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005 - Nachts wenn die Toten kommen

005 - Nachts wenn die Toten kommen

Titel: 005 - Nachts wenn die Toten kommen
Autoren: Larry Brent
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es auch Ihnen nicht
gelingen. In sechzig Sekunden fliegt Ihnen der ganze Laden hier um die Ohren.«
Sein schauriges Lachen hallte durch den Raum und wurde wie ein Echo
zurückgeworfen.
    Larry sah die massige Gestalt des verbrecherischen Anwalts neben dem
Vorhang verschwinden. Er stürzte zu der Versenkung im Boden und wollte sich
nach unten tragen lassen, riss seine Komplizin einfach mit. Die Platte, auf der
während der Séancen die Skelette aus der Tiefe emporgeglitten waren, sank rasch
nach unten.
    Larry und Patsy sprangen auf die quadratische Öffnung zu. Eine Kugel sirrte
über sie hinweg. Larry schoss nach unten. Ein Aufschrei! Die Platte spaltete
sich in der Mitte, Ben Hoggan und seine Begleiterin kippten auf die Seite.
Hoggans Schrei verebbte.
    Larry hörte das ferne Keuchen aus der Tiefe. Er hetzte zur Nische zurück und
sah den schweren Hebel. Ein Zählwerk lief. Noch siebenunddreißig Sekunden!
    Larry versuchte, den Hebel nach oben zu schieben, aber es ging nicht. Das
Werk ließ sich nicht abstellen.
    »Nichts wie raus hier, Patsy«, stieß der PSA-Agent hervor, und seine Augen
begegneten ihrem Blick. »Sie sind eine erstaunliche Frau! Ich glaube, ich habe
mich in Ihnen getäuscht.«
    Er riss sie mit sich. In größter Eile hetzten sie durch einen
Seitenstollen. Larry wollte auf dem kürzesten Weg ins Freie. Er glaubte an
Hoggans Worte. Der Verbrecher hatte jeder Eventualität vorgebeugt.
    Larry riss die Tür auf, stürzte die schmalen Treppen in die Höhe und
stürmte hinaus in die regnerische, windige Nacht. Er raste über den kleinen
Innenhof, ohne Patsy eine Sekunde loszulassen, und erreichte mit ihr den Zaun,
warf einen Blick zurück und sah, wie sich zwei dunkle Gestalten in größter Hast
von dem grauen Gemäuer lösten.
    Hoggan und seine Begleiterin!
    Da geschah es!
    Das Inferno brach los!
    Eine Detonation zerriss die Luft, ein Blitz erhellte die Nacht. Der Boden
erbebte, und riesige Steinbrocken wurden in den nächtlichen Himmel
geschleudert.
    Ein erstickter Aufschrei mischte sich unter das Tosen und Bersten der
zusammenbrechenden Ruine. Hoggan und seine Begleiterin schafften es nicht mehr.
Steine prasselten auf sie herab und begruben sie unter sich.
    Larry und Patsy wurden vom Luftdruck förmlich nach vorn geschleudert.
X-RAY-3 fand die Kraft, hinter einem Erdwall unter dichtstehenden Büschen
Schutz zu suchen und Patsy mitzuziehen.
    Dann war das Schlimmste vorüber.
    Patsy blickte auf ihre rechte Hand. Ihre Finger hatten in eine klebrige,
gallertartige Masse gegriffen. In ihren Augen spiegelte sich der Schrecken.
    Sie hielt das Gesicht von Fernandez Cruzco in ihren Händen!
     
    ●
     
    Lachend löste Larry Brent die künstliche Gummimaske von ihren Fingern. »Ich
habe sie vorhin in aller Eile weggeworfen, als ich zurück in die Ruine wollte.«
Er vertraute ihr alles an, nachdem er erst einmal wusste, dass auch Patsy nicht
diejenige war, für die sie sich ausgegeben hatte. Sie verfügte über eine
handliche Laserpistole – und sie trug an einem goldenen Kettchen einen schweren
Anhänger, der das PSA-Motiv zeigte!
    Patsy lachte: »Ich bin die erste PSA-Agentin, X-RAY-3!«
    »Deshalb also der plötzliche Stimmungswechsel in der Blockhütte am Fluss
unten, als Sie meinen Ring bemerkten«, entgegnete Larry. »Wie ist Ihr
wirklicher Name?«
    »Ich heiße Morna Ulbrandson, ich bin Schwedin. Meine Deckbezeichnung ist
X-GIRL-C.«
    »X-GIRL-C?«
    »Das C steht anstelle einer Ziffer, um einer Verwechslung mit männlichen
Agenten vorzubeugen. Ich bin die erste weibliche Agentin der PSA.«
    Larry schüttelte den Kopf. »Unser geheimnisvoller Chef hat eine recht
merkwürdige Art, Fälle zu behandeln. Ich glaube, der einzige zu sein – und
tauche schon in der Maske des biederen Detektivs und des reichen Millionärs
hier auf, um meine Gegner zu täuschen – und gleichzeitig ist eine Agentin
tätig, die den Fall von einer anderen Seite aufrollt.«
    Morna Ulbrandson alias
X-GIRL-C lachte. Ihre weißen,
makellosen Zähne schimmerten wie Perlen.
    »X-RAY-1 weiß, was er tut. Der Erfolg gibt ihm recht.«
    Larry nickte. »Ich glaube, er weiß wirklich, was er will. Und sein
Geschmack ist nicht einmal schlecht. Es gibt bestimmt Situationen, wo die PSA
ohne den Einsatz einer Agentin nicht auskommt. Ganz bestimmt gibt es solche
Situationen.« Und mit diesen Worten beugte er sich über sie und küsste sie.
»Das ist das erste Girl, das ich küsse«, bemerkte er leise.
    Sie zog erstaunt die Augenbrauen hoch, während
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