jung machen, wie du sein möchtest, und du kannst es bleiben, solange du willst – auch für immer, wenn du es wünschst.“
    Obwohl er ihre Verworfenheit kannte und wusste, welchem Herrn sie diente, lösten ihre Worte ein heftiges Verlangen in Line aus. Das Geschenk ewiger Jugend, nach dem die Menschheit seit Anbeginn strebte, für das ihr kein Opfer zu groß war – ihm wurde es in diesem Augenblick angeboten.
    „O nein!“ sagte er trotzdem ganz laut und riss den Blick von ihr los.
    Es hätte allerdings nicht viel gefehlt, und er wäre auf ihren Vorschlag eingegangen. Es war beängstigend, welche Verlockung von ihrer einschmeichelnden Stimme und den werbenden Augen ausging.
    „Und du!“
    Wieder wandte sie sich an den Professor. Ihr Lächeln verriet mehr als bloße Lobhudelei. Trotz ihres Hasses und ihrer ohnmächtigen Wut konnte sie nicht umhin, ihren Gegner zu bewundern.
    „Du hast beschlossen, mich zu bekriegen. Überlege es dir! Dein Leben lang hast du nach den ewigen Wahrheiten gesucht. Du wolltest die Geheimnisse des Lebens und des Universums enträtseln. Tausende verschiedene Pfade hast du eingeschlagen. Was würdest du doch dafür geben, wenn du vollbringen könntest, wozu ich bloß mit dem Finger zu schnippen brauche! Nur die Angst hindert dich, diese Macht bedenkenlos an dich zu reißen.“
    Mit angehaltenem Atem wartete Line darauf, dass sein alter Freund diese Unterstellung von sich wies. Stattdessen aber sagte der Professor leise: „Das stimmt.“
    Sie lächelte triumphierend, beugte sich neuerlich vor und trat dicht an den abgeschirmten Kreis heran.
    „Ich kann dir sämtliche Geheimnisse des Universums enträtseln und dich mit jedem Wissen, jeder Macht ausstatten. Was schert dich Gut oder Böse, was
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