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0067 - Zwischenspiel auf Siliko V

Titel: 0067 - Zwischenspiel auf Siliko V
Autoren: Unbekannt
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kann nur durch Impulsstrahlen ausgelöst worden sein."
    Stahl 465/r 02 war eine auf der Erde entwickelte Metallart, die gegenüber dem Arkon-T-Stahl, aus dem das Imperium seine Raumer baute, besonders in thermischer Hinsicht bedeutend besser war und auch ohne Schirmfeld starker radioaktiver Strahlung zähen Widerstand entgegenbrachte. Die Augen leicht zusammengekniffen, unbeweglich im Pilotensitz den Schirm musternd, ließ Rhodan Sekunden in Schweigen vergehen.
    Nur Crest wußte, was der Freund jetzt durchmachen mußte. Da saß der mächtigste Mann des Solaren Imperiums im Steuersitz des gewaltigsten Weltraumschiffes der Milchstraße und war doch nur ein gequälter, armer Mensch, ohnmächtig dem Schicksal gegenüber, das ihm nacheinander die geliebte Frau und den Sohn genommen hatte. Für Thomas Cardif gab es keine Hoffnung mehr. Die Hoffnung, Thora noch einmal wiederzusehen, war unter ein Prozent gesunken.
    Immer noch raste der Verband mit 0,96 Licht auf das System zu. Der Ortungsschutz, mit dem jeder Raumer, die DRUSUS ausgenommen, sich umgeben hatte, fraß unvorstellbare Energiemengen. Trotzdem verfügte jedes Schiff noch über gewaltige Energiereserven, die nur darauf warteten, abgerufen zu werden.
    Nur unter dem Schutz seiner Schirme donnerte die eintausendfünfhundert Meter durchmessende DRUSUS jetzt quer durch das System und flog genau Siliko V an. Auf Rhodans Befehl war der Kreuzerverband auf dreißig Lichtsekunden Abstand zurückgefallen, aber bei diesen astronomischen Distanzen und den Reichweiten der Strahlgeschütze und Energiewerfer spielte dieses „Nachhinken" keine Rolle.
    Als Siliko V das erstemal auf dem großen Rundsichtschirm des Superschlachtschiffes sichtbar wurde, war es nur ein Stäubchen, verloren gegen den tiefschwarzen Hintergrund des Universums stehend. Jetzt zeigte es sich als winziger Körper, als harmloses Nichts.
    „Schwerkraft 1,1 ..." sagte Crest, der hinter Perry Rhodan stand und ununterbrochen an Thomas Cardif und Thora denken mußte. Er wollte sich ablenken und auch Perry Rhodan voll und ganz auf den Anflug auf dieses kosmische Fort konzentriert sehen, doch trotz sechzig Jahre langem Kennenlernen kannte der Arkonide Crest den Erdenmenschen Perry Rhodan immer noch nicht vollständig. Er war konzentriert. Er war unmenschlich hart gegen sich selbst - viel härter, als er es je von einem anderen verlangen würde.
    Sein Schmerz, seine seelische Not - er hatte sie erstickt. Unter seinem Willen war sie ausgelöscht worden, und was er jetzt dachte und tat, galt nur den Interessen des Solaren Imperiums und den Menschen, die in der DRUSUS und dem Kreuzerverband sich in rasender Fahrt der winzigen Sternenkugel näherten.
    Es hagelte von allen Seiten Angaben. Die große Bordpositronik arbeitete ununterbrochen. Immer neue, leicht veränderte Werte schickte sie den Geschütztürmen der gigantischen DRUSUS zu; immer genauer berechnete sie die Stärke der stellaren Schutzfelder, die um Siliko V lagen. Jede Wertveränderung zu Gunsten des kosmischen Forts schwächte in potenzierter Steigerung die DRUSUS, bevor das Schiff den ersten Schuß getan hatte.
    Drei Lichtminuten vor Siliko V bremste der Verband auf 0,1 Licht herunter. Immer noch flogen die Leichten und Schweren Kreuzer unter Ortungsschutz, nur die DRUSUS hielt ihr „Visier geöffnet".
    „Rhodan, wollen Sie nicht den Robot-Regenten anrufen?" Crest mußte diese Frage stellen. Gerade hatte die Bordpositronik ausgerechnet, daß die Kapazität der stellaren Schutzschirme des kosmischen Forts bei gleichzeitigem Beschuß aus allen Waffen aller Terra-Schiffe nicht einmal zu einem Zehntel beansprucht würde!
    Das hieß: Perry Rhodan kam nicht durch!
    Rhodan drehte sich auf Crests Frage hin nicht einmal um. Gelassen sagte er und das war es auch, was den Arkoniden immer wieder erschütterte: „Die Zeit ist vorbei, in der ich einmal glaubte, ein positronisches System könnte nicht lügen. Ich werde Arkon III nicht anrufen, Crest, aber ich werde ihm das zweifelhafte Vergnügen bereiten, tatenlos zusehen zu müssen, wie ich dieses Hornissennest zu einem harmlosen Mond umbaue!"
    Er beugte sich etwas vor, drückte dabei einen Knopf und rief in die Verständigung: „Archiv, sofort die Konstruktionsunterlagen über arkonidische kosmische Forts an mich. Ende."
    Und aus derselben Haltung, nur nach blitzschnellem Umschalten, rief er die Abteilung an, an die keiner der vielen Offiziere in der Zentrale gedacht hatte: „Alle Kampfroboter, angepaßt an das
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