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0038 - Vorstoß nach Arkon

0038 - Vorstoß nach Arkon

Titel: 0038 - Vorstoß nach Arkon
Autoren: Kurt Mahr
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die Luft einsaugen und nahm es als Zeichen dafür, daß es ihm gelungen war, den Mann zu überraschen. Aber keiner von den anderen beiden ließ ein ähnliches Zeichen sehen. Der kleinste, gelbhäutige lächelte nach wie vor, und in den Augen des großen stand die gleiche erschreckende Härte wie in dem Augenblick, da Sergh ihn zum erstenmal gesehen hatte.
    „Sie haben uns beobachtet?" fragte er scheinbar uninteressiert.
    Sergh empfand es als ärgerlich, daß der Fremde ihm den gebührenden Titel verweigerte. Aber das Vergnügen und die Nervenanspannung, die Sergh im Augenblick empfand, ließen ihn über diesen Mangel hinwegsehen.
    „Ja", gestand er, „wir haben Sie beobachtet. Von dem Augenblick an, da einer von Ihnen mein Fareh-Beet zertrampelte."
    Rhodan sah Bull und den Japaner an. Tako verneigte sich ein wenig und sagte auf englisch mit niedergeschlagener Stimme: „Das war wahrscheinlich ich, Sir. Ich fiel in ein Beet, als ich zum erstenmal hereinkam."
    Rhodan winkte ab. „Also schön", sagte er zu dem Administrator. „Dann wissen Sie mittlerweile, wer wir sind, und wahrscheinlich können Sie sich denken, weshalb wir kommen."
    Sergh war ehrlich verblüfft.
    „Oh nein", erwiderte er. „Von beidem habe ich keine Ahnung. Wir beide - mein Stellvertreter Ghorn und ich - haben ein außerordentliches Vergnügen dabei empfunden, Sie zu beobachten..."
    „Das sagten Sie bereits!" unterbrach ihn Rhodan so scharf, daß Sergh zusammenzuckte. „Ich bin der Kommandant des Schiffes, das Sie widerrechtlich auf Ihrem Raumhafen festhalten. Ich verlange, daß das Schiff sofort wieder freigegeben wird."
    Sergh empfand Angst. Er hatte noch nie einen Mann in seiner Nähe so scharf, so energisch und so voller Initiative sprechen hören. Der Mann mit den eisgrauen Augen strahlte eine Tatkraft aus, die Sergh fast körperlich zu spüren glaubte und die ihn erschreckte.
    „Ich halte kein Schiff fest", gab Sergh zurück, und es wurde ihm kaum bewußt, daß er auf dem besten Wege war, eine Entschuldigung von sich zu geben. „Ich bekam die Anweisung, Ihr Schiff festzuhalten; und gegen Anweisungen gibt es ..."
    Bull trat nach vorn. Rhodan ließ ihn gewähren. Sergh war inzwischen aufgestanden. Bull postierte sich so dicht vor ihn, daß Sergh den Kopf ein wenig zurückbog.
    „Hören Sie gut zu, lieber Mann!" grollte Bull in seinem ungeschlachten Arkonidisch. „Uns interessiert nicht, wer in Wirklichkeit den Befehl gegeben hat, die GANYMED auf den Boden zu leimen. Uns interessiert nur, wer die Möglichkeit hat, sie wieder frei zu machen. Und das sind Sie! Deswegen werden wir hier so lange warten, bis wir von unserem Schiff die Nachricht bekommen, daß es wieder manövrierfähig ist und, daß es hierher kommt, um uns abzuholen und mit uns nach Arkon zu fliegen!"
    Sergh spürte den Atem des Fremden im Gesicht, das war ihm zuwider. Gleichzeitig hörte er die laute, kräftige Stimme und empfand Furcht. Nur mit halbem Bewußtsein nahm er wahr, daß Ghorn, auf den niemand mehr zu achten schien, zur Seite trat. Er empfand ein wenig Erleichterung. Denn Ghorn würde ohne Zweifel die Notanlage ...
    Bull fuhr auf dem Absatz herum, als er sah, daß Serghs Blick für einen Augenblick an ihm vorbeiging.
    „Heh, bleiben Sie stehen!" schrie er Ghorn wütend an. Ghorn hatte die Hand schon erhoben, um auf den Knopf zu drücken. „Ja, ich weiß, wenn Sie niemand daran gehindert hätte, dann würde dieser Knopf dafür sorgen, daß die Bude voller Gas läuft und gleichzeitig irgendwo Alarm geschlagen wird!"
    Ghorn wurde blaß. Als sei sie ihm zu schwer geworden, ließ er die Hand sinken. Sergh fühlte sich so schwach, daß er sich wieder auf die Couch gleiten ließ. Der Vibrator begann automatisch zu arbeiten, aber in diesen Sekunden machten die sanften Schwingungen den Administrator nervös.
    „Sie haben verstanden, was wir wollen", sagte Rhodan hart. „Also richten Sie sich danach. Für uns steht mehr auf dem Spiel, als Sie ahnen. Uns macht es nichts aus, dem erhabenen Administrator so lange auf die Füße zu treten, bis unser Ziel erreicht ist!"
    Sergh machte winkende, beschwichtigende Handbewegungen.
    „Warten Sie!" keuchte er. „Warten Sie ein paar Minuten! Ich erwarte Gäste, in deren Beisein will ich Ihnen gern erklären, was los ist. Aber lassen Sie einem alten Mann eine kleine Verschnaufpause!"
    Rhodan nickte. „Gut", gab er zu. „Wir warten. Aber merken Sie sich eines: Wenn einer von euch beiden versucht, uns hereinzulegen - dann seid
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