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0067 - Die Teufelssekte

0067 - Die Teufelssekte

Titel: 0067 - Die Teufelssekte
Autoren: Jason Dark
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Leben hatte sich verändert. Seit einer Woche war sie nicht mehr so wie früher.
    Alles hatte damit begonnen, daß ihr durch Zufall eine alte Schulfreundin über den Weg lief.
    Donna Summers.
    Himmel, sie hatten sich jahrelang nicht gesehen. Dabei waren sie in der Schule Banknachbarinnen gewesen und hatten sich ausgezeichnet verstanden. Dann aber verloren sie sich aus den Augen, und nun trafen sie sich in einem Londoner Kaufhaus wieder.
    In der Mode-Boutique.
    Die Begrüßung fiel herzlich aus. Die Freundinnen gingen in eine Cafeteria, frischten Erinnerungen auf, redeten und plauschten über drei Stunden lang.
    Donna war noch ledig, wie Glenda.
    Sie verstanden sich so gut, daß sie beschlossen, sich wiederzusehen.
    Fast jeden Abend trafen sie sich, und schließlich rückte Donna Summers mit ihren wahren Absichten heraus.
    »Kennst du den Women’s Circle?« fragte Donna.
    »Nein.«
    Da lächelte Donna. »Das ist – mit Verlauf gesagt – eine Bildungslücke.«
    »Dann kläre mich auf.«
    Was Donna auch tat. Sie sprach von einem Frauenklub, von der Freiheit der Seelen, aber ohne irgendwelche politische Bauernfängerei.
    Glenda war überzeugt, daß der Club ihr gefallen könnte. Und das sagte sie ihrer Freundin auch.
    »Ist das dein fester Wille?«
    Glenda nickte. »Ja!«
    »Dann darf ich dir dieses Buch übergeben.« Glenda holte aus der Handtasche ein kleines rotes Büchlein hervor und überreichte es Glenda Perkins mit mahnenden Worten.
    »Bitte zeige dieses Buch keinem«, sagte sie ernst. »Auch nicht deinem besten Freund, und vor allen Dingen nicht deinem Vorgesetzten, John Sinclair!«
    Glenda nickte. Sie hatte Donna von mir berichtet, dabei aber nicht bemerkt, wie mißtrauisch ihre Freundin plötzlich wurde. Die schwarzhaarige Glenda war wie vor den Kopf geschlagen, als hätte man ihr ein Brett gegen die Stirn genagelt. Sie stand völlig unter Donnas Bann.
    »Und am Mittwoch hole ich dich ab, um dich in den Women’s Circle einzuführen.«
    »Ja, ich freue mich.«
    Jetzt wartete Glenda auf ihre Freundin. Sie war bereits den gesamten Tag über unruhig gewesen, hatte es kaum erwarten können, bis Dienstschluß war und gehörte dann zu den ersten, die das Yard-Gebäude verließen.
    Die Zeit verging nur langsam. Unruhig schritt Glenda in ihrer Wohnung auf und ab. Sie war eine attraktive junge Frau. Ihr Haar erinnerte an das Gefieder eines Raben. Der Körper war wohlproportioniert. Eine sehr schmale Taille, schlanke Hüften und gut gewachsene Beine. Auch die Oberweite konnte sich sehen lassen. Sie war sozusagen ein Blickfang für die Männer.
    Aber Männer interessierten Glenda im Augenblick nicht. Ihre Gedanken drehten sich nur um den Women’s Circle.
    Heute sollte es soweit sein. Endlich würde sie Mitglied dieses Clubs werden.
    Glenda war nervös. Ihre Hände zitterten, als sie sich eine Zigarette anzündete. Sie blies das Streichholz aus und ließ es in einen Ascher fallen.
    Dann trat sie ans Fenster und schaute hinunter in die kleine ruhige Wohnstraße, doch der Ford ihrer Freundin war noch nicht zu sehen. Langsam sank die Dämmerung über die Millionenstadt London. Es fiel kaum auf, da der Tag sowieso schon trübe genug war. Von morgens an hatte es geregnet. Ununterbrochen, wie Bindfäden. Im Yard war die Stimmung nicht besonders gewesen, und Glenda kam die Arbeitszeit doppelt so lang vor wie normal.
    Zwei matte Scheinwerferaugen näherten sich von rechts.
    Das konnte Donna sein.
    Der Wagen wurde langsamer, fuhr an den linken Straßenrand und stoppte.
    Eine Frau stieg aus.
    Donna Summers.
    Glenda Perkins atmete auf. Ein Lächeln glitt über ihre vollen Lippen. Donna trug einen leichten Übergangsmantel und hatte sich ein Kopftuch um das kurzgeschnittene braune Haar geschlungen. Sie warf einen raschen Blick zu Glendas Wohnfenster hoch, winkte, als sie die Freundin am Fenster stehen sah und lief dann hastig über die Straße.
    Glenda lief zur Wohnungstür und drückte schon den Öffner.
    Donna Summers mußte bis zum zweiten Stock laufen. Glenda erwartete die Freundin auf dem Absatz.
    Die beiden Frauen fielen sich in die Arme.
    »Schön, daß du gekommen bist«, sagte Glenda.
    Donna lachte und löste das Kopftuch. »Glaubst du, ich hätte dich vergessen? Ausgerechnet jetzt?«
    »Ach woher. Komm rein!«
    In der Diele schaute Donna auf ihre Uhr. »Viel Zeit haben wir nicht. Wir müssen pünktlich sein.«
    »Natürlich, aber einen Martini kannst du doch wohl trinken.«
    »Einverstanden.«
    Glenda machte die Drinks.
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