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005 - Nachts wenn die Toten kommen

005 - Nachts wenn die Toten kommen

Titel: 005 - Nachts wenn die Toten kommen
Autoren: Larry Brent
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Glastisch und warf sich auf den verschwindenden
Boddingham.
    »Was tun Sie, um Himmels willen!« Die Stimme des Meisters klang angsterfüllt durch das Dunkel. »Unser Kontakt zum
Totenreich – Sie verärgern die Seelen der Verstorbenen!«
    George Hunter lachte. Er packte Boddingham. Ein Schrei des Entsetzens ging
durch die Reihen der Anwesenden.
    George Hunter riss die dunkle Gestalt förmlich herum. Er wollte der Erscheinung die Maske vom Gesicht
reißen, aber in dem Augenblick veränderte sich der Körper unter seinen Händen.
Mr. Boddingham wurde zum Skelett! Die bleichen, schimmernden Knochen leuchteten
in der Dunkelheit, die spitze Hand schoss vor. George Hunters Augen weiteten
sich. Sein Körper bebte. Die schwarze Wand vor ihm teilte sich, ohne dass seine
Sinne das noch mitbekamen. Das Skelett stürzte in die Tiefe und nahm den
ermordeten Hunter mit in das Reich der Toten.
     
    ●
     
    Donald Ritchner ließ sich bis vor das Zauntor fahren. Er zahlte vier
Dollar, gab ein angemessenes Trinkgeld und stieg aus. Leichter Regen fiel vom
nächtlichen Himmel. Es war kühl, doch Donald Ritchner spürte die Kälte nicht.
Der Alkohol, den er zu sich genommen hatte, wärmte ihn auf. Der Millionär grinste
stillvergnügt vor sich hin. Er war ein wenig beschwipst, doch er wusste genau,
was er machte, was er dachte.
    Er schloss das Tor auf. Caroline würde Augen machen, wenn er so spät nach
Hause kam. Das war sonst nicht seine Art. Mittwochs traf er sich mit einigen
Freunden im Club, da waren die Männer unter sich. Es wurde geklönt und Zoten
gerissen, die nicht für die feinen Ohren der Damen gedacht waren.
    Donald Ritchner lachte halblaut vor sich hin, während er auf die
Eingangstür zuwankte. Er warf einen Blick in die Höhe, und er glaubte, hinter
den zugezogenen Vorhängen im ersten Stockwerk einen schwachen Lichtschimmer
wahrzunehmen. Seine Frau war also noch nicht im Bett, sie hielt sich im Salon
auf. Caroline hatte auf seine Rückkehr gewartet.
    Unwillkürlich presste er seine an sich schon schmalen Lippen zu einem
dünnen, bleichen Strich zusammen. Es fiel ihm plötzlich ein, dass er wenigstens
hätte anrufen können. Caroline sorgte sich um ihn. Zum Teufel, er hatte von
einem bestimmten Zeitpunkt an aber auch an nichts mehr gedacht. Dieser
Zeitpunkt musste gekommen sein, als Henry, ein Clubmitglied, das durch
Spielautomaten zu seinem Reichtum gekommen war, seine Überraschung
herausrückte. Die Überraschung war in
Form einer glutäugigen arabischen Bauchtänzerin erschienen, die Henry engagiert
hatte. Punkt Mitternacht, zu Henrys Geburtstag, hatte er sich dieses Geschenk
selbst gemacht und es seinen Freunden in froher Laune vorgestellt. Und die
Araberin hatte einige Proben ihres Könnens geliefert. Donald Ritchner musste sich
gestehen, dass er schon lange nicht mehr einen solch heiteren Tag verlebt
hatte.
    Und diese delikate Darbietung hatte sich Donald Ritchner natürlich nicht
entgehen lassen wollen.
    Um halb zwei war er aufgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt war keiner mehr im
Club in der Lage gewesen, seinen eigenen Wagen nach Hause zu steuern, und da
Donald Ritchner auch einige Gläser über den Durst getrunken hatte, ließ er
seinen Wagen stehen und nahm ein Taxi.
    Er glaubte ein leises Geräusch im Haus zu hören, doch er achtete nicht
sonderlich darauf. Er überlegte gerade, was daran schuld gewesen war, dass er
Caroline sein verspätetes Eintreffen nicht telefonisch mitgeteilt hatte. Dieses
elende Vergessen! Fing es schon wieder an? Mit einer fahrigen Bewegung fuhr er
über seine schweißnasse Stirn.
    Erst vor zehn Tagen hatte er ein privates Kurheim verlassen, in dem er
sechs Wochen lang wegen seiner krankhaften Gedächtnisschwäche behandelt worden
war. Auch jetzt befand er sich noch in Behandlung eines Psychiaters.
    Donald Ritchner lehnte sekundenlang am Türpfosten, dann ging er in das
stille, dunkle Haus.
    Der Bungalow war einstöckig. Er war kostspielig eingerichtet, etwas zu
protzig vielleicht. Mancher Ziergegenstand, manches Bild war zu viel an den
Wänden. Schon in der geräumigen, blau tapezierten Diele stand ein kostbarer
handgeschnitzter Schrank aus dem Spanien des 16. Jahrhunderts. In die
quadratischen Türfüllungen waren Reiter- und Kampfszenen eingeschnitzt und mit
starken Farben bemalt.
    Donald Ritchner hängte den Mantel an den Garderobenhaken, der aus dem
Stoßzahn eines Elefanten gearbeitet worden war.
    Dann stieg der Millionär mit unsicheren Schritten die mit einem dicken
Perser
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