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005 - Nachts wenn die Toten kommen

005 - Nachts wenn die Toten kommen

Titel: 005 - Nachts wenn die Toten kommen
Autoren: Larry Brent
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hatte Glück. Später, innerhalb dieser Gemäuer, kam es zu einem
unplanmäßigen Zusammenstoß mit der verrückten Mrs. Boddingham. Ihre Sekretärin
wollte mich erschießen, aber sie traf die Millionärin. Das dürfte für Sie ein
gewaltiger Schreck gewesen sein, nachdem es in zurückliegender Zeit so
vortrefflich klappte. Die Ritchner-Angelegenheit verlief noch wunschgemäß. Mrs.
Ritchner hatte ihr Testament hinterlegt. Sie verschwand auf rätselhafte Weise,
ihr Mann wurde von Ihnen in den Tod gelockt, nachdem man ihn so in Verwirrung
gestürzt hatte, dass alle Welt glauben musste, er habe sein Gedächtnis
verloren. Irgendwann wäre auch der Leichnam seiner Frau aufgetaucht – und
sicher wäre man dann zu dem Schluss gekommen, dass nur Mister Ritchner der
Mörder sein konnte.«
    »Ihre Kombinationen sind erstaunlich, Brent«, sagte Ben Hoggan zynisch. »In
der Tat, es ist so! Mrs. Ritchner liegt im Heizungskeller ihres Bungalows
begraben. Alle Spuren sind so präpariert, dass man nur einen einzigen Schluss
daraus ziehen kann, dass sie von ihrem Mann getötet wurde.«
    »Sie haben eine Show abgezogen, die bühnenreif ist, Hoggan«, entgegnete
Larry Brent hart. »Sie ließen die Toten erscheinen, und Sie ließen diese auch
sprechen. Sie müssen die Stimmen der Dahingegangenen sehr aufmerksam studiert
haben, um sie so gut wiedergeben zu können. Als Stimmenimitator hätten Sie
auftreten sollen! Das hätte Ihnen in Funk und Fernsehen ebenfalls viel Geld
gebracht, ohne dass dabei Menschen zu Schaden gekommen wären. Wie viele
Millionen haben Sie sich auf diese Weise ergaunert, Hoggan? Einhundert,
zweihundert? Waren es noch immer nicht genug? Wann eigentlich wollten Sie
Schluss machen? Sollte Patsy das letzte Opfer sein? Bemerkten Sie, dass der
Boden langsam heiß wurde, auf dem Sie sich bewegten? Ihr spiritistischer Zirkel
war eine Attraktion. Mancher kam aus Neugierde, viele ließen sich durch die
rätselhaften Botschaften, die durch die Originalstimmen überbracht wurden,
beeinflussen, bei anderen halfen Sie nach – durch Hypnose. Sie sind ein vielseitiges
Genie, Hoggan, schade, dass Sie Ihr Talent in der falschen Richtung zur
Anwendung brachten.«
    Ben Hoggan war puterrot. »Ihr großes Mundwerk wird bald schweigen, Brent.
Seers war offensichtlich nicht fähig, es zu stopfen, sonst wären Sie schließlich
nicht hier.«
    »Seers, Ihr Assistent«, bemerkte Larry und seine Stimme klang beinahe
heiter. »Der war also der vierte im Bund. Sicherlich ist er jetzt im Singing River . In meinem Zimmer saß eine
Puppe, die mir sehr ähnlich sah, Hoggan. Vielleicht wollte er genau wissen, ob
mich seine Schüsse wirklich erledigt hatten. Wenn er das tat – dann liegt er
jetzt neben der Elektropuppe auf dem Teppich und wartet, bis ihn die Polizei
abholt.«
    »Jetzt liegt es in meiner Hand. Und ich werde nicht versagen, Brent! Hier kommen
Sie nicht mehr lebend raus!« Ben Hoggan hob den Revolver.
    »Es nutzt Ihnen nichts«, widersprach X-RAY-3. »Glauben Sie denn wirklich,
ich sei allein gekommen, Hoggan? Die Ruine ist umstellt – von zahlreichen
Polizisten.«
    Larry bluffte.
    Ben Hoggan war eine Zehntelsekunde wie gelähmt. Sein Blick schweifte ab.
Larry nutzte diese kurze Unaufmerksamkeit. Er warf sich nach vorn. Doch Ben
Hoggan reagierte erstaunlich schnell.
    Er wirbelte herum.
    Ein Schuss krachte.
    Die Kugel zischte über Larry hinweg. Das Medium, das die ganze Zeit wortlos
dagestanden war, wich an die Wand zurück. Ben Hoggan hechtete über das Podest.
Seine Helferin griff in den Kampf ein; wie durch Zauberei hielt sie plötzlich
eine Pistole in der Hand. Im selben Augenblick bewegte sich auch Patsy. Sie
befand sich nicht in Hypnose. Auch sie hatte plötzlich eine Waffe in der Hand.
    Die Dinge überstürzten sich.
    Patsy rollte sich auf die Seite und drückte ab. Ein dünner Strahl zuckte
durch das dunkle Kellergewölbe. Der Blitz aus ihrer Waffe erfolgte im selben
Augenblick wie der Schuss aus der Pistole von Hoggans Komplizin. Die Kugel
hatte Larry gegolten, doch sie traf ihn nicht. Die Waffe in der Hand der
Gegnerin wurde zu einem rotglühenden Metallklumpen. Aufschreiend warf sie sich
hinter den Vorhang, der sofort Feuer fing.
    Ben Hoggans Gestalt wurde für einen Augenblick sichtbar. Er befand sich in
der dunklen Nische hinter dem Podest, seine Hand riss einen losen Stein aus dem
Gemäuer. Dann drückte er einen Hebel herunter und seine Stimme hallte durch das
Gewölbe: »Wenn wir nicht davonkommen, Brent, dann wird
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