Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
005 - Nachts wenn die Toten kommen

005 - Nachts wenn die Toten kommen

Titel: 005 - Nachts wenn die Toten kommen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Kiefer.
    Ein Skelett stand vor Larry Brent!
    Die Knochenhand schoss blitzschnell nach vorn. X-RAY-3 fühlte den spitzen
Widerstand auf seiner Brust. Seine Muskeln und Sehnen zogen sich schmerzhaft
zusammen. Er wurde wie von der Faust eines Giganten zur Seite geschleudert und
landete auf der schwachen Bettstatt.
    Krachend zersplitterte das morsche Holz. Das Geräusch hallte durch das Haus
wie ein Donnerschlag.
    Und dann war der Teufel los.
     
    ●
     
    Dr. Pandell hatte sich getäuscht. Sein Beruhigungsmittel verfehlte die
Wirkung. Donald Ritchners aufgepeitschter Körper sprach nicht darauf an. Der
Millionär wälzte sich unruhig von einer Seite auf die andere. Zusammenhanglose
Worte sprudelten über seine Lippen. Donald Ritchner befand sich in einer Art
Halbschlaf. Dann siegte sein Bewusstsein über das Medikament, das in seinem
Blut schwamm.
    Stöhnend richtete er sich auf. Sie hatten eine Wandleuchte brennen lassen,
und er sah, dass er sich im Salon seiner Frau befand.
    Wie war das vorhin gewesen? Sheriff Starton hatte zu ihm gesprochen, und
Dr. Pandell musste auch dagewesen sein. Nur bruchstückweise fügten sich die
Erinnerungsfetzen aneinander, formten jedoch kein vollständiges Bild.
    Benommen erhob er sich, torkelte wie ein Betrunkener durch den Raum und
musste sich an Tisch und Sessel abstützen. Der Boden unter seinen Füßen wogte
wie die Wellen eines Ozeans. Minutenlang irrte Donald Ritchner durch sein
eigenes Haus, ohne zu wissen, was er eigentlich anfangen sollte.
    Caroline! Wie ein Blitz zuckte es plötzlich in seinem Bewusstsein. Und für
einen Augenblick setzte seine Erinnerung voll ein. Caroline war verschwunden –
kurz nachdem er sie tot aufgefunden hatte. So war es doch gewesen. Und Sheriff
Starton hatte ihm keinen Glauben geschenkt. Es war nicht anders zu erwarten
gewesen.
    Die krankhafte Gedächtnisschwäche, unter der er gelitten hatte, war den
Leuten hier im Ort bekannt.
    Doch alles lief noch einmal wie ein Film vor ihm ab. Er konnte sich an
jedes Detail erinnern. Da war nichts von einer Gedächtnisschwäche zu erkennen,
im Gegenteil: kristallklar schälte sich alles hervor, sobald er sich die Mühe
machte und intensiv nachdachte. Die Aufregung hatte ihn verwirrt. Dann war das
bisherige Ermittlungsergebnis von Sheriff Starton hinzugekommen, das seine
Beobachtungen und Behauptungen widerlegte.
    Irgendetwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu. Man trieb ein
teuflisches Spiel mit ihm! Er kam einfach von dem Gedanken nicht los, dass
seine Frau wirklich tot war. Es war ein unbestimmtes, bohrendes Gefühl, das wie
ein Zentnergewicht auf ihm lastete.
    Zum dritten Mal kehrte er in den Salon seiner Gattin zurück. Sein Blick
fiel auf den flachen Tisch. Und da sah er es wieder: Das Fruchtsaftfläschchen
und das Glas!
    Im selben Augenblick schienen sich seine Muskeln und Sehnen wie unter einem
schweren inneren Krampf zusammenzuziehen.
    Als Sheriff Starton da war, war der Tisch leer gewesen!
    Oder täuschte er sich? Ließ seine Erinnerung ihn wieder einmal im Stich?
Nein, diesmal war es nicht die Erinnerung. Er wusste sogar noch die Bemerkung,
die der Sheriff diesbezüglich gemacht hatte. »Ein Fruchtsaftfläschchen und ein
Glas auf dem Tisch? Ich kann nichts sehen, Mister Ritchner.«
    Der Schweiß glänzte auf seiner Stirn! Seine Hände zitterten! Er griff nach
dem Saftfläschchen, drehte es wie einen hochexplosiven Gegenstand zwischen den
Fingern und starrte mit fiebrig glänzenden Augen darauf.
    Plötzlich erkannte er, was ihn von Anfang an an diesem Fläschchen gestört
hatte, gleich nachdem er seine Frau gefunden hatte. Es konnte eigentlich gar
nicht hier im Salon seiner Frau sein! Es hatte Grapefruitsaft enthalten.
Grapefruitsaft! Er war der einzige in diesem Haus, der Grapefruitsaft trank!
Seine Frau trank nur Gemüsesaft.
    Unwillkürlich roch er an dem Fläschchen, konnte aber nichts Verdächtiges
feststellen. Misstrauen stieg in ihm auf. War das Fläschchen eigentlich für ihn
gedacht gewesen? Er erschrak, als dieser Gedanke in ihm auftauchte. Er setzte
voraus, dass es damit etwas auf sich haben musste. Was eigentlich gab ihm die
Gewissheit zu einem solchen Schluss? Angst und Furcht packten ihn wieder. War
das Fläschchen vielleicht durch ihn selbst hierhergekommen?
    War er vor der Zeit schon einmal zu Hause gewesen?
    Er wusste nicht mehr, was er denken sollte. Ratlosigkeit breitete sich in
ihm aus, und Angst, immer wieder diese entsetzliche Angst, dass vielleicht
irgendetwas geschehen sein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher