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0066 - Todesgeister der Sahara

0066 - Todesgeister der Sahara

Titel: 0066 - Todesgeister der Sahara
Autoren: Richard Wunderer
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Magier nichts tun, Jane«, sagte sie und lachte wütend auf. »Vor wenigen Minuten erst habe ich es erfahren. O nein, er wird mir nichts tun, denn er ist mein Mann! George McStarks, mein ermordeter Mann!«
    ***
    Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Die alte Fatme hatte recht gehabt, auch wenn ich sie mißverstanden hatte. Alias ermordeter Mann war von Dämonen aus seinem Grab geholt und zum Magier und Herrn über die Todesgeister der Sahara gemacht worden. Dadurch hatte Alia eine enge Beziehung zu den Todesgeistern! Ich hatte sie zu Unrecht verdächtigt!
    »Es tut mir leid, John, aber ich kann nichts mehr für euch machen«, sagte Alia. Sie lächelte schmerzlich. Im nächsten Moment wurde sie von einer unsichtbaren Gewalt zurück in den Felsen gerissen, der sich hinter ihr schloß.
    Über uns ertönte ein Donnern und Grollen, daß ich schon glaubte, das ganze Felsmassiv würde einstürzen. Ich sprang einen Schritt zurück und legte den Kopf in den Nacken.
    Was ich sah, ließ mich an meinem Verstand zweifeln. Der Himmel verdunkelte sich. In eine Wolke aus Rauch gehüllt stieß ein riesiger, feuerspeiender Drache auf uns herab.
    »Deckung!« schrie ich und riß die Beretta aus dem Halfter. Die Silberkugeln waren eine lächerliche Waffe gegen dieses Ungetüm. Trotzdem jagte ich das Magazin in den massigen Körper des Drachens.
    Es half nichts. Der Drache riß das Maul weit auf. Eine Feuerwand raste auf uns zu.
    Ich hatte keine Wahl. Entweder war ich im nächsten Moment eine verkohlte Leiche, oder ich ging in Deckung. Den einzigen Schutz bot der Schacht in die Tiefe der Sahara.
    Ich überlegte nicht, sondern stieß mich ab. Mit einem Hechtsprung tauchte ich in das schwarze Loch. Neben mir kippte Suko in den Schacht.
    Die Feuerwalze jagte über die Schachtöffnung hinweg. Die Hitze drang bis zu mir herunter, obwohl wir rasend schnell in die Tiefe stürzten.
    Ich packte Suko am Arm und griff nach meinem Kreuz. Der Sturz verlangsamte sich. Die weißmagischen Kräfte des Kreuzes kamen uns zu Hilfe.
    Schlagartig veränderte sich unsere Umgebung. Wir befanden uns nicht mehr in dem lichtlosen Schacht, sondern in einer weiten Höhle, aus deren nackten Wänden bleiches Licht sickerte.
    Im Mittelpunkt der Höhle lagen dunkle Gegenstände, die ich beim Näherkommen erkannte. Es waren die Köpfe der ermordeten Kameltreiber! Suko stand neben mir. Er war genauso erschüttert wie ich.
    Wir hatten uns von dem Schock noch nicht erholt, als ich hinter mir ein feines Zischen hörte. Instinktiv warf ich mich zur Seite. Suko tauchte in die andere Richtung weg.
    Zwischen uns hindurch fauchte ein Feuerstrahl. Der Drache, der uns vorhin angegriffen hatte, schob sich in die Höhle. Und wir hatten keine Deckung!
    Ich riß mein Silberkreuz hoch, hielt es dem Drachen entgegen und rief einen Bannspruch der Weißen Magie. Ein schauerliches Brüllen erschütterte die Höhle. Steine fielen von der Decke.
    Der Drache verwandelte sich. Sein schuppiger Leib schrumpfte, sein Kopf bildete sich zurück, bis er menschliches Aussehen annahm. Das mußte George McStarks sein, Alias ermordeter Ehemann und Magier, der Herr der Todesgeister der Sahara! Haßerfüllt streckte er uns die Arme entgegen.
    »Du bist in meiner Hand, John Sinclair!« schrie er. »Ich werde dich und deine Freunde vernichten! Zuerst kommen die Gefangenen an die Reihe!«
    Er gab den Höhleneingang frei. Ich stieß einen Wutschrei aus. Sie drängten in die Halle, die Todesgeister, die überdimensionalen Fledermäuse! In der Umschlingung ihrer mächtigen schwarzen Flügel hingen Bill Conolly und Tom Turner! Sie waren bei Bewußtsein, konnten sich jedoch nicht bewegen.
    »Tötet sie!« schrie der Magier.
    Die Bestien rissen die Mäuler auf und schnappten nach den Köpfen unserer Freunde!
    Es waren zu viele! Ich konnte nicht gegen sie kämpfen, aber ich konnte den Magier ausschalten! Bill und Turner schrien in Todesangst und wehrten sich gegen die Bestien. Das gab mir den nötigen Aufschub.
    Ich schnellte mich auf den Magier zu, aber er erwartete mich bereits. Sein Kopf verwandelte sich wieder in den Drachenschädel. Aus den Nüstern schlugen mir Flammen entgegen.
    Ich warf mich zu Boden, rollte mich ab und schnellte mich hoch. Trotzdem wäre ich nicht an den Magier herangekommen, wäre nicht in diesem Augenblick im Höhleneingang eine schlanke Gestalt aufgetaucht.
    Alia!
    Mit einem schrillen Schrei warf sie sich gegen das Scheusal, das einmal ihr Mann gewesen war. Sie opferte sich. Der
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