Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0038 - Die Horror-Reiter

0038 - Die Horror-Reiter

Titel: 0038 - Die Horror-Reiter
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
her tanzten sie.
    Die Mönche gingen im Gleichschritt. Ihre Absätze knallten auf das harte, holprige Kopfsteinpflaster. Eine Armee des Schreckens näherte sich uns, und ich suchte verzweifelt nach einem Ausweg. In den nächsten Sekunden mußte es sich entscheiden, da mußte ich einfach etwas tun. Ich schoß.
    Dicht über die Köpfe der Mönche setzte ich die Kugel. Sie blieben nicht stehen, zuckten nicht einmal zusammen oder verharrten für einen winzigen Augenblick – nein, sie gingen weiter. Unbeirrbar.
    Ich ließ die Waffe verschwinden. Die Mönche waren verdammt nahe. Ich spürte bereits den Gluthauch der Fackeln, sprang zur Seite und riß Carmen Valdera kurzerhand mit. Sie stolperte hinter mir her, verlor das Gleichgewicht und fiel hin. Doch ich zog sie wieder hoch. Wir rannten an der Mauer entlang. Eine Hand nur hatte ich frei, und die setzte ich ein.
    Ich fegte eine dicht vor mir auftauchende Fackel zur Seite. Gleichzeitig schnellte mein Fuß hoch. Ich traf meinen Gegner dort, wo eine Kordel die Kutte zusammenhielt. Der Mönch kippte zurück. Ein anderer schlug nach mir. Ich unterlief den Schlag, und es gelang mir, dem Mönch die Fackel aus der Hand zu winden.
    Jetzt hatte ich etwas, womit ich mich verteidigen konnte.
    Carmen riß sich los. Ich konnte mich nicht um sie kümmern, denn sofort attackierten mich drei Mönche.
    Ein heftiger Kampf begann.
    Es war wie Degenfechten. Nur trugen wir es mit unseren Fackeln aus.
    Durch einen Rundschlag wehrte ich zwei Hiebe ab und hatte wieder etwas Luft. Wenn der Fackelschein etwas zur Seite tanzte, sah ich für Sekundenbruchteile die verzerrten Gesichter unter den Kapuzen. Blitzschnell drehte ich mich um die eigene Achse. Dabei traf ich einen hinter mir stehenden Gegner, der bereits zum Schlag ausgeholt hatte.
    Der Mann fiel zu Boden.
    Ich duckte mich, entging so einem weiteren Hieb und riß die dem letzten Mönch entfallene Fackel an mich. Mit zwei Pechfackeln in den Fäusten stellte ich mich meinen Gegnern.
    Sie griffen jetzt konzentrierter an. Ich konnte mich allein nicht mehr halten, und als mich eine Fackel in Höhe der Hüfte traf, mußte ich zurückspringen.
    Mitten im Sprung hörte ich den Schrei.
    Carmen!
    Mein Gott, sie hatte ich in den letzten Sekunden ganz vergessen. Ich nahm mir die Zeit und warf einen Blick über die Schulter.
    Das Mädchen war bis an die Mauer geflohen. Hier konnte sie nicht mehr weiter.
    Zwei Mönche attackierten sie. Carmen schlug mit den Armen um sich. Sie wehrte sich verzweifelt gegen die Angriffe.
    Ich kam über die Kerle wie ein Ungewitter, trieb sie mit blitzschnellen Schlägen auseinander und verschaffte Carmen so für wenige Augenblicke Luft. Ich warf ihr meine zweite Fackel zu.
    »Halt sie fest!« schrie ich sie an. »Wir müssen in das Kloster. Nur dort sind wir vorläufig sicher!«
    Ich wußte nicht, ob sie mich verstanden hatte, auf jeden Fall folgte sie mir.
    Wir rannten quer über den Hof. Aber sehr bald merkten die Mönche, was wir vorhatten. Sie schnitten uns den Weg ab.
    Sie schrien sich plötzlich gegenseitig Befehle zu, rannten mit wehenden Kutten über den Innenhof und schwenkten ihre Fackeln. Zwei Mönche stellten sich vor den Eingang. Sie streckten dabei ihre Arme aus und hielten die Fackeln über Kreuz.
    Aber wir mußten durch. Koste es, was es wolle. Es war unsere einzige Chance!
    Carmen Valdera rannte neben mir her. Sie hatte den Mund geöffnet und keuchte. Hell stand der Atem vor ihren Lippen. Mich wunderte es, daß sie noch auf den Beinen war. Irgendwann mußte sie zusammenbrechen. Die beiden Mönche wichen um keinen Deut zur Seite. Okay, dann also nicht.
    Als ich noch zwei Schritte von den Mönchen entfernt war, stieß ich mich ab. Es war ein Sprung, den man im Karatekurs lernt. Und ich traf die Mönche dort, wo ich sie treffen wollte. Gemeinsam flogen sie durch die Tür, überschlugen sich und blieben liegen.
    Auch ich prallte zu Boden, verlor dabei meine Fackel, warf mich aber sofort herum und sprang wieder auf. Carmen Valdera hatte bereits die Schwelle übersprungen. Und sie bewies Geistesgegenwart und Nervenstärke. Sie packte die Tür und knallte sie zu. Gerade im rechten Augenblick.
    Einer ihrer Verfolger konnte seinen Lauf nicht mehr schnell genug abbremsen und donnerte gegen das dicke Holz. Ich sah den Riegel an der oberen Türhälfte, schlug mit der Faust dagegen und verriegelte die Tür. Atempause.
    Carmen und ich schauten uns an. Ich las in ihren Augen eine stumme Frage.
    »Vielleicht haben wir es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher