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0038 - Die Horror-Reiter

0038 - Die Horror-Reiter

Titel: 0038 - Die Horror-Reiter
Autoren: Jason Dark
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Kloster nicht ein Hort des Satans werden?«
    »Aber das ist Blasphemie. Gotteslästerung.«
    »Stimmt. Doch glauben Sie mir, Father, ich habe in meinem Leben schon sehr viel erlebt. Ich kenne beide Seiten. Die gute und die böse, und ich glaube, daß es manchmal Dinge gibt, wo die Grenzen fließend sind. Wo Gut und Böse ineinandergreifen, wo eine direkte Trennung nicht mehr möglich ist.«
    »Ja«, sagte der Pfarrer, »da ist etwas Wahres dran, glaube ich. Nur fällt es mir schwer, dies zu begreifen. Wenn ich nicht genau wüßte, daß Sie ein Mensch sind, dem man vertrauen kann, würde ich Sie hinauswerfen.«
    Ich lächelte. »Woher wollen Sie wissen, daß man mir vertrauen kann?«
    Father Hackmann schaute mich mit seinem klaren Blick an. »Ich habe Ihren Namen von einem mir sehr gut bekannten Pfarrer. Damals ging es in einem Dorf namens Brickaville um eine dort auftretende Geistererscheinung…«
    »Ja, das stimmt, ich habe mich mit Ihrem Kollegen auch sehr gut verstanden. Er war mir übrigens eine große Hilfe.«
    »Aber was halten Sie von diesem Fall?« fragte Father Hackmann. »Ich kann hinter all dem kein System entdecken.«
    »Was dahintersteckt, werde ich wissen, wenn ich herausgefunden habe, was der Begriff Aeba bedeutet.«
    »Sie sind da sehr optimistisch.«
    »Das muß man in meinem Job sein.«
    Der Pfarrer schenkte sich noch ein Gläschen ein. Ich lehnte ab, als er mir von dem Selbstgebrannten anbot.
    »Um einen Rat möchte ich Sie noch bitten, Mr. Sinclair.«
    »Sprechen Sie sich aus.«
    »Was soll ich mit Pater Emilio Zagallo machen?«
    Er hatte eine ehrliche Frage gestellt, und ich gab auch eine ehrliche Antwort.
    »Das weiß ich leider nicht, Father. Er ist kein Fall für das Krankenhaus, aber auch nicht für eine Anstalt.«
    »In solchen Fällen sagt man Pflegefall«, meinte er.
    »So wird es wohl sein«, erwiderte ich.
    Das Telefon schrillte. Es war noch ein alter, schwarzer Klingelkasten, und er stand auf einem Regal.
    »Entschuldigen Sie mich.«
    Der Pfarrer ging hin und hob ab. Er meldete sich, lauschte und machte mir dann ein hastiges Zeichen, zu ihm zu kommen. Rasch war ich bei ihm.
    Father Hackmann hielt den Hörer so weit vom Ohr weg, daß ich mithören konnte. Und es waren Worte, die mir einen Schauer über den Rücken trieben und gleichzeitig bestätigten, wie tief ich schon in der Sache drinsteckte.
    Die Stimme klang rauh, wütend und kalt zugleich. »Hütet euch!« zischte der Anrufer. »Hütet euch, und laßt Emilio in Ruhe. Denn er ist ein Abtrünniger, den wir bestrafen werden. Aeba wird kommen. Aeba ist schon da. Ihr wißt es nur nicht. Flieht aus dem Haus und laßt ihn in Ruhe, denn er wird sterben. Er muß sterben. Er hat sich gegen Aeba gestellt und ist bestraft worden.«
    Ich nahm dem Pfarrer den Hörer aus der Hand. »Wer sind Sie?« rief ich scharf. »Sagen Sie Ihren Namen. Sofort!«
    Der Unbekannte lachte nur hämisch. Dann unterbrach er die Verbindung, bevor ich noch weitere Fragen stellen konnte.
    »Die haben was mit Pater Emilio vor«, flüsterte der Pfarrer.
    Er schaute mich mit großen Augen an.
    Ich legte den Hörer auf die Gabel und nickte. »Ja, das glaube ich auch.«
    »Und was soll ich tun?«
    Ich lächelte. »Sie gar nichts, Father. Ich bin ja bei Ihnen. Sollten es die Dämonen tatsächlich wagen, hier einzudringen, werde ich ihnen schon den nötigen Empfang bereiten.«
    Ich ging wieder zum Tisch zurück. »Außerdem glaube ich nicht, daß sie in dieses Haus hier gelangen.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil dies ein christliches Haus ist und der Geist des Herrn hier wohnt.«
    »Aber Sie sagten doch selbst, daß Schwarze Messen in Kirchen gefeiert werden.«
    »Dann waren diese vorher entehrt. Und das ist hier nicht der Fall.«
    Der Pfarrer verstand. Ich sah es seinem Gesicht an, daß ihm ein Stein vom Herzen gefallen war.
    »Sie sind wirklich ein Spezialist«, lobte er mich.
    »Das macht die Erfahrung«, schwächte ich ab.
    »Aber nun sind wir immer noch nicht weiter.«
    Father Hackmann hatte sichtlich Mühe, die Nerven zu bewahren. Fahrig strich er durch sein Gesicht.
    »Wenn ich die Worte am Telefon richtig verstanden habe, so entnehme ich daraus eine Morddrohung.«
    Ich konnte die Vermutung des Pfarrers nur bestätigen.
    »Aber das können wir doch nicht zulassen, Mr. Sinclair. Wir müssen diesen Menschen schützen.« Der Pfarrer atmete tief ein. »Auch wenn er ein Verirrter ist. Menschenleben sind gleich, da gibt es keine Unterschiede.«
    »Ich bin froh, daß Sie so
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