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0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane

0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane

Titel: 0055 - Wir, Mr. Unbekannt und das Gold der Diane
Autoren: Mr. Unbekannt und das Gold der Diane Wir
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gesprächsweise reize, mir das zu verraten…«
    Phil winkte energisch ab.
    »Das lasse ich nicht zu!« sagte er besorgt. »Du willst für uns deine Haut zu Markte tragen? Da wird wohl nichts draus werden…«
    »Moment mal!« meldete sich Stokes heiser. »Ich bin auch noch da! Bitte vergesst nicht, dass ich ebenfalls bei dem Verein bin, dem ihr angehört!«
    Wir lachten uns an, obwohl wir keineswegs den Emst der Situation verkannten. Wilbur würde aller Wahrscheinlichkeit nach eine harte Nuss für uns werden!
    »Ich habe schon meinen Plan! Ihr wartet draußen vor dem Haus genau eine Viertelstunde. Komme ich dann nicht wieder, müsst ihr sehen, wie ihr hineinkommt!«
    »Ist das nicht gefährlich für dich?« gab Phil, mein alter Freund und Kampfgefährte, zu bedenken. »Lass mich lieber gleich mitkommen! Zwei Mann können besser aufpassen… und wenn Freund Stokes nach einer Viertelstunde…«
    »Man wird nicht gleich auf mich schießen!« meinte ich leichthin. »Ich werde nichts anderes sagen, als dass ich wegen des Lagerhausbrandes vorspreche! Das ist unauffälliger!«
    »Meinetwegen«, brummte Phil. »Aber nimm dich in Acht!«
    Ich fasste nach dem Schulterhalfter, wo die Dienstpistole saß. Der Griff der Waffe lag fest und beruhigend in meiner Hand.
    »Alles okay«, beruhigte ich ihn. Wir hielten vor dem Grundstück Mr. Wilburs. Ich gab meinen Kameraden einen Wink, und Stokes verstand sofort. Er fuhr den Wagen an, nicht ohne vorher noch die Scheibe heruntergekurbelt zu haben.
    »Genau fünfzehn Minuten… nicht eine Sekunde länger!«
    Der Wagen zog an und verschwand aus meinem Gesichtskreis. Ich klingelte, und wieder fragte die Stimme aus dem Lautsprecher: »Wer ist da? Sie wünschen?«
    »Cotton vom FBI! Ich hätte gerne noch eine Formalität wegen des Lagerhausbrandes mit Mr. Wilbur geregelt!«
    »Bitte, gedulden Sie sich einen Moment!«
    Ich wartete ungeduldig. Endlich sprang das Tor auf, und ich schritt über die Kiesstraße auf das Haus zu. Abermals empfing mich der livrierte Diener. Sein Gesicht hatte mir bereits beim ersten Besuch nicht gefallen - jetzt gefiel es mir noch weniger!
    »Mr. Wilbur ist leider sehr beschäftigt! Er hat nur einen kurzen Augenblick Zeit für Sie, Mr. Cotton!«
    Ich blieb in der Halle allein und sah dem Diener nach. Unter seiner Livreejacke, dort, wo die Schultern und Armei zusammengesetzt waren, erkannte ich eine kleine Ausbuchtung. Es gab keinen Zweifel! Der Mann trug ein Schulterhalfter.
    Hep Wilbur kam mir entgegen. Er lächelte, und manch einer, der nicht so viel von ihm und seinem Charakter wusste wie ich, wäre sicherlich von ihm getäuscht worden.
    »Hallo, Mr. Cotton! Kommen Sie doch näher! Was verschafft mir die Ehre?«
    Er hielt einladend die Tür zu dem Zimmer offen, aus dem er gekommen war und in dem wir bereits die erste Unterhaltung geführt hatten.
    »Sind Sie allein gekommen?« fragte er liebenswürdig.
    Ich sah seine Augen und dachte unwillkürlich dankbar an Phil und Stokes, die bestimmt in dieser Minute nicht ein Auge von den Zifferblättern ihrer Uhren ließen. Trotzdem nickte ich unbefangen.
    »Ganz allein! Ich wollte nur eine kleine Frage stellen!«
    »Bitte! Fragen Sie! Wenn ich Ihnen irgendwie behilflich sein kann?«
    Ich setzte mich, und er ließ sich mir gegenüber hinter seinem großen Schreibtisch nieder.
    »Nun? Schießen Sie los!, Es handelt sich, sagte mir der Butler, um den Lagerhausbrand?«
    Ich ließ ihn nicht aus den Augen.
    »Nicht direkt!« gab ich zu. Hinter seinem Rücken hing eine jener modernen Kordeluhren, die ich nicht leiden kann. Doch diesmal kam mir diese-Vertreterin der Chronometer ausgesprochen gelegen. Ich konnte mein Gespräch auf die Sekunde einrichten. »Wir wissen«, fuhr ich im leichten Plauderton fort, »dass es sich bei dem Lagerhausbrand um Brandstiftung handelt! Jemand hat mithilfe von Schießpulver, Benzin und einem Kerzenstummel das Gebäude in Brand gesetzt…«
    Er winkte unwirsch ab.
    »Weiß ich bereits! Die Versicherung hat mich davon unterrichtet! Man sagte, unter diesen-Voraussetzungen würde ich so schnell keine Entschädigung gezahlt bekommen. Warum eigentlich?«
    »Aus zwei Gründen, Mr. Wilbur!« antwortete ich sachlich. »Erstens, weil wir vermuten, dass Sie selbst es waren, der den Brand veranlasst hat - und dann, weil wir unter den Trümmern die Leiche eines Ermordeten fanden!«
    Hep Wilbur nickte mit verdächtiger Freundlichkeit.
    »Sie erlauben sich allerhand, Mr. Cotton«, sagte er überlegen; »Was Sie
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