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0038 - Die Horror-Reiter

0038 - Die Horror-Reiter

Titel: 0038 - Die Horror-Reiter
Autoren: Jason Dark
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menschlichen Gesichtshälfte spiegelte sich die Qual wider, weil sein Inneres zerrissen wurde.
    Ich war gerade noch zum richtigen Zeitpunkt gekommen. Denn jetzt hatte sich dieser Pater in einen Dämon verwandelt. Noch immer brachte ich es nicht fertig, meine Waffe zu ziehen. Ich konnte einfach nicht auf ihn schießen. Wenn es eben ging, wollte ich ihn retten.
    Er rannte vor. Dabei hielt er den Kopf leicht gesenkt. Ich wollte ihn stoppen, doch er stieß mich einfach zur Seite. Sein Ziel war die Tür. Er riß sie auf und verschwand nach draußen.
    Sofort nahm ich die Verfolgung auf. Ich tauchte in den Schneewirbel ein. Der Pfarrer lief hinter mir her, doch ich bedeutete ihm, ins Haus zurückzugehen.
    Jetzt ärgerte ich mich, daß ich keine Taschenlampe bei mir hatte. Dunkelheit und tanzende Flocken machten eine Sicht so gut wie unmöglich. Innerhalb von Sekunden war ich mit einer weißen Schicht bedeckt.
    Pater Emilio war nach rechts verschwunden, soviel hatte ich noch gesehen. Also wandte ich mich in die gleiche Richtung.
    Ich kam vom Weg ab und schritt über eine nasse, glitschige Wiese. Zwischen Kirche und Pfarrhaus wuchs ein Strauchgürtel. Dort irgendwo mußte sich der Pater versteckt halten.
    Das hatte er auch.
    Plötzlich sah ich seine Gestalt vor mir hochwachsen. Doch im selben Moment ereignete sich auch noch etwas anderes. Ein hohes Pfeifen lag auf einmal in der Luft. Grell schnitt es in meine Ohren. Ich drehte mich um, suchte nach der Ursache des Geräuschs und sah die unheimliche Gestalt, die aus den Wolken zu kommen schien. Es war ein Reiter!
    Er wurde von den Schneeflocken umtanzt, jagte mit ungeheurer Geschwindigkeit näher, saß auf einem pechschwarzen Pferd und schwang ein blitzendes Schwert. Dann ging alles rasend schnell. Der unheimliche Reiter visierte das Gebüsch an, hinter dem sich der Pater versteckt hatte. Ein gewaltiger Streich mit dem Schwert. Flammen, bläulich knisternd und zuckend, schlugen plötzlich aus dem Boden hoch.
    Und inmitten des Flammeninfernos stand Pater Emilio. Hoch riß er die Arme. Seinen Mund hatte er zu einem lautlosen Schrei geöffnet, während das Höllenfeuer ihn umtanzte.
    Der Reiter fegte durch die Flammenwand hindurch. Für Bruchteile von Sekunden sah ich ihn ganz deutlich. Er trug eine lederartige schwarze Rüstung, einen Kopfschutz und eine rote Halbmaske, die den oberen Teil seines Gesichts bedeckte.
    Noch einmal führte er einen Schwertstreich. Pater Emilio sackte zusammen. Hoch schlugen die Flammen und blendeten mich, so daß ich die Arme vor das Gesicht reißen mußte.
    Dann war alles vorbei. Ruhig, als wäre nichts geschehen, lag der Garten wieder vor mir. Mir war nicht einmal die Zeit geblieben, auf den Reiter zu feuern, so rasch ging alles.
    Schnell lief ich auf den Ort zu, wo Pater Emilio gestanden hatte. Die Erde war dort nicht verbrannt. Alles wirkte normal, als hätte es überhaupt kein Feuer gegeben.
    Und doch war das Gegenteil der Fall.
    Denn von Pater Emilio sah ich keine Spur mehr. Er hatte sich buchstäblich aufgelöst…
    ***
    Einige Zeit stand ich wie ein Denkmal in der Kälte. Die unzähligen Flocken umtanzten mich. Sie legten eine weiße Haube auf meine Schultern und mein Haar. Im Gesicht schmolzen sie zu Tropfen, die an der Haut entlangrannen. Sehr deutlich hatte ich den Reiter gesehen, und auf einmal wurden Erinnerungen in mir wach. Amerika – Arizona – Maringo, der Höllenreiter. Wie ein Film liefen die Bilder an meinem geistigen Auge vorbei. Es war ungefähr ein halbes Jahr her. Der Spuk, einer meiner Hauptgegner, hatte mich in eine teuflische Falle gelockt. In seinem Reich war ich gefangen und hatte dort die vier Reiter kennengelernt.
    Die Todesboten der Apokalypse.
    Sie lauerten im Reich der Schatten, um dann losgeschickt zu werden, wenn dem Spuk Gefahr drohte. Mußte ich jetzt wieder gegen ihn kämpfen? Gegen einen Dämon, der sich selbst als Hüter der Schwarzen Seelen bezeichnete? Fast sah es so aus, denn der Reiter, den ich gesehen hatte, hatte große Ähnlichkeit mit einem der apokalyptischen Boten. Bisher war ich der Meinung, daß sie nicht in die sichtbare Welt kommen würden, aber da hatte ich mich bestimmt getäuscht.
    Dann mußte demnach zwischen dem geheimnisvollen Wort Aeba, dem Kloster in den Pyrenäen und dem Reiter ein unmittelbarer Zusammenhang bestehen. Und noch etwas fiel mir jetzt auf.
    Der Reiter hatte auf seiner gepanzerten Brust ein flimmerndes A gehabt. Aeba fing auch mit dem Buchstaben A an.
    Die Stimme des
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