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0061 - Unser Mann kam aus Neapel

0061 - Unser Mann kam aus Neapel

Titel: 0061 - Unser Mann kam aus Neapel
Autoren: Unser Mann kam aus Neapel
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denn ich sah, dass er taumelte. Er feuerte auf Gregg. Gregg warf sich sofort hin, aber Robsten blieb stehen. Seine Pistole knallte zweimal. Cavari schrie auf, fasste nach seinem Bein und sank zusammen. Er fiel glücklich, da ihn eine leichte Bodenwelle verdeckte.
    Rohsten und Gregg setzten zum letzten Sturm an. Ich konnte es mir nicht leisten abzuwarten, bis die drei Gregg-Leute, die gegen mich standen, sich zu irgendwelchen Taten entschlossen. In der Zeit erledigte Robsten oder Gregg Mario Cavari.
    Ich enterte den Wagen. Der Schlüssel steckte. Ich ließ den Motor anspringen.
    Cannagh entschloss sich, einen schüchternen Schuss auf mich abzugeben. Die Kugel zerschlug eine Seitenscheibe.
    Ich gab Gas, ging, sobald die Räder sich drehten, in den zweiten Gang, trat das Gaspedal voll durch, schlug das Steuer scharf ein und jagte den Wagen einfach seitlich den Berg hoch.
    Natürlich konnte das Manöver nicht gut gehen. Es war völlig aussichtslos, auf dem weglosen Stück mit dem Auto den Gipfel zu erreichen. Zwar war die Neigung des Geländes nicht sehr steil, sondern eher sanft, aber in der losen Asche mussten sich die Räder in kürzester Frist leerdrehen, falls der Wagen sich nicht einfach in einer Spalte festrannte.
    Darum auch gab ich Vollgas. Es sollte so aussehen, als würde der Wagen es schaffen, und ich hielt genau auf die Gruppe der drei Gangster zu.
    Das Auto jagte die Schräge hoch wie ein wütender Stier. Die Asche wirbelte zu Wolken. Ich sah, wie Sid, Cannagh und Frellow vor dem heranschießenden Wagen auseinanderspritzten. Sie schossen vor Schreck nicht einmal.
    Ich gewann dreißig, fünfzig, vielleicht achtzig Yards. Dann sprang der Wagen mit allen vieren in die Höhe wie ein bockendes Kalb. Die Achsen krachten, die Federung kreischte. Ich hielt mich krampfhaft am Steuer fest.
    Ich zog den Handgashebel ganz heraus, wuchtete mit Gewalt den ersten Gang herein, obwohl das Getriebe wie wild kreischte, öffnete die Tür und ließ mich seitlich hinausfallen.
    Sofort sprang ich auf, riss die Smith & Wesson wieder aus der Tasche und begann, den Berg hinaufzuhetzen.
    Ich hatte erwartet, dass einer der drei hinter mir her schießen würde, und hoffte nur durch mein Automanöver auf einen Vorsprung, der hoffentlich groß genug war, um kein sicheres Ziel mehr zu bieten.
    Aus den Pistolen der drei Männer fiel kein Schuss. Ich riskierte einen raschen Blick zurück, und noch heute muss ich lachen, wenn ich daran denke, was ich damals sah.
    Der Wagen hatte sich selbstständig gemacht. Seine rasenden Räder wollten ihn vorwärtstreiben, sein Eigengewicht zog ihn den Berghang hinunter. Aschenstaub wirbelte um ihn wie um ein wütendes Nashorn. Jetzt rutschte er schräg, schoss waagerecht vorwärts, genau auf Cannagh zu, der schreiend bergabwärts flüchtete. Sid und Frellow wurden von Cannaghs Panik angesteckt und rissen ebenfalls aus. Beim Wagen schlug die Steuerung quer, sein Kühler senkte die Nase. Von diesem Augenblick an wirkten Eigengewicht und Motorkraft zusammen. Wie ein Torpedo schoss der Wagen hinter den Gangstern her.
    ***
    Über mir, in vielleicht noch hundert Yards Entfernung, spitzte sich das Drama zur Tragödie zu.
    Cavari verfeuerte den Rest seines Magazins auf Alec Gregg und Robsten. Gregg warf sich auf die Erde. Robsten stoppte nur kurz, schoss selbst und rannte dann weiter.
    Cavari versuchte zu fliehen. Er tauchte hinter einer Erdspalte auf, tat einen Schritt, fiel aber sofort wieder nieder.
    Robsten hob langsam die Pistole. Er stand wie ein Schütze, der bei einem Wettbewerb auf eine Scheibe schießen will.
    Ich war auf dreißig oder vierzig Yards heran.
    »Robsten!«, brüllte ich aus Leibeskräften. Er warf den Kopf herum, sah mir nach, zögerte einen Sekundenbruchteil.
    Gregg, der mit mir auf gleicher Höhe, aber ungefähr hundertundfünfzig Yards weiter links stand, schoss nach mir. Ich hörte die Kugel pfeifen.
    Mir blieb keine Wahl mehr. Ich krümmte den Finger. Die Gewalt der Kugel drehte Robsten halb um seine Achse. Er stand sehr steif. Dann fiel er wie ein Pfahl in die aufstäubende Asche. Fast in der gleichen Sekunde bekam ich Greggs zweite Kugel. Ich fühlte den Schlag gegen die Schulter, verlor das Gleichgewicht, stürzte und begann, den Bergabhang hinunterzurollen. Nur dadurch, dass ich die Beine grätschte, konnte ich stoppen. Viel Raum hatte ich nicht verloren. Ich sprang auf. Fünfzig Yards trennten mich von der Stelle, an der Robsten lag, und von dort aus mochte es noch einmal die
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