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0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

Titel: 0044 - Wir kämpften nach drei Seiten
Autoren: Delfried Kaufmann
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hinaus.
    »Seid ihre eine neue Geschäftsverbindung von uns?«
    Keine Antwort. Auch die fünfte Kiste wurde schweigend vor Grecos Füßen abgesetzt. Es waren mittlere Seekisten ohne jede Aufschrift.
    Julian fasste den Bootsführer am Arm.
    »Wäre nett, wenn du meine Fragen beantworten wolltest, Freund.«
    Der Seemann machte sich los, ging zum Schiff und schwang sich hinein. Seine Leute rissen Baw und Arelli die Halteleinen aus den Händen.
    Der Bootsführer ließ den Motor anspringen, und durch sein Donnern rief er Greco zu: »Sag deinem Chef, er soll uns das nächste Mal nicht so einen verdammten Schwätzer schicken.«
    Im nächsten Augenblick hatte er das Ruder herumgeworfen. Das Heckwasser schäumte hoch. Das Boot nahm Kurs auf die offene See und auf den am Horizont wartenden Schoner.
    »Unverschämter Bursche!«, stieß Greco zwischen den Zähnen hervor.
    »Recht hatte er!«, schnauzte Baw. »Du quatscht zu viel. Los, pack an, damit wir hier wegkommen!«
    Gemeinsam schleppten sie die Kisten zum Wagen, verstauten sie im Laderaum und verdeckten sie mit einer Plane.
    »Gewöhnlich sind’s nur drei«, bemerkte Grew. »Der Chef scheint einen günstigen Großeinkauf gemacht zu haben.«
    ***
    Mit Sicherheit und Präzision steuerte er den Ford-Kombi den schwierigen Weg durch die Klippen zurück, aber Julian Greco achtete jetzt weniger auf den Weg. Er rechnete. Die Kisten waren größer als die früheren. Jede enthielt mindestens siebzig Pfund, das Pfund fünftausend Dollar, die Kiste fünfunddreißigtausend und die fünf Kisten zusammen einhundertfünfundsiebzigtausend Dollar. Selbst wenn man fünfzig Prozent Vertriebspesen rechnete, so blieben fast neunzigtausend Dollar Reingewinn, mehr als er in fünfzehn Jahren von dem Chef gezahlt bekam. Julian war fest entschlossen, sich selbstständig zu machen, sobald es nur ging. Wenn er Grew und Arelli die Verdienstchancen vorrechnete, dann würden sie sicher mitmachen. Und Ole Baw? Nun, wenn es nicht anders ging, so musste er eben ausgebootet werden. Arelli war flink mit dem Messer.
    Grew hatte inzwischen sicher die State Road erreicht. Er drückte das Gaspedal durch. In einer guten halben Stunde konnten sie in New York sein.
    Greco achtete wenig auf die Straße. Er hing seinen Träumen vom ganz großen Geld nach.
    Er schreckte aus seinen Gedanken hoch, als Grew mit aller Kraft auf die Bremse trat. Greco wurde gegen die Windschutzscheibe geschleudert, prallte zurück und rutschte zwischen den Sitz und das Armaturenbrett.
    Grew kurbelte wie wild am Lenkrad. Er hatte die zwei Wagen, die Kühler an Kühler die Straße sperrten, erst in dem Augenblick gesehen, als er aus der sanften Kurve kam, die die State Road an dieser Stelle beschrieb.
    Instinktiv und reaktionsschnell trat er das Bremspedal durch, aber der Ford hatte über achtzig Meilen Geschwindigkeit, und Grew schien es, als schlittere er jetzt mit blockierten Rädern und unverminderter Geschwindigkeit auf die fremden Wagen zu.
    In Grews Gehirn war noch kein einziger Gedanke aufgetaucht, ob es sich um einen Unfall oder eine gewollte Sperre handelte. Sein Körper reagierte ganz instinktiv und ohne Zutun seines Gehirns. Sein Fuß lockerte den Druck auf die Bremse, dass die Räder wieder fassten, trat dann neu zu. Seine Hände rissen den Wagen nach links quer über die Straße, um den Weg bis zum Hindernis zu verlängern, und drehten das Steuer gleich wieder zurück, um den Straßengraben zu vermeiden.
    Er sah nicht, dass hinter dem Ford zwei Wagen rechts und links aus Waldschneisen hervorgeschossen und auch hinter ihm die Straße sperrten. Er war voll und ganz damit beschäftigt, sein Fahrzeug zum Stehen zu bringen. Und er schaffte es. Fünfzehn Schritte vor der Sperre stand der Ford mit dem Kühler zur rechten Straßenseite.
    Noch bevor der Wagen richtig stand, ratterte eine Maschinenpistolengarbe über die Straße. Eine ganze Reihe von kleinen Asphaltfontänen spritzte hoch. Die Querschläger pfiffen wie die Lerchen.
    »Was… was… ist?«, stammelte Greco, richtete sich auf und griff nach der Platzwunde an seiner Stirn.
    Arelli und Baw, die im Fond des Wagens wie die jungen Hunde durcheinandergeschüttelt worden waren, hatten noch nicht auseinandergefunden, als eine harte Stimme über die Straße schallte: »Kommt raus, Jungs, und hoch mit euren Pfoten, wenn ihr nicht als Opfer eines höchst merkwürdigen Verkehrsunfalles in der Statistik erscheinen wollt.«
    Grew rutschte hinter dem Steuerrad hinunter, um Deckung zu
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