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0039 - Das Todesmoor

0039 - Das Todesmoor

Titel: 0039 - Das Todesmoor
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Ruvanveli-Anhängerin. Das ist so gefährlich, wie wenn Sie mit einer Klapperschlange im selben Raum leben. Einmal kann der Tag kommen, an dem es Sie erwischt… Man sagt, daß die Ruvanveli-Anhänger im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen gehen, wenn es ihr Meister von ihnen verlangt. Und so eine Person habe ich tagtäglich um mich!«
    »Wieso wissen Sie, daß es sich bei dem Tempel, den Bathseba aufsuchte, um den Ruvanveli-Tempel handelte?« fragte ich.
    »Bathseba war nicht die einzige, die sich dort zum schwarzen Gebet einfand. Ich habe mich hinter Büschen versteckt und vorbeigehende Männer über Ruvanveli sprechen gehört.«
    »Beschreiben Sie uns den Weg dorthin«, verlangte ich von Andrew De Toth.
    »Der Tempel ist von einer hohen Mauer umgeben. Wenn Sie möchten, bringe ich Sie bis dorthin – aber überklettern werde ich diese Mauer niemals, denn dahinter erstreckt sich ein Reich des Schreckens. Ich bin zwar ein großer kräftiger Mann, aber in den Ruvanveli-Tempel würden mich keine zehn Pferde hineinbringen. Ich rate Ihnen, diesen Tempel nicht zu betreten. Es könnte sehr leicht geschehen, daß niemand Sie mehr wiedersieht.«
    Suko bleckte die Zähne. »Wir kommen zurück, Mr. De Toth. Machen Sie sich um uns keine Sorgen.«
    Ich erhob mich. »Können wir?«
    »Ja«, sagte Andrew De Toth und stand ebenfalls auf. Er schien froh darüber zu sein, daß sich Bathseba immer noch nicht blicken ließ. Er murmelte, daß es nicht gut wäre, wenn Bathseba wüßte, wohin wir wollten. In einem solchen Fall könne es durchaus passieren, daß wir unser Ziel nie erreichen würden.
    Wir verließen das Lokal.
    Andrew De Toth setzte sich neben mich. Suko nahm im Fond des Cadillac Platz. Ich fuhr so, wie De Toth es mir sagte.
    Wir kamen an dem weltberühmten Botanischen Garten Peradeniya vorbei. Hier findet man Palmen, Orchideen und andere Blumen, Gewürzbäume und Tropengewächse aller Art und in einer Vielfalt, die als einmalig bezeichnet wird.
    Fünf Minuten später hatten wir unser Ziel erreicht.
    Andrew De Toth war merklich unruhiger geworden. Er knetete ununterbrochen seine Finger und nagte an der Unterlippe.
    Kandy lag hinter uns. Hier versuchte der Urwald sich das Land zurückzuholen, das man ihm vor langer Zeit abgerungen hatte. Wir sahen Mauerfragmente und Gebäuderuinen.
    De Toth machte uns darauf aufmerksam, daß sich der Ruvanveli-Tempel hinter den Ruinen befand. Abgeschirmt von einer neu aufgebauten, dicken Steinmauer. Der Amerikaner schlich mit uns durch die Dunkelheit.
    Ich machte den Weg nicht ohne meinen Spezialkoffer, denn wenn wir erst einmal im Ruvanveli-Tempel waren, würden wir ohne meine Waffen nicht bestehen können.
    Andrew De Toth zeigte uns die Stelle, bis wohin er gegangen war. Er sagte, daß er nun keinen Schritt mehr weitergehen würde. Ich machte ihm den Vorschlag, zu unserem Wagen zurückzukehren und da auf uns zu warten.
    Schwarz und trotzig ragte die hohe Steinmauer vor uns auf. Sie schirmte das Reich des Bösen ab, in das wir nun eindringen wollten.
    Plötzlich erhielt ich von meinem Silberkreuz eine deutliche Warnung. Ich wandte mich blitzschnell um – und erlebte, genau wie Suko, eine unerfreuliche Überraschung…
    Andrew De Toth verwandelte sich von einer Sekunde zur anderen. Aus dem häßlichen Amerikaner wurde im Handumdrehen jenes gesichtslose Wesen, das in Ruvanvelis Auftrag bisher fünf Kinder geraubt hatte!
    ***
    Andrew De Toth, der Abgesandte des Dämons, stieß ein knurrendes Lachen aus. »Habt ihr wirklich gedacht, ich würde euch den Weg zu Ruvanvelis Herz zeigen? So naiv könnt ihr doch nicht sein! Ich bin ein Teil von Ruvanveli. Er hat mich mit großer Macht ausgestattet, die ich in seinem Sinn verwende.«
    Das Wesen machte einen Schritt auf mich zu. Ich sah die silbrig glänzende Spur, die es hinterließ.
    Suko und ich wichen vor dem Unhold zurück.
    »Wo befinden sich die geraubten Kinder?« fragte ich die gefährliche Erscheinung.
    »Sie befinden sich im Tempel jenseits der Mauer.«
    »Was hat Ruvanveli mit ihnen vor?« wollte ich wissen.
    »Er pflanzt seinen dämonischen Keim in ihre Körper. Sie werden als junge Dämonen heranwachsen, und Ruvanveli wird sie zu gegebener Zeit wieder in die menschliche Gesellschaft einfügen. Sie werden seine zuverlässigsten Stützen sein, werden das Böse in diesem Land verbreiten, werden in die Welt hinausziehen und das Böse mitnehmen. Die Lehre Satans wird die Welt erobern. Der Siegeszug des Bösen wird hier seinen Anfang
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