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0055 - Der Schatten des Overhead

Titel: 0055 - Der Schatten des Overhead
Autoren: Unbekannt
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all der Güter und Waren war, die es zwischen den Sternen zu transportieren gab, sondern im Amtssitz des arkonidischen Administrators, der im Auftrag des regierenden positronischen Robotgehirns in Arkon nach dort entsandt worden war, um mit seiner Person die wiedererstarkte Macht des Großen Imperiums zu demonstrieren.
    Auf Volat hielt sich der siebenundzwanzig Jahre alte Ultra-Horcher Ralph Sikeron auf, ein Mann aus Perry Rhodans Mutantenkorps, mit der Aufgabe betraut, die Verhältnisse dort zu studieren und Nachrichten zu sammeln, die eine vollständige Übersicht ergaben.
    Rhodan, durch einige unliebsame Überraschungen klüger geworden, hatte Captain Markus nach Absetzen des kosmischen Agenten auf Volat den Befehl mitgegeben, in sicherer Entfernung Warteposition zu beziehen und Ralph Sikeron im Gefahrenfall zu Hilfe zu kommen.
    Seit zwölf Tagen stand die LOTUS ohne Fahrt im Raum, 2,46 Lichtjahre von Volat entfernt, und wartete auf Ralph Sikerons Meldungen.
    Captain Jim Markus Blick wanderte vom Bildschirm zur Datumsangabe. Er dachte sich nicht viel dabei, als er las: Standardzeit, 12. Juli 2040. Aber prasselnde Geräusche aus dem Mikro-Lautsprecher des Hyperkom-Empfangs alarmierten ihn. Das war eine laufende Sendung! Nur Sekunden währten die Störgeräusche, dann kam ein kurzer Nachrichtenstoß - und dann nichts mehr.
    Die Bordpositronik der LOTUS setzte automatisch ein. Der Dechiffriersektor des Rechners schlüsselte die Nachrichten auf. Von innerlicher Unruhe getrieben, trat Captain Markus vor die Positronik, an den Schlitz, aus dem die Auswertung kommen mußte. Da warf die Rechenanlage auch schon die Folie heraus. Fast gierig griff Markus danach. Zwei Worte enthielt die Meldung, die der Ultra-Horcher Ralph Sikeron vom Planeten Volat der LOTUS zugefunkt hatte: „Dreimal Glockenschlag!" Captain Jim Markus griff zum Alarmschalter.
    Akustik-Alarm, Optik-Alarm, Vibrations-Alarm tobten im gleichen Moment durch den Kreuzer. Die gewaltige positronische Anlage der LOTUS wurde aktiv, tausend Funktionen des Schiffes wurden aus dem Nullstadium wach, sämtliche Konverter gingen auf Höchstleistung, alle Kraftstationen schalteten sich ein. Die Speicherbänke, bis zum Äußersten mit Energie gefüllt, warteten nur auf den Augenblick, ihre Kräfte abzugeben. Über Schnellbänder und Antigravlifte rasten Männer zu ihren Geschützen. Die LOTUS wirkte wie ein aufgeregter Ameisenhaufen, aber diese panikartige Unruhe war ein tausendmal erprobtes Manöver, in dem eins ins andere griff und den Leichten Kreuzer in Minutenfrist an jeder Stelle voll einsatzfähig machte.
    Aus der Funkzentrale kam kurz darauf über die Bordverständigung der lapidare Satz: „Funkverbindung mit Ralph Sikeron ist abgerissen!"
    Für Captain Jim Markus bedeutete diese Erklärung noch einmal: Dreimal Glockenschlag. Dreimal Glockenschlag war allerhöchste Alarmstufe!
    Dieses Kodezeichen bedeutete Lebensgefahr für den im Einsatz befindlichen Agenten und zugleich höchste Gefahr für die Erde!
    „Transition in dreißig Sekunden!" plärrte die Blechstimme der Bordpositronik durch alle Räume der LOTUS.
    Im Speichersektor des Rechengehirns standen für einen Sprung durch den Hyperraum, der die LOTUS in der nur mathematisch zu begreifenden Null-Zeit über Tausende von Lichtjahren hinweg zu einem anderen Platz im Universum brachte, sämtliche Daten dafür abrufbereit. Aber ein Schiff wie dieser Leichte Kreuzer, der in Wartestellung lag, benötigte dann immer noch eine halbe Minute, um alle für einen Sprung erforderlichen Maschineneinsätze auf Vollast zu bringen.
    Jim Markus saß längst im Pilotensitz, neben ihm Bendler, der Erste Offizier, als Kopilot. Beide lauschten, ob die Funkzentrale noch eine Meldung durchgab, während die T-Zeit unaufhörlich dem T minus null zuraste.
    Dreißigmal schnarrte die Blechstimme der Positronik den Zeitwert. Dreißigmal war das Plärren eine seelische Belastung. Captain Jim Markus war sich bewußt, daß er mit seinem Sprung den Ultra-Horcher Ralph Sikeron endgültig dem Verderben preisgab, wenn der kosmische Agent noch lebte.
    Aber aus der Funkzentrale kam keine Meldung über eine neue Verbindung mit Sikeron, obwohl zwei Dutzend Männer mit allen Mitteln versuchten, sie wiederherzustellen. T minus zehn kam!
    Captain Jim Markus Hand lag auf dem Schalter, mit dem er die Bordpositronik von allen Funktionen der LOTUS isolieren konnte.
    Er glaubte und hoffte immer noch, daß in den letzten Sekunden bis zum Sprung Ralph Sikeron
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