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0067 - Die Teufelssekte

0067 - Die Teufelssekte

Titel: 0067 - Die Teufelssekte
Autoren: Jason Dark
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eines Gitterstabes fest.
    Acht Stockwerke tiefer brauste der Verkehr.
    Und sie hing über der Straße.
    Ihr Gesicht war vor Angst verzerrt. Die Augen waren große Kugeln. In ihnen leuchtete die Furcht.
    »Halt dich fest!« brüllte ich ihr zu, und ein plötzlicher Windstoß riß mir die Worte von den Lippen. Ich ging in die Knie, schob meine Hände durch zwei nebeneinanderstehende Gitterstäbe, sah, wie Glendas Finger abrutschten und packte zu.
    Ich hatte sie.
    Mein Gott…
    Jetzt nur nicht loslassen. Eisern weiter ziehen. All meine Kraft setzte ich ein.
    Himmel, wie schwer doch eine Person wie Glenda werden konnte. Aber ich packte es.
    Zoll für Zoll zog ich Glenda Perkins höher. Ich biß die Zähne zusammen, hielt eisern fest, und dann rollte sich Glenda über das Gitter.
    Im gleichen Augenblick sah ich neben mir die Bewegung.
    Donna Summers!
    »Asmodina, ich komme!« schrie sie, nahm einen Anlauf, und bevor ich es verhindern konnte, hechtete sie über das Geländer in die Tiefe.
    Langsam verklang ihr gellender Schrei.
    Glenda lag auf dem Terrassenboden und weinte.
    Ich schaute mich wild um. Der Kampf war noch nicht beendet. Bill und Suko schlugen sich nach wie vor mit den beiden rotgekleideten Kerlen herum.
    Vor allen Dingen Suko, denn Bill lag am Boden und hielt sich die Schulter.
    War er verletzt?
    Ich wollte nachschauen.
    In dem Moment verließ Serena Kyle die Wohnung. Wie eine Königin und als ob nichts geschehen wäre, trat sie aus dem Zimmer. Ihre Augen waren noch größer geworden. Sie rotierten wie rote Kreisel.
    Und sie kam auf mich zu.
    »Mich stoppst du nicht, John Sinclair«, sagte sie und lachte kalt.
    Leicht geduckt stand ich hinter Glenda Perkins und schützte sie mit meinem Körper. Dann griff ich unter mein Hemd und nahm das Kreuz ab.
    Serena erschrak.
    »Wie gefällt dir das?« schrie ich und warf ihr das Kreuz zu. »Fang auf, du Bestie!«
    Sie wich zur Seite.
    Ich startete, nutzte den Moment der Unaufmerksamkeit und wollte sie packen.
    Doch mit einer geschmeidigen Bewegung tauchte sie weg, so daß ich ins Leere griff, und rannte auf die Brüstung zu.
    Ich wußte, was sie vorhatte.
    »Bleiben Sie stehen!« schrie ich.
    Sie lachte nur.
    Höhnisch, gemein und triumphierend.
    Und dann stieß sie sich ab.
    Wie ein Turmspringer flog sie über die Brüstung des Penthousebungalows und verschwand in der Tiefe.
    Ich schaute gar nicht nach.
    Mir war plötzlich hundeelend.
    Ich half Glenda Perkins auf die Beine, und gemeinsam schritten wir in den Wohnraum zurück.
    Die beiden Glatzköpfe lagen auf dem Boden.
    Suko rieb sich jetzt noch die Knöchel und nickte mir zu.
    Bill Conolly hockte in einem Sessel. Er hatte seine rechte Hand auf die linke Schulter gepreßt.
    ***
    Eine Menschenansammlung war in Sekundenschnelle zusammengekommen. Sie drängte sich vor dem Eingang.
    Ich kam aus dem Haus und präsentierte meinen Polizeiausweis. Man ließ mich durch.
    Zwei Bobbys deckten mit ihren Körpern die tote Donna Summers. Sie sah schrecklich aus.
    Trotzdem schaute ich sie mir an. »Und wo ist die andere?« fragte ich die Polizisten.
    »Welche andere?«
    Da wußte ich, daß mir Serena Kyle oder Asmodina in der letzten Sekunde noch einen Streich gespielt hatten. Die Kyle war entkommen. Wie, das wußte ich auch nicht. Ich war jedoch sicher, daß ich noch einmal von ihr hören würde.
    Wie auch von Asmodina.
    Zum erstenmal hatte ich den Namen gehört, aber sicherlich nicht zum letztenmal. Wenn ich den Worten der Frauen Glauben schenken wollte, dann wuchs mit ihr ein Gegner oder eine Gegnerin heran, die schlimmer war als der Schwarze Tod.
    Asmodina hatte eine direkte Beziehung zum Teufel.
    Denn sie war seine Tochter. Und zusammen mit Serena Kyle bildete sie ein äußerst gefährliches Gespann.
    Ich glaube, daß jeder von Ihnen nachfühlen kann, wie mies es mir ging. Die Sorgen würden immer größer, die Gegner zahlreicher. Ich dachte auch an Grimes, den Ghoul, der immer noch frei herumlief. Jetzt war Serena Kyle noch hinzugekommen.
    Und im Hintergrund lauerte Asmodina…
    Ich ging zurück ins Haus. Denn dort warteten nicht nur Bill Conolly und Suko auf mich, sondern auch Glenda Perkins.
    Wenigstens ein Lichtblick, dachte ich und mußte plötzlich lächeln…
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 6 »Schach mit dem Dämon«
    [2] Siehe Gespenster Krimi Nr. 160 »Die Totenkopf-Gang«
    [3] Siehe Gespenster Krimi Nr. 183 »Das Hochhaus der Dämonen«
    [4] Siehe John Sinclair Nr. 14 »Der schwarze Henker«
    [5] Siehe John
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