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0040 - Einer von uns?

0040 - Einer von uns?

Titel: 0040 - Einer von uns?
Autoren: Delfried Kaufmann
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von der Gewalt in Form eines Fkustschlages bis zu einer abgeschossenen Kugel nicht weit.« Damit hatte Anthony ohne Zweifel recht. Ich beendete die unfruchtbare Diskussion.
    »Wir werden sehen. Hoffentlich ergeben sich bei den weiteren Untersuchungen und bei den-Verhören von Labows Leuten mehr Anhaltspunkte für seine Schuld - oder seine Unschuld.«
    ***
    Im Laufe der nächsten zwei Tage verhafteten unsere Leute nicht weniger als achtzehn Männer, deren Namen auf Labows Listen standen. Wir kamen aus den-Verhören nicht mehr heraus. Denn wir durften keinen dieser Burschen länger als vierundzwanzig Stunden in Haft behalten, ohne ihn dem Untersuchungsrichter vorzuführen, und wir mussten bei dieser Vorführung genug Material vorlegen können, dass der Richter die Verlängerung der Haft anordnete.
    Wir veranstalteten eine Reihe von Gegenüberstellungen zwischen diesen Männern und Labow. Pete entpuppte sich als nicht sehr widerstandsfähig. Er gab vieles zu, selbst solche Vorkommnisse, die wir durch unsere Unterlagen nicht eindeutig beweisen konnten.
    Wir hatten ihm inzwischen das Datum genannt, an dem Paolo Doriani erschossen worden war, und er bemühte sich, ein Alibi für diesen Tag zu beschaffen, aber es gelang ihm nicht. Jeder weiß, wie schwer es ist, sich nach Wochen daran zu erinnern, was man an einem bestimmten Tag beziehungsweise in einer Nacht getan hat. Pete jedenfalls konnte es nicht.
    »Wahrscheinlich habe ich in meinem Bett gelegen«, sagte er ratlos.
    Ungünstig für Labow war es, dass auch drei seiner Leute keine eindeutigen Alibis für die fragliche Nacht beibringen konnten. Außerdem waren zwei dieser Männer mehrfach vorbestrafte Burschen, von denen der eine bereits einmal wegen schweren Bandenverbrechens eine langjährige Strafe verbüßt hatte. Auch wurden bei Haussuchungen Waffen im Besitz dieser Männer gefunden.
    Hingegen waren keine Verbindungen zwischen Tony Deliano,Tim Shouers und Pete Labow herzustellen.
    Wir versuchten es mit den Brüdern Frewman. Wir luden sie offiziell vor, und sie folgten dieser Vorladung auch, als wären sie brave Staatsbürger, die nie einen schlimmeren Gesetzesverstoß begangen haben als die Übertretung eines Parkverbotes.
    Als die Frewmans sich in unserem Büro befanden, gab ich die Anweisung Labow heraufzubringen. Als die Sergeanten ihn durch die Tür führten, stand Ans Frewman lässig auf, ging auf ihn zu, streckte ihm die Hand hin und sagte: »Hallo, Pete. Tut mir leid, dass du Pech gehabt hast.«
    Labow griff völlig überrascht nach der Hand.'
    »Hallo«, sagte er, aber er machte ein Gesicht, das deutlich sagte, dass er die Männer nicht kannte.
    »Rechne immerhin mit uns«, fuhr Ans fort. »Können wir irgendetwas für dich tun?«
    »Nett von Ihnen«, antwortete Labow, »aber ich kenne Sie nicht.«
    Ans schnitt ein vorwurfsvolles Gesicht. »Pete!« Er wandte sich zu seinem Bruder um. »Hörst du, Brand? Pete will uns nicht kennen.«
    Plötzlich veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Er biss sich auf die Lippen.
    »Habe ich eine Dummheit gemacht, Pete? Ist es für dich besser, wenn wir uns nicht kennen?«
    »Hör auf«, mischte ich mich ein. »Das Unglück ist ja nun nicht mehr zu reparieren. - Sie kennen also Labow?«
    »Ja«, antwortete Frewman gepresst.
    Ich fragte den jüngeren Bruder.
    »Sie kennen ihn auch?«
    »Yes«, brummte Brand.
    »Und Sie kennen also auch diese Männer?«, wandte ich mich an Labow.
    »Ich habe sie nie gesehen«, sagte er laut.
    »Ans«, fragte ich den älteren Frewman, »woher rührt Ihre Bekanntschaft mit Labow?«
    »Nun…« stotterte er, »wir sind früher…« Dann kam ihm die Erleuchtung und er sagte rasch: »Ich verweigere die Aussage. Ich bin dazu berechtigt, wenn ich mich durch eine Aussage selbst belasten würde.«
    »Ich nehme an, dass Sie sich in der gleichen Situation befinden?«, fragte ich Brand.
    »Yes«, antwortete er faul, »ich verweigere auch die Aussage.«
    Ich warf die beiden Frewmans hinaus und ließ Labow wieder in seine Zelle zurückbringen.
    »Wenn Pete seine Überraschung gespielt hat«, sagte Phil, »dann gehört er nicht hinter Gitter, sondern zur Verbesserung der schauspielerischen Leistungen nach Hollywood.«
    Am nächsten Tag rief uns Robin an.
    »Jerry, ich komme morgen mal zu euch. Ich habe eine Spur gefunden, die uns vielleicht zu dem Mann führt, der mit Doriani in der Nacht zusammen war.«
    »Interessiert kaum noch, wenn die Fährte richtig ist, auf der wir uns augenblicklich befinden. Aber
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