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0041 - Unser falscher Taxi-Chauffeur

0041 - Unser falscher Taxi-Chauffeur

Titel: 0041 - Unser falscher Taxi-Chauffeur
Autoren: Unser falscher Taxi-Chauffeur
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weiß.
    »Fairway?« stammelte er fassungslos.
    »Ja. Ich wußte es, als wir zu Maroones angeblichem Selbstmord gerufen worden waren. Maroone sollte sich nach Fairways Aussage selbst erschossen haben. Dann hätten sich rings um die Einschußstelle Pulverspuren in der Kleidung befinden müssen. Jeder Schuß aus nächster Nähe hinterläßt derartige Pulverspuren. Bei Maroone waren nicht die winzigsten Andeutungen von Pulverspuren zu finden. Der Schuß kam also aus einer Entfernung von mindestens sechs Metern. Kannst du mir sagen, wie Maroone aus sechs Meter Entfernung Selbstmord begehen soll? Fairway hatte uns also belogen. Es war kein Selbstmord. Außerdem war das Blut bereits in den Teppich eingetrocknet, als wir kamen. Fairway sagte, er hätte uns sofort angerufen! Dann hätte das Blut noch völlig frisch sein müssen! In dieser Sekunde hatte ich Fairway durchschaut. Er brachte Mrs. Custody um, weil sie Surewill auf die Schliche gekommen war, und mit dem machte er schließlich gemeinsame Sache. Er tötete Maroone, um den Verdacht auf einen anderen zu lenken. Er tötete Carson, weil er annahm, der wolle zum FBI und Anzeige erstatten. Und dann brachte er schließlich sogar noch Gay Rivers um, bevor dieser ihn verraten konnte. Überlege doch nur: In der Küche standen die verschiedenen Tabletts mit dem Frühstück der Gefangenen. Keiner in der Küche konnte wissen, welches Tablett Rivers erhalten würde! Also konnte auch niemand aus der Küche das Zyankali in den Kaffee geschüttet haben. Der Koch, die Köchin, die Putzfrauen, der Hausmeister, dessen Tochter — überhaupt alle, die nur in der Küche waren, mußten unschuldig sein. Es gab nur zwei Männer, die eine Gelegenheit hatten, in Rivers’ Kaffee das Gift zu tun: den Wärter, der ihm das Frühstück brachte, und Fairway selbst. Du weißt, er lehnte direkt neben dem Tisch, auf dem das Frühstück stand. Und wir beide waren mehrmals so sehr mit Rivers beschäftigt, daß er das Gift bequem in den Kaffee geben konnte.«
    »Und wie willst du ihm das alles beweisen?«
    »Ich kann ihm nur einen Mord beweisen, den an Carson. Ich fand nämlich, bevor Fairway, von uns gerufen, dort eintraf, eine Münze in Carsons Blutlache. Zuerst dachte ich wirklich, es sei ein Geldstück, das der Mörder verloren hatte. Aber im Labor kratzten sie das Blut von der Münze, und es stellte sich heraus, daß es eine Polizeimarke von der Stadtpolizei war. Die eingestanzte Nummer war Fair-I ways Dienstnummer. Carsons Blutprobe, die ich mirgeben ließ, ergab dann, daß das getrocknete Blut auf der Münze gleich dem Blut von der Probe ist. Beides Carsons Blut. Fairway mußte also schon viel früher als wir bei Carsons Leiche gewesen sein. Wenn er das verheimlichte, konnte es nur den Grund haben, daß er selbst der Mörder war. So, und jetzt wollen wir endlich Mr. Fairway, den sauberen Detektiv von der Stadtpolizei, aus den Federn holen.«
    Phil nickte und drückte auf den Klingelknopf, während ich mich an die Wand drückte, damit mich Fairway nicht sehen konnte, wenn er die Tür aufmachte.
    Es dauerte ziemlich lange Zeit, dann wurde endlich die Tür geöffnet.
    »Ah, Mr. Decker«, hörte ich Fairways vertraute Stimme. »Ist was passiert?«
    Phil trat ein und begann den ausgemachten Vers hinunterzubeten.
    Bevor Fairway hinter ihm die Tür schließen konnte, stand, ich ebenfalls in der kleinen Diele.
    Fairway kapierte sofort. Seine Hand zuckte zur Achsel.
    Ich riß ihm mit einem Jiu-Jitsu-Griff die Arme auf den Rücken, weil er wieder versucht hatte, seine Dienstwaffe aus der Schulterhalfter zu ziehen.
    Phil legte ihm die Handschellen an. Jetzt wirkte er auf einmal gar nicht mehr gefährlich, nicht mehr raffiniert, nicht mehr mit allen Wassern gewaschen. Jetzt wimmerte er.
    Es bewahrte ihn nicht vor dem Elektrischen Stuhl. Surewill ging auf neun Jahre ins Zuchthaus. Miß Baker auf ein Jahr.
    Phil und ich aber gingen an diesem Abend ins Kino. Wir sahen uns einen gruseligen Kriminalfilm an, dessen Held ein Monstermann von einem Detektiv war. Wir kamen uns wie kleine Würstchen vor gegen den Meisterdetektiv.
    Aber wir sind ja auch nur ein paar kleine G-men vom FBI.
    ENDE
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