Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0037 - Der Zombie-Macher

0037 - Der Zombie-Macher

Titel: 0037 - Der Zombie-Macher
Autoren: Michael Kubiak
Vom Netzwerk:
kommt, dann habe ich ja immer noch das Erbe meiner Vorväter, das silberne Amulett. Bis jetzt hat es mir noch immer in den haarigsten Augenblicken geholfen. Warum sollte es nicht auch in Zukunft so sein. Gerade Sie müssten ja wissen, wie groß seine Macht ist, hat es doch auch Sie aus verschiedenen brenzligen Situationen gerettet.«
    Nicole nickte bestätigend. Doch lag in ihrem Gesicht ein skeptischer Ausdruck. »Sie mögen ja Recht haben, Professor. Doch meine ich, dass Sie sich nicht allzu sehr und nicht so ausschließlich auf die Macht Ihres Talismans verlassen sollten. Eines Tages versagt er, und Sie werden sich nicht mehr retten können.«
    Zamorra winkte beruhigend lächelnd ab und konnte in diesem Augenblick nicht ahnen, welche Bedeutung Nicole Duvals Worte bekommen sollten und wie abrupt er sich noch daran erinnern würde…
    ***
    Das Hotel Prince of Wales lag nicht weit entfernt vom Polizeipräsidium der Stadt Dublin. Zamorra hatte es mit voller Absicht ausgesucht, denn er hatte vor, sich erst mal mit der Polizei in Verbindung zu setzen, um vielleicht von dort einige Informationen zu den geheimnisvollen Vorfällen zu erhalten.
    Er hatte sich telefonisch von seinem Zimmer aus bei dem Kommissar angemeldet, der die Leichendiebstähle bearbeitete. Von der Annonce in der Zeitung sagte Zamorra noch nichts, denn er wollte erst einmal erfahren, ob darüber bei der Polizei überhaupt etwas bekannt war.
    Mit Nicole Duval machte sich der Professor gegen elf Uhr auf den Weg, um den Gesetzeshütern von Dublin einen Besuch abzustatten.
    Kommissar David McCormick, ein Ire, wie man ihn sich nur vorstellen kann – rote Haare, kantiges energisches Kinn, blaue strahlende Augen –, erwies sich als sehr entgegenkommend und hilfsbereit.
    Als Zamorra sich vorstellte und erklärte, warum er überhaupt nach Irland gekommen war, hörte der Kommissar aufmerksam zu und unterbrach seinen Gast mit keinem Wort.
    Erst als Zamorra geendet hatte, kam Leben in den Kriminalbeamten. »Nun, Mister, das alles klingt zwar ziemlich verrückt und vor allen Dingen weit hergeholt, doch würden Sie Recht haben, wenn es wirklich so etwas wie Geister gäbe. Nur muss ich Sie in diesem Fall enttäuschen. Wir haben zwar ähnlich wie die Schotten eine ziemlich alte Tradition, was Geister und Gespenster angeht, doch ist uns hier in Dublin noch keines gemeldet worden. Und bis jetzt hat sich auch noch niemand gefunden, der einen ähnlichen Verdacht geäußert hat wie Sie. Nehmen Sie es mir also nicht übel, wenn ich das alles sofort vergesse. Ich kann verstehen, dass in Ihrem Beruf als Professor für Parapsychologie Unerklärliches zum Alltag gehört. Doch ich habe mit den Lebenden, und leider auch den Toten, zu tun. Ich für meinen Teil bin überzeugt, dass wir es hier mit einem ganz ›normalen‹ Verrückten zu tun haben, der es bis jetzt geschafft hat, im Verborgenen zu bleiben.«
    Zamorra war ein wenig enttäuscht. Zuerst hatte er angenommen, dass der Beamte sich wenigstens seine Überlegungen durch den Kopf gehen lassen würde. Doch konnte er ihm seine Reaktion auf der anderen Seite eigentlich nicht übel nehmen. Grundsätzlich war sie sogar verständlich.
    »Sehen Sie, Kommissar, ich habe im Umgang mit dem Übernatürlichen einige Erfahrung. Bis jetzt habe ich mich selten getäuscht. Und eine Ahnung sagt mir auch in diesem Falle, dass hier Erscheinungen im Spiel sind, die wir nicht so ohne weiteres akzeptieren können. Wenn Sie mir wenigstens nur etwas behilflich wären, dann wäre ich Ihnen schon dankbar. Zum Beispiel würde es mich interessieren, mir einmal ein Grab einer solchen verschwundenen Leiche anzuschauen. Auch verspreche ich mir einiges davon, wenn ich einmal eines der Mordopfer untersuchen könnte. Sie wissen ja selbst, manchmal sieht ein ungeübter Beobachter mehr als ein Profi.«
    Man konnte Kommissar McCormick zwar anmerken, dass er sich in seinem Kriminalistenstolz gekränkt fühlte, doch zwang er sich zu einem Lächeln und nickte zustimmend. »Nun gut, auch wenn ich mir nichts davon verspreche. Sie sollen Ihren Willen haben. Ich werde Ihnen einen Beamten zuteilen, der sich Ihrer annehmen soll und Ihnen überall Zugang verschaffen wird. Wenn Sie dann immer noch an Ihrer Theorie mit den dämonischen Mächten festhalten, dann muss ich leider sagen, dass Sie für mich ein Verrückter sind. Ich hoffe, Sie nehmen mir das nicht übel.«
    Zamorra lächelte belustigt. Auch Nicole konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    »Was meinen Sie,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher