Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0038 - Vorstoß nach Arkon

0038 - Vorstoß nach Arkon

Titel: 0038 - Vorstoß nach Arkon
Autoren: Kurt Mahr
Vom Netzwerk:
ihm Schmerzen. Die Wirkung des Nervengiftes war noch längst nicht vorüber, und Rhodan hätte eine Menge dafür gegeben, hätte er in Ruhe warten können, bis er wieder völlig in Ordnung war. Aber im Augenblick war Eile geboten.
    „Nehmen Sie Ihren Strahler wieder zur Hand, Tako. Springen Sie hinaus und schießen Sie das Schloß entzwei. Treffen Sie gut, denn in dem Augenblick, in dem das Schloß ausfällt, wird ohne Zweifel irgendwo Alarm geschlagen."
    Tako verschwand aufs neue. Wenige Augenblicke später erfüllte ein häßliches Zischen plötzlich den Raum, aus der Finsternis leuchtete ein winziger Lichtpunkt, dann war es ein Loch und schließlich die breite Öffnung einer Tür. Rhodan und Bull stürmten hinaus. An der Fensterwand, die auf den Rundgang hinausblickte, machten sie halt. Nirgendwo war ein Arkonide zu sehen.
    „Das Wichtigste ist, so schnell wie möglich von hier wegzukommen", erklärte Rhodan. „Irgend jemand weiß im Augenblick schon, daß bei uns hier oben nicht alles so ist, wie es sein sollte. Sie werden nachsehen kommen. Bis dahin müssen wir verschwunden sein. - Bully, du gehst mit Tako. Er soll den Überwachungsraum für dich finden. Tako, Sie kommen hinter mir her, sobald Sie Bull eingewiesen haben. Wir treffen uns im obersten Raum des Trichterstiels, diesem kleinen Zimmer, erinnern Sie sich?"
    „Ja, Sir."
    „Gut. Fort mit euch!"
    Rhodan wartete, bis Tako und Bull durch den Antigravschacht im Hintergrund des Raumes verschwunden waren. Erst dann machte er sich selbst auf den Weg. Um den Gegner irrezuführen, benutzte er nicht den gleichen Schacht, sondern schoß eines der Fenster entzwei - was ohne Zweifel wiederum eine Alarmwarnung auslösen würde - umrundete auf dem Sims, das draußen vor den Fenstern entlanglief, den halben Trichter, betrat einen anderen Raum auf die gleiche gewalttätige Weise, wie er den vorigen verlassen hatte - was zum drittenmal einen Alarmgeber auslöste und benutzte erst dort den Antigravschacht nach unten.
    Er hoffte, daß es ihm dadurch, daß er so oft vom geraden Weg abwich und die Defektmeldungen, die er durch Zerschießen von Fenstern, Schlössern und Türen irgendwo in einer zentralen Sammelstelle hervorrief, so konfus durcheinanderlagen, gelingen würde, die Arkoniden zu verwirren. Wenn nicht, mußten sie wenigstens davon überzeugt sein, daß sie es an Stelle von dreien plötzlich mit einem Dutzend Eindringlingen zu tun hatten.
    Bis zum zehnten Stockwerk hinunter gelangte Rhodan, ohne einem einzigen Bewohner des Trichters zu begegnen. Von da an aber schien sich das Schicksal gegen ihn verschworen zu haben. Auf dem Wege von einem Antigravschacht zum anderen schoß aus der Mündung des tieferliegenden mit erstaunlicher Schnelligkeit ein Mann hervor, der ein uniformähnliches Gewand trug. Wahrscheinlich gehörte er zu Serghs Palastgarde. Rhodan sah ihn vor Entsetzen den Mund weit aufreißen, er bemerkte auch den raschen Griff zur Seitentasche, in der entweder eine Waffe oder ein kleines Sprechgerät aufbewahrt war. Rhodan schoß nach vorn - was man so schießen nennt. Immer noch steckte ein guter Teil des Nervengiftes in seinem Körper, und dem von Natur und Überzeugung aus langsamen Arkoniden wäre es um ein Haar gelungen, das Gerät herauszubringen, bevor ihn Rhodan erreichte. Mit einem grimmigen Fluch, zornig über die eigene Langsamkeit, feuerte Rhodan einen krachenden Schlag ab, der den Mann auf die Fußspitzen hob, gegen die Wand schleuderte und dort bewußtlos zu Boden sinken ließ.
    Im nächstunteren Stockwerk begegnete Rhodan einer Frau. Sie begann zu schreien, und das Schreien lockte einen weiteren Arkoniden herbei. Rhodan erledigte erst den Mann welch ein Glück, daß die Arkoniden noch weniger behende waren als er im Augenblick - dann versetzte er der Frau, alles mit Gewalt vergessend, was er jemals über die Pflichten eines Kavaliers gelernt hatte, eine schallende Ohrfeige, woraufhin sie, wahrscheinlich mehr aus Entrüstung als aus physischer Wirkung, augenblicklich in Ohnmacht fiel.
    Ein wenig schneller als zuvor aber längst noch nicht so schnell, wie er es gewohnt war - stürmte er weiter, hatte sich in jeder Etage mit mindestens einem Arkoniden herumzuschlagen und erreichte schließlich die Antigravabfahrt zum Trichterstiel. Mit einem letzten, beinahe wehmütigen Blick auf den duftenden, schönen Garten vertraute er sich dem Antigravfeld an, stieß sich mit den Händen an den Wänden des Schachtes ab und schoß hinunter in den Raum, in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher