Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0059 - Der Dämon aus der Tiefe

0059 - Der Dämon aus der Tiefe

Titel: 0059 - Der Dämon aus der Tiefe
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
getötet«, sagte Zamorra. Er packte den Freund und zog ihn zum Fenster. »Da draußen sind diese Männer. Sie werden die Tür aufbrechen, werden Keenes Haus stürmen, werden den Henker töten, werden Sarras Statue aus dem Kellergewölbe holen, werden sie auf das Segelschiff bringen, werden mit ihr aufs Meer hinausfahren und den Dämon samt Schiff versenken.«
    »Teufel noch mal, wieso kann der Henker dann aber immer wieder aufstehen?«, fragte Fleming verwirrt.
    »Er hat mit Asmodis, dem Höllenfürsten, einen Pakt geschlossen. Der Satan dreht für Keene die Zeit immer wieder zurück. Dann lebt der Henker wieder ein paar Jahre. Und schließlich bricht wieder das Jahr 1855 für ihn an, kapierst du?«
    »Dann stürmen diese beherzten Männer wieder sein Haus… Und alles fängt wieder von vorn an?«, fragte Bill benommen.
    »Genau!«, sagte Zamorra. »Asmodis kann zwar das Rad der Zeit zurückdrehen, aber er kann es nicht anhalten. Und so muss Elias Keene immer wieder von neuem sterben!«
    Mit einem lauten Knall sprang die Tür auf.
    Die Männer stürmten schreiend in das Haus des Henkers. Zamorra und Bill Fleming waren für diese Leute nicht existent. Die Männer trugen eine Vielzahl von Dämonenbannern bei sich. Und in ihren Fäusten lagen geweihte Keulen. Damit schlugen sie nun erbarmungslos auf den Henker ein.
    Keene wehrte sich heldenhaft.
    Aber die geweihten Keulen brachten ihn zu Fall. Als die Männer dachten, der Henker wäre nicht mehr am Leben, stürmten sie weiter. Schreiend hetzten sie ins Kellergewölbe hinunter. Die Erde begann zu rumoren. Sarra setzte sich gegen seine Angreifer zur Wehr.
    Doch die Männer hatten wirksame Waffen bei sich. Es gelang ihnen, den steinernen Dämon niederzuringen.
    Kurz darauf schleppten sie das erstarrte Ungeheuer mit Triumphgeheul aus dem Haus.
    Nun eilten Zamorra und Bill Fleming in den Keller.
    Das Feuer der Hölle war erloschen. In einem großen Becken krochen wabernde Nebelschleier umher. Was es damit für eine Bewandtnis hatte, vermochte Zamorra nicht zu sagen. Er blickte auf die drei schwarzen Marmorstufen und konnte sich vorstellen, wo Sarras Standplatz gewesen war.
    Plötzlich gerann Zamorra das Blut in den Adern. Er und Bill Fleming vernahmen ein schauriges Heulen.
    »Was ist das?«, fragte Fleming schaudernd.
    »Das ist Elias Keene!«, sagte Zamorra. Zwischen seinen Schulterblättern lag eine unangenehme Gänsehaut. »Die Männer haben einen großen Fehler gemacht!«, sagte der Parapsychologe plötzlich.
    »Sie ließen von Keene ab, als dieser blutüberströmt auf dem Boden lag. Sie dachten, sie hätten ihn erschlagen, aber das war nicht der Fall. Hör es selbst, Bill. Keene lebt noch. Und in diesem Moment ruft er Asmodis um Hilfe an. Soll ich dir sagen, was dann passiert? Der Fürst der Finsternis wird erneut das Rad der Zeit zurückdrehen, und Elias Keene wird zwar sterben, aber gleich darauf wieder zu neuem Leben erwachen.«
    »Kann man diesen dämonischen Kreislauf denn nicht unterbrechen?«, keuchte Bill Fleming atemlos.
    Schaurig hallten die Rufe des sterbenden Henkers durch das Haus.
    Plötzlich hielt im Kellergewölbe eine unglaubliche Kälte Einzug. Zamorra riss bestürzt die Augen auf. Jetzt glaubte er, vollends durch diesen Kreislauf des Grauens hindurchzusehen.
    »Schnell, Bill!«, sagte er hastig. »Lauf hinauf zu Keene! Bring ihn zum Schweigen.«
    Von einer Sekunde zur anderen stand plötzlich wieder Sarra auf seinem Platz.
    »Siehst du?«, sagte Zamorra gehetzt. »Ich nehme an, dass Keenes Beschwörung in zwei Teile zerfällt. Zum ersten bittet der Henker den Fürsten der Finsternis, Sarra in dieses Kellergewölbe zurückzubringen. Und zum zweiten bittet Keene Asmodis, für ihn die Zeit zurückzudrehen. Mach, dass du zu Keene kommst. Er darf die Formel nicht zu Ende sprechen. Nur so können wir verhindern, dass der ganze Horror wieder von vorn anfängt!«
    »Okay!«, stieß Fleming aufgeregt hervor. »Ich kümmere mich um Keene. Und was machst du?«
    »Ich«, sagte Zamorra mit grimmiger Miene, »kümmere mich um Sarra.«
    Bill hetzte die Stufen hoch. Keene sah schrecklich aus. Sein Gesicht war furchtbar entstellt. Er lag in einer riesigen Blutlache. Aber er hatte noch die Kraft, den Teufel zu beschwören. Fleming schaute sich zitternd um. Wie sollte er den schreienden Alten zum Schweigen bringen? Womit?
    Es schien nicht mehr viel zu fehlen, dann war Elias Keene mit seiner Beschwörungsformel durch. Und dann würde ihn Asmodis zum x-tenmal zu einem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher