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0038 - Die Horror-Reiter

0038 - Die Horror-Reiter

Titel: 0038 - Die Horror-Reiter
Autoren: Jason Dark
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und Ziegenmilch. Zweimal täglich gab es die Mahlzeit. Ein Kalfaktor trug sie aus.
    Gesprochen wurde kaum. Oft redeten die Mönche monatelang nicht miteinander, und wenn jemand starb, so wurde er in eine der flachen Felsenhöhlen geschoben und dort begraben.
    Die Zeit war an diesem Kloster vorübergegangen, und Besuch wollten die Mönche nicht empfangen. Außerdem gab es nur eine Straße, die hoch zum Kloster führte. Sie war im Winter sowieso unpassierbar. Nicht einmal Bergsteigern gewährten die Mönche Schutz. Und doch war es einem der Mönche gelungen zu entfliehen.
    Diese Tatsache hatte Unruhe in das Kloster gebracht, denn auf einmal fühlten sich die Mönche nicht mehr so sicher. Sie hatten Angst, daß jemand hinter ihr Geheimnis kommen würde.
    Und das waren die Gewölbe von Monte Terrano.
    Sie lagen tief im Felsen, und keiner der Mönche, außer dem Abt, durfte dieses Labyrinth betreten. Was da geschah, war so ungeheuerlich, daß der menschliche Verstand überfordert war, dies zu begreifen. Denn dort, wo nie ein Mensch hinkam, befand sich das Tor zu einer anderen Welt.
    Zum Reich der Schatten…
    ***
    Ich fuhr nicht zu meiner Wohnung, sondern zum Yard Building. Dort wurde rund um die Uhr gearbeitet. In den unzähligen Abteilungen lösten sich die Spezialisten in Wechselschicht ab, so daß eigentlich nie ein Leerlauf entstand.
    Meinen silbermetallicfarbenen Bentley stellte ich auf dem yardeigenen Parkplatz ab und fuhr mit dem Lift hoch zu meinem Büro.
    Mittlerweile war es zwanzig Uhr durch. Leer präsentierten sich die Gänge. Doch kurz vor meiner Bürotür kam mir Superintendent Powell, mein Chef, entgegen. Er war schon in Hut und Mantel und zog ein saures Gesicht, als er vor mir stehenblieb. Er konnte sich eine bissige Bemerkung nicht verkneifen.
    »Arbeiten Sie neuerdings außerhalb der Dienststunden? Das sollte mich doch sehr wundern.«
    Ich blieb gelassen, weil ich meinen Chef kannte. Er meinte es gar nicht so.
    »Genau, Sir, ich habe keine Lust, hierzusein, wenn alle anderen auch da sind. Außerdem habe ich Sie von meinem Weggehen in Kenntnis gesetzt.«
    Powell schaute auf die Uhr. »Ich muß zwar in den Club, aber erzählen Sie mal. Die paar Minuten habe ich noch Zeit.«
    Ich bat meinen Chef ins Büro. »Kaffee kann ich Ihnen leider nicht anbieten, Miss Perkins hat schon Feierabend.«
    Powell schnaufte. »Das fehlte noch, daß Sie nach Dienst-Schluß mit Ihrer Sekretärin hier rumhängen.«
    Er nahm auf einem der harten Besucherstühle Platz.
    Die Heizung war heruntergedreht. Kühle herrschte im Raum. Ich zog trotzdem meinen Mantel aus.
    »Kommen Sie zur Sache«, verlangte Powell.
    Ich steckte mir eine Zigarette an und berichtete. Powell hörte geduldig zu und gestand danach sogar ein, daß mein Besuch bei Father Hackmann nicht umsonst gewesen war. Er hatte sich nämlich erst dagegen gesträubt.
    »Wie ich die Sache so überblicke, wollen Sie sicherlich nach Spanien«, meinte er.
    »Wird mir wohl nichts anderes übrigbleiben, Sir.«
    »Und wann?«
    »Morgen nehme ich die erste Maschine.«
    »Allein?«
    »Eigentlich sollte Suko dabeisein.«
    Powell verzog das Gesicht. »Ach, wieder der komische Chinese.«
    »Sir, darf ich Sie höflichst daran erinnern, daß Suko mir mehr als einmal das Leben gerettet hat und daß es diese Abteilung in ihrer jetzigen Besetzung längst ohne ihn nicht mehr geben würde?«
    Auf dieses Thema wurde Powell nicht gern angesprochen. Aber es gibt das Sprichwort, das heißt: Wie du mir – so ich dir.
    Der Superintendent holte aus der Tasche seine Pillendose hervor und schluckte erst einmal eine Tablette.
    »Fahren Sie um Himmels willen.«
    »Mit Suko?«
    »Meinetwegen. Es gibt zwar wieder einen Kampf wegen der Spesen, aber das bin ich gewohnt.«
    »Sie wissen nicht zufällig, Sir, was das Wort Aeba bedeutet?« fragte ich.
    Powell war schon im Begriff zu gehen. Unwillig wandte er sich um. »Bin ich Hellseher?«
    »Nein, Sir.«
    »Na also. Viel Glück übrigens.«
    »Hätte ja sein können, daß Sie mal einen lichten Moment haben«, sagte ich, aber so leise, daß er es nicht hörte.
    Als Powell weg war, rief ich Bill Conolly an und bekam erst einmal Sheila an den Apparat.
    »Ist das Gespräch privat oder dienstlich?« erkundigte sie sich sofort mit dem ihr angeborenen weiblichen Scharfsinn.
    »Beides.«
    »Bill hat heute abend keine Zeit für die Dämonenjagd. Wir stecken mitten in den Weihnachtsvorbereitungen.«
    »Ich habe auch nur eine Frage. Wie geht es Johnny?«
    Sofort wurde
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