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005 - Wrack aus der Vergangenheit

005 - Wrack aus der Vergangenheit

Titel: 005 - Wrack aus der Vergangenheit
Autoren: STAR GATE - das Original
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kämpften, um irgendwelchen unbekannten Gefahren zu trotzen, würde er es sich hier gewissermaßen gemütlich machen – vielleicht sogar innerhalb des Gitterkäfigs? Zumindest konnte er ja die Tür offen lassen und in aller Ruhe abwarten, was der Computer als nächstes zu tun gedachte.
    Es würde nicht ganz so bequem für ihn werden. Dafür würde ich schon sorgen, denn es nutzte uns nichts, wenn wir mehr über diese Welt erfahren hatten und sich in der Zwischenzeit die Einstellung des Rechengehirns nicht änderte, uns hier nicht wieder wegzulassen. Und das SG konnte nun einmal nur der Comp bedienen. Also waren wir auf ihn angewiesen.
    Ich holte Maister von seinem Höhenflug herunter: »Alles klar, Yörg, du wirst das Kind hier schon schaukeln, aber nicht ganz so allein, wie du dir das vorstellst!«
    »Wie denn, die Gruppe noch mehr reduzieren?«, warf Mario Servantes ein und kam damit seinem deutschen Kollegen völlig unerwartet zu Hilfe – unerwartet und wohl auch unbeabsichtigt.
    »Ja!«, erwiderte ich knapp. »Wir sind insgesamt sieben. Zwei bleiben hier. Einer davon ist Dr. Yörg Maister. Er ist Energiespezialist und wird sich um das Star Gate und seine Bedienung kümmern. Ihm wird eine Wissenschaftlerin von hohem Rang zur Seite stehen: Dr. Janni van Velt!«
    Insgeheim dachte ich: Dann kann sie wenigstens nichts falsch machen.
    Dr. van Velt war eine begnadete Theoretikerin – allerdings mit zwei linken Händen. Ich würde in diesem gefährlichen Dschungel mehr auf sie aufpassen müssen als auf die Umgebung und das konnten wir uns nicht leisten. Hier jedoch konnte sie sich im wahrsten Sinne des Wortes nützlich machen.
    Sie lächelte mich an. Also hatte sie sehr wohl begriffen, um was es mir ging. Die blonde, kurzhaarige Frau hatte es mit ihren zweiundvierzig Jahren geschafft, die Konzernspitze ganz von ihren Fähigkeiten als Dimensions-Physikerin zu überzeugen. Und ihre Gedanken hatten durchaus praktische Auswirkungen. Ich konnte mir denken, dass sie und Dr. Maister das ideale Gespann sein würden. Obwohl es mir lieber gewesen wäre, wir hätten einen ausgesprochenen Kybernetiker bei uns gehabt.
    Man sollte an so einen denken , dachte ich – falls es eine neue Expedition geben sollte. Na, erst einmal müssen wir von hier weg …
    Das letzte Wort war gesprochen. Mario Servantes fügte sich murrend.
    Yörg Maister beäugte seine Kollegin misstrauisch. Er wusste, was man ihr zutrauen konnte. Andererseits …
    Dr. Maister fragte: »Sag mal, hast du keinen Kaugummi mehr?«
    »Wieso?«
    »Weil du unaufhörlich an diesem vermaledeiten grünen Kugelschreiber nagst.«
    Sie lachte leise. »Du hast recht: Er ist mein bestes Stück!« Dann nahm sie den Kugelschreiber aus dem Mund und schob sich einen Kaugummiriegel hinein.
    »So«, seufzte Maister ergeben, »jetzt ist sie wenigstens so, wie ich’s gewöhnt bin!«
    Kopfschüttelnd wandte ich mich ab.
     
    *
     
    Wir hatten gerade den Dschungelrand erreicht, als sich ein großer Schatten auf uns nieder senkte. Für eine Sekunde dachte ich, eine Wolke hätte sich vor die Sonne geschoben. Aber es war keine Wolke, sondern ein fliegendes Ungeheuer mit spitz zulaufendem Kopf, lederartiger Haut und einer Flügelspannweite von insgesamt schätzungsweise knapp zehn Metern. Das Monster, das an die Flugsaurier der irdischen Vorzeit erinnerte, faltete die Lederflügel und ließ sich absacken wie ein Stein. Im Sturzflug kam es herunter und es hatte sich ein Opfer ausgesucht: Tanya Genada!
    Vielleicht hatte es das kupferfarbene Haar angelockt? Oder sie war als Opfer auserkoren worden, weil sie etwas zurück geblieben war und damit etwas Abstand zur übrigen Gruppe hielt?
    Sie war zu weit weg, als dass ich direkt hätte eingreifen können. Zwar zog ich blitzschnell meinen Schocker – genauso wie die anderen –, aber wenn ich damit traf, war nichts gewonnen: Das abstürzende Ungeheuer würde Tanya unweigerlich unter sich begraben.
    Mein Herzschlag stockte bei diesem Anblick. Alles lief in Sekundenbruchteilen ab.
    Ich sah, dass Tanya blitzschnell zur Seite sprang, so dass die Fänge des Urvogels sie knapp verfehlten. Auch sie hatte jetzt ihren Schocker in der Hand, wagte jedoch nicht zu schießen, so lange das Monster über ihr war.
    Der Urvogel drehte ab. Er fegte mit trägem Schwingenschlag über die große Lichtung in Richtung Ruine, drehte rechtzeitig ab, als wäre ihm die Ruine irgendwie unheimlich – und kehrte im weitem Bogen zurück. Diesmal jedoch kam der Vogel nicht nahe
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