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0067 - Zwischenspiel auf Siliko V

Titel: 0067 - Zwischenspiel auf Siliko V
Autoren: Unbekannt
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Quadratkilometern sämtliche feuerbereiten Strahlgeschütz-Ausgänge mit verflüssigtem Felsgestein verglast.
    Dann kam terranisches Unwetter auch noch aus dem Raum über Siliko V herunter.
    Der gemischte Kreuzerverband war zurückgekehrt und hatte, aus der Transition kommend, sofort mit aller Feuerkraft einen Punkt des stellaren Schutzmantels angegriffen. Proportional zu seiner Annäherung stieg die Durchschlagskraft der Strahlen, und in einem Zeitraum von weniger als einer Minute brachen die Schutzschirme von Siliko V an dieser Stelle zusammen, um damit ein Inferno auf der Zwergwelt einzuleiten.
    Jetzt schossen die Strahlen der Leichten und Schweren Kreuzer ungehindert in die Tiefe, trafen Siliko von ihrer Position aus gesehen links an der oberen Polkappe und ließen diese auf zehn Kilometer Breite in einer turbulenten Gaswolke aufgehen.
    Aus den Feuerstellungen des stellaren Forts, die von der DRUSUS noch nicht vernichtet waren, tobte dem Verband ein Wirrwarr vernichtender Strahlen entgegen, aber sie kamen nur für Sekundenbruchteile zur Wirkung, denn sofort hatte Rhodans Superschlachtschiff die Stellen unter Beschuß, von denen aus die Strahlfinger in den Raum schossen. Fast schlagartig brach der feindliche Angriff zusammen, und dann kam unerwartet der vollständige Zusammenbruch der Schutzschirme von Siliko V.
    In eng geschlossener Formation fiel der Kreuzerverband auf den Kleinmond hinunter. Zusammen mit Rhodans Flaggschiff umkurvten die Kreuzer diese Liliputwelt, brodelnden, langsam wieder erstarrenden verglasten Fels auf zwanzig Kilometer Breite hinter sich zurücklassend.
    Zwei Stunden später gab es auf der Oberfläche keinen Widerstand mehr. Rhodan beorderte die Kampfroboter zurück. Dieser radikale Einsatz hatte ihn siebenundsechzig Kampfmaschinen gekostet, aber nicht einmal einen Verwundeten in seiner Besatzung. Trotzdem war der Kampf noch nicht zu Ende.
    Sie mußten in Siliko V hineinsteigen, dort hinunter, wo das positronische Schaltaggregat und die gigantischen Kraftanlagen steckten - und wo Thora verborgengehalten wurde. Perry Rhodan glaubte nicht mehr daran, seinen Sohn Thomas lebend wiederzusehen.
     
    12.
     
    Achtzehn Kilometer unter der Oberfläche des Siliko V herrschte in dem Raum, der Thomas Cardif zum Aufenthalt angewiesen worden war, die Stille einer vollständigen Isolation. Er empfand sie nicht. Er wußte nicht, wie der abgesperrte Raum aussah, in dem er sich aufzuhalten hatte. Eine seelische Erschütterung von gewaltiger Kraft hatte ihn zum Spielball ihrer Macht gemacht, und er tat nichts, um sich gegen die furchtbaren Folgen zu stemmen.
    Er war einundzwanzig Jahre alt. Er war Perry Rhodans Sohn, und Thora war seine Mutter.
    „Thora Rhodan will meine Mutter sein ...?" Er wiederholte jetzt die Frage, die er, etwas anders formuliert, Thora Rhodan im Beisein des gespannt lauschenden Relaisgehirns auch gestellt hatte.
    Vor seinem geistigen Auge zog sein junges Leben noch einmal vorüber. Er hatte es gut gehabt, soweit seine Erinnerung zurückreichte, aber er hatte weder als Kind noch als heranwachsender Junge die Nestwärme innerhalb eines Elternhauses erlebt.
    In diesen Stunden begriff er, was ihm vorenthalten worden war, er begriff nicht, warum Perry Rhodan und Thora so an ihm gehandelt hatten. Er wollte es nicht begreifen! Das Erbteil seiner Mutter, das Blut seiner arkonidischen Mutter kochte in seinen Adern, und es ließ Zorn, Verachtung und eiskalte Wut in ihm groß werden.
    „Ich heiße Thomas Cardif, Perry Rhodan, und ich werde auch als Thomas Cardif sterben!"
    Er lauschte seinen zornigen Worten nach und fand Gefallen daran.
    Die Roboter des Zwergmondes Siliko V hatten ihn und Thora getrennt untergebracht. In achtzehn Kilometern Tiefe an Flucht zu denken, war illusorisch.
    Plötzlich hörte Thomas Cardif sich lachen. Es war zorniges, verbissenes Lachen, und er rieb sich dabei voller Zufriedenheit die Hände. Er wollte nicht fliehen Warum auch? Arkon war seine Heimat; diesen Perry Rhodan haßte er, wie ein Arkonide zu hassen versteht.
    „Rhodan, du hast mich um die Elternliebe betrogen. Du hast es gewollt! Jetzt will ich! Jetzt will ich dorthin, woher ich meine gelblichen Augen habe - nach Hause, nach Arkon!"
    Er begann in dem luxuriös ausgestatteten Raum erregt im Kreis zu laufen. Hin und wieder blickte er im Vorbeigehen in den Spiegel und der Spiegel zeigte ihm das Gesicht, das er aus tiefster Seele haßte: Perry Rhodans Gesicht!
    Die Mutter - ihr Aufschrei gellte noch in seinen
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