Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0043 - Rauschgifthändler der Galaxis

Titel: 0043 - Rauschgifthändler der Galaxis
Autoren: Kurt Mahr
Vom Netzwerk:
ich. Aber es steht Ihnen ja immer noch frei, den Hono laufen zu lassen und mit allen Fahrzeugen nach Chaney zu suchen."
    Tiff seufzte.
    „Melden Sie dem Chef", sagte er schließlich, „daß sein Befehl ausgeführt wird."
    Brian lächelte.
    „Okay. Bleiben Sie im Bild!"
    Tiff gab die Verbindung an Shift Nr. 4 zurück. Dann machte er den Pilotensitz für Sergeant O'Keefe frei und befahl ihm, auf den Hono zu und dann hinter ihm herzufahren. O'Keefe sah Tiff mißtrauisch an. Tiff wußte, was er wollte.
    „Erst einmal müssen wir aus dem Tal heraus auf die Hochebene. Dann können wir weitersehen. Wenn der Hono von sich aus nach Nordnordost marschiert, dann brauchen wir uns keine grauen Haare wachsen zu lassen, oder?"
    O'Keefe grinste über das ganze Gesicht.
    „In Ordnung, Sir."
    Summend nahm der Motor seine Arbeit auf. Vorsichtig schwenkte O'Keefe den Shift aus dem Schatten der Wand heraus und ließ ihn auf den wartenden Hono zugleiten. Die übrigen Fahrzeuge folgten, wie Tiff sich durch Rundblick überzeugte, in der gewohnten Formation.
     
    3.
     
    Major Chaney war sich darüber im klaren, daß er wenigstens ein paar Stunden lang sich aus eigener Kraft am Leben halten müsse. Er wußte noch besser als Rhodan, daß jede weitere Gazelle ebenso ein Opfer des unerhört starken Traktorstrahls geworden wäre wie die drei, die jetzt schon im Hochtal lagen. Crimsons und Hathomes Gruppen hatten die Maschine Nr. 020 inzwischen erreicht. Crimson selbst war auf dem halben Weg schon wieder zu sich gekommen und den Rest der Strecke auf den eigenen Beinen marschiert.
    Alles in allem hatte Chaney jetzt fünfunddreißig Mann. Jeder war gut bewaffnet, und Chaney fühlte sich sicher, daß er jeden offen vorgetragenen Angriff, wenn den fünfunddreißig Mann nicht gerade eine ganze Armee gegenüberstand, zurückschlagen könne. Zudem trugen die Männer Raumschutzanzüge, so, daß auch eine Herde Nonus nichts hätte ausrichten können.
    Die Stunden gingen dahin, und über die Bergspitzen im Südosten schob sich das trübe Dunkelrot des kommenden Morgens. Als die rote Sonne über der Wand des Tales erschien, war Chaney überzeugt, daß alles längere Warten umsonst sei: Der Feind würde sich nicht mehr zeigen. Entweder genügte es ihm, die Maschinen zur Landung gezwungen zu haben, und es interessierte ihn nicht, wen er da heruntergeholt hatte, oder er wußte, daß er es mit einer Kampfstärke zu tun hatte, der er nicht gewachsen war.
    Chaney befahl den Rückmarsch. Er wußte, daß die TITAN etwa in südsüdwestlicher Richtung und rund dreihundert Kilometer entfernt lag. Ein Marsch in südsüdwestlicher Richtung war vom Ort der G-020 aus allerdings nicht möglich. Das Tal erstreckte sich ziemlich genau von Westen nach Osten. Die Wände waren so steil und glatt, daß selbst bei der geringeren Gravitation Chaney seinen Leuten nicht zumuten konnte, einen Aufstieg zu versuchen. Er tröstete sich damit, daß das Tal irgendwo zu Ende sein oder eine Abzweigung nach Süden haben würde. Der Marsch nach Westen führte an den Wracks der beiden Maschinen G-022 und G-021 vorbei.
    Chaney überhörte die leise spöttelnden Bemerkungen seiner Leute, wenn sie das gewußt hätten, wären sie gleich an Ort und Stelle geblieben. Wichtiger war, daß beide Gazellen unter der Notlandung ebenso gelitten hatten wie Chaneys eigene Maschine. Sie waren nicht mehr zu gebrauchen, nicht einmal die Telekome funktionierten mehr. Im Laufe der Stunden stieg die Sonne weiter über die Talwand empor und erzeugte in dem eng eingeschnittenen, aber nur flachen Taleinschnitt so große Hitze, daß die Klimaanlagen der Raumanzüge aufs neue eingestellt werden mußten.
    Chaney sah sich nach einem geeigneten Platz um, an dem sie rasten konnten. Er entdeckte eine Höhle in der nördlichen Wand, ließ sie von zwei Leuten inspizieren und erfuhr, daß sie zum Rasten geeignet sei. Chaney wollte seine Männer nach rechts hinüberdirigieren, aber als er gerade den Mund aufmachte, rief Sergeant Dee plötzlich: „Oooch ... seht euch das an! Ist das nicht herrlich?"
    Er war stehengeblieben und deutete mit ausgestrecktem Arm in das Tal hinein. Chaney sah in die Richtung, konnte aber nichts Besonderes sehen. Vor allen Dingen nichts Herrliches.
    „Was sehen Sie?" fragte er Dee. Dee hob auch den anderen Arm und schlug die behandschuhten Hände zusammen, daß es in den Außenempfängern klatschte.
    „Wundervoll!" rief er entzückt. „Herrlich! Einfach unbezahlbar!" Chaney wurde zornig.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher