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0038 - Die Horror-Reiter

0038 - Die Horror-Reiter

Titel: 0038 - Die Horror-Reiter
Autoren: Jason Dark
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den Steinsteg, kam dicht unterhalb des Fensters an, sah die Scheibe vor sich und winkelte den rechten Arm an.
    Dann hieb er blitzschnell und hart zu. Sein Ellbogen knallte in die Scheibe und zerstörte sie. Rasch schlug Suko einzeln hängende Splitter aus dem Rahmen, damit er sich nicht verletzte, und er turnte in das Innere des Klosters…
    ***
    Vier Buchstaben, die sich zu einem geheimnisvollen Wort formten. AEBA Jetzt wußte ich, wie sich dieses Rätsel zusammensetzte, aber ich hatte keine Ahnung, was es genau bedeutete, und wieso die Reiter die Symbole auf ihren Brustpanzern trugen. An die Gefahr dachte ich erst später. Aber dann wurde mir bewußt, daß ich nur eine winzige Chance hatte. Diese vier Reiter waren mächtige Dämonen aus einer anderen Dimension. Sie brachten die großen Plagen. Krieg, Pest, Hunger und Tod!
    Sie hatten die Weltgeschichte beeinflußt. Besonders im Mittelalter hatten sie gewütet, doch dann ließ ihre Wirkung nach, da sich die Menschen der Welt wieder auf ihre wahren Werte besannen. Auch hatte die Wissenschaft Fortschritte gemacht, die Plagen und Seuchen wurden eingedämmt. Aber jetzt sah es ganz so aus, als wollten die vier Reiter der Apokalypse wieder aktiv werden. Jetzt, wo die Menschen nicht mehr an die Gefahren dachten, hielten sie die Zeit für gekommen.
    Ich hatte Holzschnitte und Zeichnungen gesehen von Künstlern des Mittelalters. Ungeheuer realistisch waren die vier Reiter dargestellt worden. Schon beim Betrachten der Bilder bekam man es mit der Angst zu tun. Aber diese Maler hatten gewußt, was sie da zeichneten. Sie hatten die Gefahr geahnt und zu warnen versucht, doch sie waren oft nicht ernst genommen worden.
    Ein Fehler – vielleicht…
    Und nun standen die vier apokalyptischen Reiter vor mir.
    Zum zweitenmal.
    Und das in einem Kloster, einem Hort des Guten, das aber vom Bösen befallen worden war.
    Durch einen Abt, der dem Teufel diente.
    Durch Don Alvarez!
    Auch ihn sah ich. Er tauchte aus seinem Seitenstollen auf und stellte sich vor die vier Reiter.
    Seine beiden Dolche hielt er fest umklammert. Er stand geduckt da, wie ein sprungbereites Raubtier, das sich auf sein Opfer stürzen will.
    Und Opfer waren Carmen und ich.
    »Ihr fahrt als erste zur Hölle!« zischte Don Alvarez. »Aber nicht durch eine Kugel, nein, für euch haben wir uns etwas Besonderes ausgedacht.«
    Das konnte ich mir gut vorstellen. Schon mancher Dämon hatte mir den Tod versprochen. Bis jetzt allerdings war ich immer der Sieger geblieben.
    Und ich hatte im Laufe der Zeit eine gewisse Kaltblütigkeit errungen, die mich auch in brandgefährlichen Situationen wie dieser nicht verließ.
    Ich wurde neugierig. Vor allen Dingen wollte ich wissen, was Aeba bedeutete.
    Ich hob beide Hände und drehte die Handflächen nach außen.
    »Wollen Sie aufgeben?« flüsterte Carmen hinter mir.
    »Nein! Erst einmal Zeit gewinnen.«
    »Was nützt das noch?«
    Ich gab ihr keine Antwort, denn ich kümmerte mich um den verbrecherischen Abt.
    »Wie jeder zum Tode Verurteilte habe auch ich einen Wunsch, Don Alvarez. Gewährst du ihn mir?«
    »Sprich!«
    Tief holte ich Luft, bevor ich meine Frage formulierte. »Ich möchte gern wissen, was Aeba zu bedeuten hat. Welchen Sinn haben die Buchstaben auf den Brustpanzern?«
    Don Alvarez rieb sich die Hände.
    »Ja, das glaube ich, daß du neugierig bist. Aber wie du eben schon sagtest, einem zum Tode Verurteilten gewährt man seinen letzten Wunsch. Deine Frage, John Sinclair, ist nicht leicht zu beantworten. Ich muß weiter zurückgreifen, bis in die alttestamentarische Kirchengeschichte. Du weißt, daß es sieben Erzengel gibt. Gabriel, Raphael, Michael und Uriel. Diese vier spielen nur eine Rolle. Die anderen drei haben in der Geschichte nicht viel zu sagen. Wenigstens nicht im christlichen Glauben. Aber wo Feuer ist, da ist auch Wasser. Mit anderen Worten: Zu diesen vier Erzengeln gibt es vier Gegenparte. Dämonen also. Diese vier heißen Astaroth, Eurynome, Bael und Amducias. Es gibt noch andere Hauptdämonen, wie zum Beispiel Belphegor, aber uns interessieren nur diese vier, obwohl du auch gegen Belphegor schon einmal gekämpft hast, wie ich mir habe sagen lassen. Nun zu unseren vier Dämonen. Jeder dieser Dämonen hat einen Leibwächter, einen Reiter, den er vorschickt, bevor er selbst erscheint. Und diese Reiter tragen jeweils die Anfangsbuchstaben der Namen ihrer Herren auf den Brustpanzern. Vier Buchstaben bilden ein Wort. Aeba. Die neue Apokalypse, die auch du, John
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