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0040 - Aktion gegen unbekannt

0040 - Aktion gegen unbekannt

Titel: 0040 - Aktion gegen unbekannt
Autoren: Clark Darlton
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es nicht von den Arkoniden oder einem Robotgehirn, sondern von Terranern regiert würde."
    Rhodan gab keine Antwort. Er spürte, daß die Arkonidin die Wahrheit sagte. Und dieses neue Denken erschien ihm so ungeheuerlich, daß er lange Sekunden benötigte, um es zu begreifen. Aber schon wieder meldeten sich Bedenken.
    „Ihre Rasse würde in einem solchen Fall ihre beherrschende Stellung einbüßen", machte er sie aufmerksam. „Sie sind Arkonidin, Thora. Natürlich könnten Sie dem Papier nach eine Terranerin werden, aber im Herzen bleiben Sie das, was Sie sind: Arkonidin! Ob dieser Zustand Sie glücklich werden läßt?"
    Und wieder lächelte sie, diesmal fraulicher. Ein weicher Zug war um ihren Mund, und in den goldenen Augen leuchtete es auf.
    „Glücklich ...? Warum sollte ich nicht glücklich sein dürfen?" fragte sie und sah an Rhodan vorbei.
    Da war es ihm, als presse eine Faust sein Herz zusammen. Wie Schuppen fiel es von seinen Augen, und nur mit äußerster Anstrengung gelang es ihm, sich nichts anmerken zu lassen. Vorsichtig forschte er in ihrem Gesicht, in ihren Augen - aber er fand keine Bestätigung für seine ungeheuerliche Vermutung, von der er wußte, daß sie mehr als eine bloße Vermutung war. Schon setzte er zu einer Entgegnung an, als die Tür aufgestoßen wurde und Bully mit polternden Schritten die Zentrale betrat. Für zwei Sekunden verschlug es ihm die Sprache, als er Thora und Rhodan dicht beieinander in den Sesseln sitzen sah, dann faßte er sich.
    „Alarmübung beendet!" meldete er übertrieben militärisch. „Ich habe die nächste für heute abend festgesetzt. Die Leute kennen die TITAN nun fast besser als ihre eigenen Hosentaschen."
    Rhodan erwachte wie aus einem Traum. Geistesabwesend sah er Bully an und nickte.
    „Schon gut, Bully. Nächste Übung heute abend."
    Bully blieb stehen. „Ist etwas?" fragte er besorgt.
    Rhodan lächelte. „Nein, es ist nichts - wenigstens nichts, was dich beunruhigen sollte."
    „Aha!" machte Bully, der nicht das geringste begriff. Er warf Thora einen schnellen Blick zu, schüttelte den Kopf und ging wieder. Mit einem Ruck schloß er die Tür. Seine Schritte verhallten auf dem Gang.
    Rhodan wandte sich wieder Thora zu. Die Stimmung war verflogen. Ihr Mund war so streng wie immer, und in ihren Augen fehlte das helle Leuchten, das Rhodan den ersten Hinweis gegeben hatte. Nun war sie wieder die Thora, die er kannte. Aber er wußte jetzt, daß es noch eine andere Thora gab, auf die man achten mußte. Eine Thora nämlich, die ein Herz besaß.
     
    *
     
    Gucky und Tama Yokida kehrten erst gegen abend ins Schiff zurück. Ihr erster Weg führte sie zu Rhodan, der in der Messe saß und mit Thora, Crest, Bully und den Mutanten das Abendessen einnahm. In einer Ecke saßen Leutnant Tifflor und Frank Haggard bei einem Schachspiel.
    Der Mausbiber salutierte und ließ sich auf sein Hinterteil nieder.
    „Sondereinsatz beendet!" meldete er. „In diesen zwei Wochen sind alle auf Zalit befindlichen Mooffs eingegangen, soweit wir sie aufspüren konnten. Die Wissenschaftler zerbrechen sich zwar die Köpfe, wieso die druckfesten Glasbehälter, in denen die Mooffs gehalten wurden, porös werden konnten, aber ich fürchte, sie werden keine Erklärung finden."
    „Was ist mit den Schiffen der Raumflotte?"
    Gucky zuckte die Schultern und hätte fast das Gleichgewicht verloren.
    „Soweit es uns möglich war, haben wir auch sie kontrolliert und die Mooffs ausgeschaltet. Natürlich kehren immer wieder Schiffe von Patrouillenflügen zurück, die noch lebende Mooffs an Bord haben."
    „Das muß ebenfalls verhindert werden", ordnete Rhodan an und klopfte dem Mausbiber auf den Rücken. „Euer Einsatz wird weitergeführt. Die Mooffs müssen ausgeschaltet werden. Ihre Auftraggeber sollen zu glauben beginnen, daß ihnen das Klima auf Zalit nicht bekommt - wobei ich Klima mehr symbolisch meine. Auch wenn die Transporte mit Mooffs eintreffen, müssen diese sofort bearbeitet werden."
    „Machen wir", nickte Gucky und reckte den kleinen Körper. Mit den Augen konnte er so gerade über den gedeckten Tisch sehen. „Ich habe Hunger."
    „Komm her!" rief Bully vom anderen Ende des Tisches. „Wir haben dir ein paar Mohrrüben aus dem Gefrierraum der GANYMED holen lassen."
    Der Mausbiber spitzte die Ohren und teleportierte in den freien Sessel neben Bully. Zwei Sekunden später hing Bully an der Decke der Messe und bemühte sich vergebens, den telekinetischen Energieströmen Guckys zu
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