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0038 - Die Horror-Reiter

0038 - Die Horror-Reiter

Titel: 0038 - Die Horror-Reiter
Autoren: Jason Dark
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Menschen zu tun hatte, war er nicht weniger schlimm als ein Dämon. Das Böse beherrschte ihn total.
    Der Abt sprach weiter. »Zuerst werde ich Sinclair töten lassen, und dann bist du an der Reihe. Ihr beide macht den Anfang, andere werden folgen, glaube mir. Die neue Apokalypse ist nicht mehr aufzuhalten. Sie beginnt mit eurem Tod.«
    Die Worte trafen mich wie Schwerthiebe, wühlten mein Innerstes auf. Jahrelang hatte ich gegen das Böse gekämpft, und jetzt sollte alles vorbei sein? War alles umsonst gewesen? Meine Arbeit, meine Berufung? Sah so das Ende aus? Zerrissen von vier Pferden?
    Wehrlos lag ich auf dem Boden. Nicht im Kampf würde ich sterben, nein, gedemütigt und geschwächt. Ein Grab in den Pyrenäen, das niemand fand.
    Ich dachte an meinen Freund Suko. Er war im Dorf zurückgeblieben. Wahrscheinlich hatte er Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um mich zu finden. Aber wußte er überhaupt, wo er suchen sollte? Wenn er tatsächlich zum Kloster gekommen war, hatte er immer noch eine Anzahl von Gegnern vor sich, die er allein nicht besiegen konnte.
    Nein, die Chancen standen mehr als mies. »Ich will keine langen Worte mehr machen«, sagte der Abt und hob die Hand zum Zeichen. Er blickte mich dabei an. »Wenn ich den Arm fallen lasse, reiten sie an, Sinclair…«
    ***
    Trotz seiner ausgezeichneten Reflexe konnte Suko nicht mehr rasch genug ausweichen. Der erste Mönch prallte gegen ihn. Suko verlor die Lampe und wurde in den engen Gang hineingeschleudert. Sein Gegner setzte sofort nach. Finger tasteten über Sukos Brust, führen hoch bis zur Kehle. Der Chinese drückte das Kinn herunter. Seine Hände hatte er zum Glück frei. Sie zuckten von oben nach unten und trafen dicht unterhalb der Kapuze. Der Mönch bäumte sich auf und kippte zur Seite. Suko mußte ihn wegwälzen, um aufstehen zu können.
    Sein zweiter Gegner war vorsichtiger. Er hatte sich mit einer Fackel bewaffnet und erwartete meinen Freund am Ende des schmalen Stollens. Breitbeinig stand er dort, hielt die Fackel in der Rechten und zielte damit auf Sukos Körpermitte. Suko wich aus. Sein linkes Bein flog hoch und streifte den zurückschnellenden Arm. Der Tritt schleuderte die Hand zurück. Die Fackel knallte gegen die Decke. Ein Funkenregen stob über beide Kämpfer. Ehe der Mönch ein zweitesmal zuschlagen konnte, hatte Suko ihn unterlaufen. Der Mönch fiel durch den eigenen Schwung gegen die Gangwand. Sein Gesicht verzerrte sich. Suko sprang vor, packte den Arm des Mannes und drehte ihn herum.
    Der Kerl schrie auf und ließ die Fackel fallen. Er gab jedoch nicht nach und wollte Suko zu Boden drücken. Doch die Kutte behinderte ihn zu sehr. Suko wich aus und zog dem Mann die Füße weg. Der Mönch fiel zu Boden. Sofort warf sich der Chinese auf ihn, drehte ihm vor dem Hals die Kutte zusammen und preßte ihn mit seinem Gewicht auf den Boden.
    »So, mein Freund«, zischte Suko, »jetzt werden wir mal Fraktur miteinander reden. Wo ist John Sinclair?«
    Der Mönch antwortete in einer Sprache, die Suko nicht verstand, aber mein Freund war sicher, daß der Kerl auch Englisch beherrschte, es nur nicht zugeben wollte.
    Suko ballte die linke Hand zur Faust. »Rede endlich, oder es geht dir dreckig.«
    Der Mönch sah die Entschlossenheit in Sukos Augen und begann zu sprechen. »Was wollen Sie wissen?«
    »Na also, es geht ja doch. Wo haltet ihr John Sinclair und das Mädchen gefangen?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Du lügst!« zischte Suko.
    »Nein, nein! Der Abt weiß es. Und er kennt auch nur das Geheimnis der Gewölbe. Ich…«
    »Bist du ihm nie heimlich gefolgt?«
    »Es war verboten.«
    »Ach, verdammt.« Suko schluckte. »Wo könnte es denn ungefähr sein?«
    »Vielleicht hinten am Gang.«
    »Dann zeig es mir.« Suko zog den überwältigten Mönch wieder hoch und stieß ihn vorwärts. »Geh, mein Freund, und laß dir ja keinen Umweg einfallen.«
    Der Mönch stolperte vor dem Chinesen her. Er spürte immer Sukos Faust im Rücken und hütete sich, irgendeine dumme Bewegung zu machen, die mißverstanden werden konnte.
    Die Zeit verging. Suko wurde immer nervöser und stellte sich mittlerweile die bange Frage, ob überhaupt noch Chancen bestanden, mich zu finden.
    Lebendig – wohlgemerkt…
    ***
    »Halt! Moment noch!« rief ich mit zitternder Stimme.
    Don Alvarez’ Arm blieb in der Luft hängen.
    »Was ist?« keifte er. »Was willst du denn noch?«
    »Ich möchte noch einmal mit ihr reden.«
    Der Abt zögerte. Er hielt Carmen noch immer fest. Ich
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