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0037 - Der Zombie-Macher

0037 - Der Zombie-Macher

Titel: 0037 - Der Zombie-Macher
Autoren: Michael Kubiak
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Ausschnitte aus englischen und irischen Zeitungen. Da war von unheimlichen Leichendiebstählen in Dublin die Rede und davon, dass man weder einen Verdacht noch eine Spur hatte. Auch liefen mit den Diebstählen geheimnisvolle Morde parallel, zumindest vermutete man, dass die Morde, von denen die Rede war, in direktem Zusammenhang zu den Diebstählen standen. Immer, wenn von einem der Friedhöfe von Dublin eine Leiche verschwand, war in der gleichen Nacht ganz in der Nähe des jeweiligen Friedhofs eine Leiche gefunden worden, offensichtlich erwürgt.
    Das letzte Todesopfer dieser Mordserie war ein Polizist, dem der unheimliche Mörder aufgelauert haben musste. Auch hier hatte man die Leiche des Beamten ganz in der Nähe eines Friedhofs gefunden, von dem in dieser Nacht eine Leiche verschwunden war.
    Die Kommentare beschäftigten sich dann mit der Unfähigkeit der Polizei, diesen seltsamen und schrecklichen Vorkommnissen auf die Spur zu kommen und ihnen ein Ende zu bereiten. Zum Teil waren die Kommentare im Ton ziemlich gehässig. Ein Journalist verstieg sich sogar zu der Behauptung, man könne meinen, dass man es mit einem Geist oder sogar mit einer ganzen Geisterarmee zu tun hätte.
    Und diese letzte Formulierung sprang dem Professor förmlich ins Auge. Seine Sinne waren gerade in Hinsicht auf dämonische und paranormale Erscheinungen besonders geschärft, und irgendwie beschlich ihn eine Ahnung, dass die Theorie, so weit hergeholt sie auch sein mochte, vielleicht ein Körnchen Wahrheit beinhaltete.
    Ganz zum Schluss fand Zamorra auch einen Ausschnitt aus dem Anzeigenteil der gleichen Dubliner Zeitung, dessen Inhalt ihm mehr als sonderbar vorkam.
    WOLLEN SIE EWIG LEBEN?, hieß es da. Und: GEBEN SIE SICH EINEN RUCK UND WAGEN SIE ES, IN DIE GEHEIMNISSE DES LEBENS EINGEWEIHT ZU WERDEN!
    Darunter war eine Chiffrenummer und eine Telefonnummer angegeben, unter der sich etwaige Interessenten melden konnten.
    Pierre Cousteau hatte noch auf den Rand des Abschnitts eine Notiz gekritzelt. Sie besagte, dass diese Anzeige in regelmäßigen Abständen in den großen englischen und irischen Zeitungen erschienen wäre und auch immer erscheinen würde.
    Zamorra schüttelte unwillkürlich den Kopf und ließ das Stück Papier mit der geheimnisvollen Anzeige sinken.
    »Na, Chef, was meinen Sie dazu?«, wollte Nicole Duval wissen.
    »Ein Scharlatan vielleicht, oder ein Betrüger, der auf diese Art zu Geld kommen will?«
    Zamorra schüttelte wieder den Kopf.
    »Nein, Nicole, das meine ich überhaupt nicht. Wenn diese Anzeigen immer noch erscheinen, dann scheint der oder die ja immer noch im Geschäft zu sein. Und wenn sich die Polizei seiner angenommen hätte, dann würde man von ihm mit Sicherheit auch nichts mehr in der Zeitung lesen können, auf keinen Fall im Anzeigenteil. Nein, da muss etwas anderes dahinterstecken. Auch diese Angelegenheit mit den Leichendiebstählen erscheint mir mehr als nur eine kriminelle Tat zu sein. Wenn Sie die Ausschnitte einmal lesen, dann werden Sie merken, dass da irgendwo ein System liegt. Die Toten waren durchweg noch nicht länger als ein Vierteljahr unter der Erde. Und das ist sicher nicht das Richtige für wissensdurstige Medizinstudenten, die sich zu Hause ihr privates Labor eingerichtet haben. Nein, Nicole, da ist irgendetwas anderes im Busch. Aber…«
    »… wir haben ja Zeit, uns die Sache einmal anzuschauen«, vollendete Nicole Duval den Satz. »Sie scheinen auch den Hals nicht voll zu kriegen, Chef«, sagte sie in gespieltem Ärger. »Aber ich weiß schon. Es ist eben Ihre Aufgabe, sich mit den Unerklärlichkeiten dieser Welt herumzuschlagen. Passen Sie nur auf, Chef, dass die Unerklärlichkeiten sich nicht mit Ihnen herumschlagen. Und ehe Sie jetzt noch etwas sagen, teile ich Ihnen mit, dass ich bereits auf dem Wege bin, um einen kleinen Ausflug für zwei Personen nach Irland, genauer nach Dublin, aus dem Boden zu stampfen. Immerhin weiß ich ja, wie Sie in solchen Situationen reagieren und was Sie normalerweise zu tun pflegen.«
    Zamorra musste schallend lachen. Dieses Mädchen war wirklich unbezahlbar. Schon mehrmals hatte er sich bei ganz abwegigen Gedanken ertappt, in denen Nicole eine sehr wesentliche Rolle spielte – und nicht als seine Assistentin, sondern als seine – im letzten Moment bremste er seinen geistigen Höhenflug und bemühte sich, auf den Boden der Tatsachen zurückzufinden.
    »Wegen mir brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, Nicole. Selbst wenn es einmal ganz dick
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