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0067 - Die Teufelssekte

0067 - Die Teufelssekte

Titel: 0067 - Die Teufelssekte
Autoren: Jason Dark
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mit zahlreichen Kerzen bestückt, von denen das Wachs tropfte, so daß sich auf dem blanken Steinboden skurrile Muster bildeten.
    Es war still. Glenda Perkins hörte nur ihren eigenen Atem und den der beiden anderen Frauen.
    Donna fragte: »Ist alles bereit?«
    Ruth nickte. »Ja, ihr seid die letzten!«
    »Und die Zwillinge?«
    »Sind noch nicht zurückgekehrt. Ich hoffe aber, daß sie bald kommen werden.«
    »Sie haben ihre Aufgabe erledigt?«
    Ruth nickte. »Ja, sehr gut sogar.«
    »Na, das ist fein.«
    Glenda verstand von dem Dialog nichts. Sie begriff den Sinn nicht und ahnte nicht, daß sich die beiden Frauen im Plauderton über einen Mord unterhalten hatten.
    Der Eingangstür gegenüber lag eine weitere große Tür. Das Holz war braun gebeizt, und selbst aus der Entfernung konnte Glenda die Zeichen erkennen, die in die Tür eingearbeitet worden waren. Welchen Sinn die Symbole besaßen, wußte sie nicht.
    Es gab aber noch zwei weitere, allerdings wesentlich schmalere Türen.
    Auf die rechte der beiden deutete Donna Summers. »Wir gehen dorthin«, sagte sie.
    Ruth verabschiedete sich mit den Worten »Bis später«, warf Glenda noch einen abschätzenden Blick zu und entfernte sich.
    »Komm.« Donna lächelte.
    »Es ist so komisch hier«, flüsterte Glenda. »Wohl fühle ich mich wirklich nicht. Ich glaube, ich hätte gar nicht mitkommen sollen.«
    »Ach, hör auf.« Donna winkte ab. »So ist es mir beim erstenmal auch ergangen. Mach dir nichts draus. Hinterher wirst du es kaum erwarten können, zu uns zu kommen.« Sie öffnete die Tür. »Bitte, nach dir!«
    Sie betraten einen kleinen Raum, in dem der süßliche Geruch von irgendwelchen Räucherstäbchen hing. Glenda konnte nicht gerade sagen, daß ihr der Geruch gefiel, er stieß sie aber auch nicht ab.
    Gar nicht in ein Mausoleum passen wollten die grün gestrichenen Eisenspinde. Sechs waren mit Namen versehen. Auf einem fehlte das kleine Schild.
    »Er gehört dir«, sagte Donna.
    Glenda furchte die Stirn. »Was soll ich damit?« fragte sie.
    »Das wirst du gleich sehen, meine Liebe. Los, zieh dich aus!«
    ***
    Sie waren verdammt schnell. So schnell, daß ich nicht mehr dazu kam, meine Waffe zu ziehen, um sie mit der Beretta in Schach zu halten. Sie war zwar mit Silberkugeln geladen, doch die Geschosse stoppten auch normale Menschen.
    Dem rechten wich ich aus, flog aber dadurch genau in die Schlagbahn des linken Mannes.
    Ich sah die Faust kommen, nahm auch noch den Kopf zur Seite, doch dann hatte ich wirklich das Gefühl, von einem Pferdehuf getroffen worden zu sein.
    Der Treffer landete dicht hinter meinem Ohr, und ich sah Sterne vor meinen Augen aufblitzen.
    Ich sank in die Knie.
    Da kam der Fuß.
    Es war ein schneller, gemeiner und hinterhältiger Tritt, doch zum Glück waren meine Reflexe in Ordnung. Ich warf mich rechtzeitig zur Seite, so daß mich der Schuh verfehlte.
    Der Treter aber stolperte an mir vorbei. Dicht vor dem Dachrand fing er sich und wirbelte herum.
    Ich stand schon längst auf den Beinen.
    Von der Seite her sprang mich der zweite Kerl an. Diesmal lief er in eine Rechte, die ihn durchschüttelte. Für Bruchteile von Sekunden verdrehte er die Augen, er ließ seine Arme herabhängen, und bot mir seinen Körper deckungslos.
    Eine Chance, die ich mir nicht entgehen ließ.
    Meine Faust kam von unten.
    Ziel: das Kinn des Burschen.
    Mir taten selbst die Knöchel weh, aber mein Angriff hatte Erfolg. Der Mann wurde plötzlich schlaff und sank wankend zu Boden. Meine Faust hatte ihn voll auf den Punkt getroffen. Das war nur ein kurzer Fight gewesen. Im Boxring droschen sie oft über zwölf Runden aufeinander ein. Ich hatte Glück gehabt.
    Aber der zweite Gegner stand bereit.
    Und er hielt den Schraubenschlüssel in der Hand, mit dem das Gitter gelöst worden war.
    Sollte ich meine Waffe ziehen? Nein, ich wollte ihn mit der bloßen Faust ausschalten.
    Zuerst schleuderte ich ihm eine Warnung entgegen. »Laß das Ding fallen und kämpfe wie ein Mann.«
    Er hörte nicht. Überhaupt schienen die beiden taub zu sein. Mit Dämonen hatte ich es bei ihnen wohl nicht zu tun, eher mit normalen Gangstern. Bezahlte Schläger, die für irgend jemanden arbeiteten. Und ich fragte mich auch, ob dieser Fall überhaupt ins Dämonische hineinspielte oder einen völlig normalen Verlauf nahm.
    Aber die Sorgen stellte ich zurück. Erst einmal mußte ich den Glatzkopf ausschalten.
    Er kam wie Frankensteins Monster.
    Eckig, breitbeinig, stampfend!
    Ich blieb stehen, war dabei
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