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0041 - Unser falscher Taxi-Chauffeur

0041 - Unser falscher Taxi-Chauffeur

Titel: 0041 - Unser falscher Taxi-Chauffeur
Autoren: Unser falscher Taxi-Chauffeur
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griff, der für Kassenüberfälle unter jedem Schaltertisch bereitlag.
    »Das muß wohl ein Irrtum sein«, sagte er freundlich, und im selben Augenblick spannte sein Daumennagel den Hammer der Waffe, so daß sie schußbereit war.
    Ich riß meinen 38er aus der Schulterhalfter, legte die Mündung auf die Holzverschalung, die den Schalter abgrenzte, und sagte: »Lassen Sie um Himmels willen den Revolver liegen, Surewill! Sonst müßte ich Ihnen von hinten eine Kugel in Ihren schönen Körper jagen. Machen Sie keine Dummheiten!«
    Er warf sich herum. Sein Gesicht war kreidebleich. Ich glaube, er kapierte endlich, daß er ausgespielt hatte.
    Und dann hob er langsam seine Händchen. Phil beugte sich ein wenig über den Schaltertisch, und plötzlich erklang das metallische Geräusch, das entsteht, wenn ein paar solide Stahlhandschellen einschnappen. Surewill war mit bestem Pittsburgher Edelstahl unschädlich gemacht. Er gab auf und ließ sich widerspruchslos durch die Halle hinaus zum Wagen führen.
    Einige Leute starrten uns mit weit aufgerissenen Augen nach, aber wir kümmerten uns nicht um sie, sondern machten, daß wir weg und zurück ins Office kamen.
    Zehn Minuten später stand Surewill vor meinem Schreibtisch.
    »Name?« fragte ich.
    Er schwieg.
    »Dann nicht«, sagte ich. »Phil, bring ihn runter in die daktyloskopische Abteilung. Ich mag ihn nicht mehr sehr. Er verdirbt mir den Appetit auf mein Mittagessen.«
    »Moment, Jerry«, wandte Phil ein. »War das etwa der zweite Mann, der dich damals in die Mache nahm, zwischen den leeren Fischkisten?«
    »Nein, das war ein anderer. Den holen wir anschließend.«
    ***
    Während wir wieder im Jaguar saßen, erklärte ich Phil den Rest.
    »Du erinnerst dich an den Mord an Reginald Maroone, dem Neffen der alten Mrs. Custody?«
    »Ja, natürlich. Warum?«
    »Was wurde eigentlich angenommen? Maroone sollte Selbstmord begangen haben, nicht wahr?«
    »Ja, Fairway sagte es doch!«
    »Und warum sollte Maroone sich ermordet haben?«
    »Na, weil er der Mörder von Mrs. Custody ist! Als Fairway kam und ihm das auf den Kopf zusagte, verlor Maroone die Nerven und beging Selbstmord.«
    »Dann war also Maroone auch der Mann, der mir den Brief der alten Dame abgenommen hat?«
    »Natürlich! Das ist doch ganz klar! Maroone war der Neffe von Mrs. Custody. Er stahl Geld von ihr oder machte sonst irgendeine krumme Sache. Mrs. Custody schrieb dir darüber einen Brief. Unglücklicherweise erfuhr Maroone von- diesem Brief. Er zwang dich, ihm das Schreiben auszuhändigen, und ermordete hinterher die alte Frau, damit sie diesen Brief nicht noch einmal schreiben konnte! Alles ganz klar!«
    »Denkste!« sagte ich. »Der Mann, der mir den Brief abnahm, trug zwar ein Tuch vor seinem Gesicht, als er mit mir sprach, so daß ich nicht viel von seinem Gesicht sehen konnte. Aber ich konnte die Augen sehen. Und die waren grau.«
    »Na und?«
    »Phil, du merkst heute wieder mal überhaupt nichts! Maroone hatte braune Augen! Er kann also nicht der Mann gewesen sein, der mir den Brief abnahm! Also kann er aber auch nicht der Mörder von Mrs. Custody gewesen sein!«
    Phil fiel aus allen Wolken.
    »Ach du lieber Himmel!« stöhnte er. »Wer war es denn sonst?«
    Ich holte tief Luft und sagte: »Das rätst du nie. Warte noch ein paar Minuten, du wirst ihn ja gleich sehen. Es ist derselbe Mann, der auch Let Carson umbrachte, weil er glaubte, Carson wolle erst noch zum FBI, während er doch schon bei uns gewesen war.«
    Phil schüttelte den Kopf.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, wer es sein könnte«, meinte er.
    »Du brauchst dir keine Gedanken weiter darüber zu machen«, sagte ich. »Wir sind da. Komm, steig aus! Übrigens würde ich dir jetzt empfehlen, deine Kanone schon jetzt zu entsichern. Der Bursche ist mehr als gefährlich.«
    Wir durchquerten die Halle des Wolkenkratzers, in dem wir uns befanden. Mit dem Lift fuhren wir zum vierunddreißigsten Stockwerk hinauf. Ich ging den Flur nach rechts hinunter und blieb vor dieser Tür stehen.
    »Er hatte heute nacht viel zu tun, deshalb wird er jetzt schlafen«, sagte ich leise zu Phil. »Wir werden ihn überrumpeln. Du klingelst. Sobald er die Tür aufmacht, fragst du nach mir. Gib vor, ich wäre schon seit heute früh verschwunden und du machtest dir Sorgen um mich. Klar?«
    Phil nickte.
    »Okay, Jerry.«
    Ich trat mit dem Rücken von der Wand weg und zeigte auf das Schild, das sich unterhalb des Klingelknopfes befand.
    R. Fairway stand darauf.
    Phil wurde
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