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0038 - Die Horror-Reiter

0038 - Die Horror-Reiter

Titel: 0038 - Die Horror-Reiter
Autoren: Jason Dark
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stellen wollte.
    »Lassen Sie uns nach unten gehen«, bat ich.
    »Wie Sie wünschen.«
    Der Pfarrer schloß die Tür ab, und wir begaben uns wieder in sein Arbeitszimmer. Mittlerweile war es draußen dunkel geworden. Es hatte nicht aufgehört zu schneien. Nach wie vor klatschten die Flocken gegen die Scheibe. Sie schmolzen und vereinigten sich zu Rinnsalen, die an dem Glas nach unten liefen.
    »Möchten Sie noch einen Schluck?« Der Pfarrer bot mir von seinem Aufgesetzten an.
    »Aber nur ein halbes Glas.«
    Father Hackmann schenkte ein, und wir tranken schweigend.
    Eine Frage brannte mir schon lange auf der Zunge, und ich stellte sie schließlich. »Was bedeutet Aeba?«
    Der Pfarrer hob die Schultern. »Tut mir leid, Mr. Sinclair, ich weiß es nicht.«
    »Aber das Wort hat er schon öfter genannt?«
    »Ja.«
    »Haben Sie sich nie Gedanken darüber gemacht, was es heißen könnte?« hakte ich nach.
    Der Pfarrer nickte. »Schon – nur habe ich keine Erklärung gefunden.«
    Er deutete mit dem Arm ringsum. »Sehen Sie sich diese Bücher hier an. Alle habe ich durchgeblättert, doch in keinem habe ich den Namen gefunden.«
    Meine Blicke flogen über die Buchrücken. Soweit ich sie lesen konnte, handelte es sich um Werke der christlichen Literatur.
    Doch Pater Emilio hatte das Wort regelrecht ausgespien, so daß ich zwangsläufig annehmen mußte, daß es sich dabei um ein Synonym des Bösen handelte.
    Ich sprach den Pfarrer darauf an. »Ein Buch über Dämonologie besitzen Sie nicht zufällig?«
    »Nein.«
    »Das ist schade.«
    »Glauben Sie, daß Sie dort eine Erklärung für dieses Wort Aeba finden?«
    »Ich nehme es zumindest an.«
    Der Pfarrer schüttelte den Kopf. »Bücher über Dämonologie sind Teufelswerk, und ich möchte sie in meiner Bibliothek nicht haben. Sie müssen das verstehen. Ich weiß nicht, was die Mitglieder meiner Gemeinde sagen, wenn sie ein solches Buch bei mir sehen.«
    Ich lächelte. »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, Herr Pfarrer, es war nur eine Frage.«
    »Natürlich.«
    Meine Neugierde war noch längst nicht gebrochen. Ich wollte mehr über Emilio Zagallo wissen und erkundigte mich bei Father Hackmann, in welchem Kloster er gelebt hatte.
    »In einem spanischen.«
    »Genauer. Wo liegt das Kloster?«
    »Irgendwo in den Pyrenäen.«
    »Ja, das sagten Sie bereits. Wissen Sie den Namen?« hakte ich nach. »Den Ort, meine ich?«
    Der Pfarrer wartete mit der Antwort. Er runzelte mehrmals die hohe Stirn und meinte dann: »Die Pyrenäen sind groß, und das Kloster ist nicht sehr bekannt. Nicht so wie dieses Touristenkloster Montserrat. Es liegt auch mehr nach Westen hin…«
    Ich drängte nach. »Überlegen Sie genau, Father. Denken Sie nach. Ich bitte Sie…«
    Er wand sich, murmelte manchmal ein paar Worte und schüttelte dann wieder den Kopf. »Ich komme einfach nicht darauf. Es tut mir leid. Wirklich.«
    Ich wechselte das Thema. »Wer hat Pater Emilio hergebracht?«
    »Ein Fremder.«
    »Von dem Sie nicht wissen, wo er wohnt?«
    »Nein. Er sprach auch nur sehr schlecht unsere Sprache. Der Pater und er redeten spanisch. Der Mann hieß, so glaube ich, Ortega. Ja, jetzt fällt es mir wieder ein. Sogar der Vorname ist mir bekannt. Juan. Juan Ortega.«
    Ich atmete auf. »Wenigstens etwas«, sagte ich. »Und an den Namen des Kloster können Sie sich nicht erinnern?«
    Der Pfarrer stützte das Kinn in beide Hände. »Was glauben Sie, wie oft ich mir über diesen Namen schon den Kopf zerbrochen habe.«
    Ich ließ ihn in Ruhe, griff nach den Zigaretten und zündete mir ein Stäbchen an.
    Es war still im Zimmer. Hin und wieder knackte im Ofen ein Stück Holz. Dann stoben die Funken nach allen Seiten weg.
    Meine Blicke wanderten. Neben dem Fenster hing ein prächtiges Kreuz. Es war aus Eichenholz und zeigte eine aus Elfenbein geschnitzte Christusfigur. Das Kreuz mußte sehr wertvoll sein.
    Plötzlich schlug der Pfarrer mit der flachen Hand auf den Tisch.
    »Himmel!« rief er. »Ich hab’s!«
    »Und?«
    »Das Kloster heißt Monte Terrano!«
    Ich hob die Augenbrauen. »Der Erdenberg? Ein seltsamer Name für ein Kloster, finden Sie nicht auch, Father?«
    Er hob die Schultern.
    »Ich vermisse die christliche Beziehung des Namens«, erklärte ich. »Das ist es, was mich stutzig werden läßt.«
    »Meinen Sie, das Kloster wäre entweiht worden?«
    »Es ist zumindest nicht völlig auszuschließen«, erwiderte ich. »Oft werden Kirchen entweiht und für Schwarze Messen mißbraucht. Warum sollte aus einem
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