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0046 - Geschäfte mit Arkon-Stahl

Titel: 0046 - Geschäfte mit Arkon-Stahl
Autoren: Kurt Brand
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wollte ihn schier im Pilotensitz zerdrücken. Irgendwo in der Gazelle kreischten Aggregate, die noch nie einen Ton von sich gegeben hatten. Hinter ihm stöhnte John Marshall. In seinem Sessel war Tako Kakuta zusammengebrochen. Bully fühlte seine Sinne schwinden, als schlagartig die Befreiung kam und der gräßliche Spuk verflog.
    „Para-Mechanik!" keuchte Marshall. Bully begriff es nur halb. Sein sonst ständig gerötetes Gesicht sah grau und alt aus.
    „Telekinese auf diese Entfernung?" stieß er ungläubig hervor.
    „Wir müssen einen Notruf an die TITAN absetzen und …"
    Weiter kam Bully nicht. Von zwei Seiten fühlte er sich gepackt, gedrückt und gequält.
    Das ist das Ende, fuhr es ihm durch den Kopf. In letzter Verzweiflung und unter Aufbietung aller Kräfte röchelte er John Marshall zu: „Verständigen Sie sich ... Sie sich mit ... mit Gucky."
    Rasend schnell stürzte die Besinnungslosigkeit auf Bully zu. Marshall vergaß sein eigenes Schicksal. Er wuchs über sich hinaus, konzentrierte sich trotz der Todesangst, fand Kontakt mit dem Mausbiber Gucky in der TITAN und konnte in Bruchstückgedanken dem Pelzwesen mitteilen: „Daten ... Terra ... Topthors Positronik ... auf Beteigeuze umprogrammiert ...
    Dann kam bei Gucky nichts mehr an. Alles Leben in der Gazelle dämmerte im bewußtlosen Zustand dahin. Der Fernaufklärer raste unaufhaltsam dem Planeten Gom zu, gepackt von unheimlichen Gewalten, und tauchte jetzt in die ersten dünnen Luftschichten dieser Höllenwelt ein.
    Das war Perry Rhodans schwerste Stunde! Er mußte tatenlos zusehen, wie er Bully, seinen besten Freund, verlor wie seine treuesten Mitarbeiter mit der Gazelle auf Gom abstürzten. Er durfte nicht eingreifen. Der Weltraum im Gonom-System war ein wildes Dickicht tastender Ortungsstrahlen. Gleich Schwärmen waren die Raumer von Laros aufgestiegen, um das kleine Raumschiff zu jagen, das sich in der TAL VI versteckt gehalten hatte.
    Durch die TITAN brüllte der Alarm; Sekunden vergingen, dann war das gewaltige Kugelschiff gefechtsbereit. Perry Rhodan beachtete es nicht. Er kämpfte mit sich; er brauchte nur zu wollen, und der Absturz der Gazelle war vorbei. Er durfte es nicht tun! Er hatte nicht an sich zu denken. Mit fester Stimme gab er den Befehl, sich abzusetzen. Mit Mut oder Feigheit hatte Rhodans Befehl nichts zu tun. Die Sicherheit der Erde verlangte ihn!
    Ein grimmiges Lächeln huschte über sein Gesicht, als er an die veränderten Speicherdaten in Topthors Positronik dachte. Da piepste der Mausbiber ihn an, der neben ihm hockte: „Kommt der Dicke nie wieder, Perry? Du, er muß wiederkommen, sonst habe ich doch gar keinen mehr, den ich richtig ärgern kann..."
     
    *
     
    Zu der gleichen Stunde benachrichtigte Oberst Klein, auf der Erde Perry Rhodans Stellvertreter, den immer ungeduldiger werdenden Freyt: „Übermorgen wird auf der SOLAR SYSTEM der neue Struktur-Kompensator eingebaut. Dann kann der Kahn mit dem Spezial-Team nach Honur abrauschen!"
    „Ich würde den Schweren Kreuzer lieber hier behalten", erwiderte Freyt, „und vor allen Dingen, den Chef gern wiedersehen. Als ich mit der GANYMED aus M-13 zurückkam, hing über der Gobi der Himmel voller Wolken; ich glaube, jetzt ballen sich Wolkentürme über unserem Sonnensystem zusammen. Ich bin nicht abergläubisch, aber ich werde eine furchtbare Angst nicht los! Irgendwo im Arkon-System ist etwas schiefgegangen. Irgendwo ... und wann treffen uns die Folgen?"
     
    ENDE
     
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