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0038 - Vorstoß nach Arkon

0038 - Vorstoß nach Arkon

Titel: 0038 - Vorstoß nach Arkon
Autoren: Kurt Mahr
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hätte, fuhr er in die Höhe und stand auf.
    „Nein, nein ... so war es nicht gemeint!" protestierte er und lächelte verlegen. „Zwar wäre es ohne Zweifel interessant zu erfahren, wie einem Geschlagenen zumute ist - atavistische Methode, jemand ins Gesicht zuschlagen! - aber ich fürchte, es ist mit Schmerzen verbunden, und da möchte ich doch lieber ..."
    „Nur zu, nur zu!" ermunterte ihn Rhodan. „Aber wenn wir den Raum verlassen müssen, dann kommen Sie und Ihr Stellvertreter mit uns. Ich bin sicher, daß uns niemand an den Kragen gehen wird, solange ich den erhabenen Administrator vor dem Lauf habe!"
    Sergh stimmte zu. „Die Schaltstation für die Saugfeldgeneratoren liegt unten im Trichterstiel. Wir müssen hinunter."
    Rhodan verteilte seine Leute. Reginald Bull marschierte voran, hinter ihm kam der Administrator, dann Ghorn, den Abschluß bildete der Japaner. Perry Rhodan bemühte sich, überall zugleich zu sein.
    Das Trichterinnere war nach wie vor ausgestorben. Rhodan bedauerte es plötzlich, daß er keinen von den Telepathen mitgenommen hatte, der ihm Serghs Gedanken jederzeit hätte offenbaren können. Aber zu Beginn des Unternehmens war nicht vorauszusehen gewesen, daß vier Mann in Serghs gewaltigem Trichter ebenso unbemerkt hätten vorwärtskommen können wie drei. Durch eine Reihe von Antigravschächten glitten sie Terrasse um Terrasse hinunter. Rhodan begann zu glauben, daß Sergh in Wirklichkeit eingeschüchtert war und keinen Hinterhalt plante.
    Aus diesem Grund war Rhodans Vorsicht offenbar eingeschlafen. Zudem kam die Überraschung an einer Stelle, an der niemand sie erwartet hätte - mitten in einem Liftschacht. Sergh selbst nahm sehr viel Unannehmlichkeiten auf sich, um sich der lästigen Gäste zu entledigen. Schließlich befand er sich, ebenso wie Ghorn und die drei Terraner, mitten in dem langen Schacht, als das Antigravfeld plötzlich aussetzte, umpolte und mit unwiderstehlicher Wucht alles nach unten zog und auf den Boden des nächsten Raumes schleuderte, was sich zur Zeit der Umpolung im Schacht befand. Ein Mento-Monitor, einer der wenigen, die sich im Haus befanden, hatte Serghs besorgte, drängende Gedanken aufgenommen und darauf reagiert. Sergh hatte den Weg mit Absicht durch diesen Schacht genommen, in dessen Wand der Monitor eingebaut war.
    Sergh und Ghorn verloren über dem heftigen Sturz das Bewußtsein, ebenso der zierliche Japaner. Rhodan und Bull waren lediglich benommen, aber bevor sie sich noch aufgerichtet hatten, versprühten haarfeine Düsen aus Decke, Boden und Wänden lähmendes Nervengas, das die drei Bewußtlosen und die beiden Benommenen in vollen Zügen einatmeten. Sie hatten die Helme offen, um mit den Arkoniden sprechen zu können, und die Düsen arbeiteten geräuschlos.
    Wenige Sekunden später konnten auch Rhodan und Bull sich nicht mehr rühren. Sie verloren das Bewußtsein nicht völlig; mit umnebelten Sinnen konnten sie wahrnehmen, was um sie herum geschah. Aber die bewußte Gedankentätigkeit und die Nervenarbeit, die die Glieder zum Rühren brachte, waren blockiert. Ein paar Minuten vergingen, dann tauchten aus den vier Antigravschächten die insgesamt in diesen Raum mündeten, ein Dutzend behelmter Gestalten auf. Rhodan nahm undeutlich wahr, daß die Helme in Wirklichkeit Atemmasken waren, die das Eindringen des Nervengases verhinderten. Die fünf Reglosen wurden aufgenommen und wieder hinauftransportiert. Rhodan konnte nicht feststellen, an welcher Stelle die Männer, die Sergh und Ghorn trugen, sich von den übrigen trennten. Aber er nahm sehr wohl wahr, daß der Raum, in dem er mit seinen beiden bewußtlosen Begleitern schließlich deponiert wurde, finster und von der Umwelt abgeschlossen war. Müdigkeit - eine Folge des Nervengases - überkam ihn, und wenige Augenblicke später war er, obwohl er sich dagegen sträubte, eingeschlafen.
     
    *
     
    Rhodan hatte, als er erwachte, keine Ahnung, wieviel Zeit inzwischen vergangen war, aber er stellte mit Genugtuung fest, daß der Schlaf ihn gekräftigt hatte. Zwar bereitete es ihm Mühe, Arme und Beine zu bewegen, und die Bewegungen waren nicht schneller als die eines kranken alten Mannes, aber schließlich waren langsame und mühevolle Bewegungen immer noch besser als gar keine.
    Der Raum, in dem Rhodan sich befand, war nach wie vor stockfinster. Es gab nicht einmal einen einzigen Lichtstrahl, an den das Auge sich hätte gewöhnen können. Rhodans Gymnastikübungen verursachten auf dem Boden ein heftiges
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