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005 - Nachts wenn die Toten kommen

005 - Nachts wenn die Toten kommen

Titel: 005 - Nachts wenn die Toten kommen
Autoren: Larry Brent
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Brillengläser hinweg an. »Wir
werden auf alle Fälle unser Möglichstes tun, das versichere ich Ihnen, Mister
Ritchner. Zu Ihrer Beruhigung jedoch sei schon jetzt gesagt, dass meine Leute
innerhalb Ihres Hauses keinerlei Anhaltspunkte finden konnten, die auf eine Gewalttat
schließen lassen. Wir werden unsere Nachforschungen jedoch weiter ausdehnen.«
    Er verließ mit den beiden Sergeanten den Bungalow. Der Arzt folgte gleich
darauf. »Er ist etwas verwirrt«, meinte er. »Und wird jetzt einschlafen. Wenn
er erwacht, wird er sich wahrscheinlich an die ganze Sache überhaupt nicht mehr
erinnern. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob sich sein Zustand verschlimmert.
Auf alle Fälle werde ich Dr. Waller benachrichtigen.«
    »Unmittelbare Lebensgefahr besteht nicht?« fragte Sheriff Starton, während
er in seinen Wagen stieg. »Ich meine, dass er vielleicht auf die Idee kommt und
selbst Hand an sich legt?«
    »Ausgeschlossen!« entgegnete Dr. Pandell. »Damit ist keineswegs zu rechnen.
Er leidet unter einer einwandfreien Gedächtnisschwäche, es ist eine Lücke in
seinem Bewusstsein. Ich bin sogar überzeugt davon, dass sich das wieder ganz
von selbst geben wird. Mister Ritchner ist noch nicht sehr lange in
Gesellschaft. Die zahlreichen Eindrücke, die heute Abend auf ihn eingestürmt
sind, haben ihn verwirrt. Sicher hat Mrs. Ritchner ihm auch eine Mitteilung
über ihre Abwesenheit hinterlassen, und es wird ihm einfallen, sobald er
erwacht.«
    Der Sheriff verabschiedete sich. Eine Minute später rauschte sein Wagen
davon. Gleich darauf fuhr auch Dr. Pandell weg. Er warf noch einen letzten
Blick auf den dunklen, verlassenen Bungalow des Millionärs. Das flache Gebäude
war von der Straße etwas zurückgebaut. Ein parkähnlicher Garten schloss sich
von der Seite her an. Von Ritchners Grundstück bis zum nächsten Nachbarn war es
fast ein Kilometer. Die Reichen hier am Big Black River hatten ihre Grundstücke
so eingerichtet, dass keiner dem anderen zu nahe kam. Dr. Pandells Wagen
verschwand in der Dunkelheit. Der Arzt sah nicht, wie sich ein dunkler,
unförmiger Schatten neben dem Haus hinter den Büschen bewegte – und wie ein
Augenpaar dem davonrasenden Wagen nachsah.
     
    ●
     
    In dem Augenblick, als Larry Brent seine Feststellung machte, wurde ihm
klar, dass dies hier alles andere war als ein Unfall. George Hunter hatte eine
heiße Spur gehabt. Larry erinnerte sich nur zu gut daran, dass der
Privatdetektiv äußerst zuversichtlich gewesen war.
    Wie hatte er doch noch gesagt, nachdem Larry mit ihm in Kontakt getreten
war? »Ich kann mir denken, dass Sie als Versicherungsagent – oder wäre es nicht
besser zu sagen: als Versicherungsdetektiv? – Interesse daran haben, einiges
über die Boddinghams in Erfahrung zu bringen. Mir scheint, dass wir sogar
hinter ein und derselben Sache her sind, wenn auch jeder aus einem anderen
Grund. Sie, um eine Frage für Ihre Gesellschaft zu klären, ich aus privaten
Gründen, um meinen Ruf als Detektiv aufzumöbeln.«
    Noch jetzt hörte Larry Hunters Stimme in seinen Ohren. Sie hatten sich
beide nur flüchtig gekannt, und doch hatte Larry schon in den ersten Minuten
nach ihrer Bekanntschaft das Gefühl gehabt, es mit einem hervorragenden
Detektiv zu tun zu haben. George Hunter konnte ihm wirklich nützlich sein, und
er hatte etwas gewusst, er hatte es zumindest angedeutet. Larry bedauerte
jetzt, zu diesem Zeitpunkt nicht neugierig gewesen zu sein. Doch es war
unmöglich gewesen, mit der Tür ins Haus zu fallen.
    Die Straße belebte sich mit Menschen, der Polizeiwagen fegte heran, ebenso
die Feuerwehr. Schaumlöscher traten in Aktion, ehe es zu einer gefährlichen
Explosion durch den brennenden Buick kam.
    Larry sah einen Teil des Schlüsselbundes aus der Hosentasche des toten
Detektivs ragen und erblickte die Brieftasche, die aus dem Jackett gerutscht
war. Ausweispapiere waren zu sehen.
    Merkwürdig! Irgendetwas stimmte hier nicht. Larry Brent fand, dass die
ganze Situation einen groben Schnitzer enthielt. George Hunters Gegner hatten
den Detektiv umbringen wollen. Für Larry gab es keinen Zweifel, dass dieser
schon tot gewesen war, als man ihn hinter das Steuer des Buick klemmte.
    Genau in dieser Sekunde geschah es!
    Eine Stichflamme schoss aus George Hunters Kleidung. Sofort war der tote
Körper in ein Meer züngelnder Flammen mit dunklem, quellendem Rauch eingehüllt.
    Geistesgegenwärtig warf sich Larry herum. Instinktiv riss er den Schlüsselbund
aus der Hosentasche des Toten
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