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0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel

Titel: 0034 - Unser Bluff im tödlichen Spiel
Autoren: Unser Bluff im tödlichen Spiel
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und verdrückte sich. Hywood drehte sich wieder uns zu und fragte: »Sollen wir uns jetzt mal den Sekretär kommen lassen?«
    »Ich bin dafür«, sagte ich.
    Phil nickte zustimmend, und so gab Hywood dem Cop den Befehl, sich im Hause nach dem Sekretär umzusehen und den Mann zu uns zu bringen.
    »Bin gespannt, was der Sekretär für eine Type ist«, murmelte Hoywood und warf uns Zigaretten aus seinem Päckchen zu. Nun, bald wußten wir es.
    Auch seine Figur war bemerkenswert, denn er hatte eigentlich keine. Er schien nur aus schlotterndem Anzug zu bestehen. Es war ungemein überraschend, als wir aus den Ärmeln Hände hervorkommen sahen.
    Er verbeugte sich vor uns, und zwar vor jedem einzeln. Phil schien das lustig zu finden, denn er konnte sein Lachen kaum verbeißen.
    »Sie sind der Sekretär von Frymor?« begann Hywood das Verhör.
    »Jawohl, Sir.«
    »Okay, ich bin Captain Hywood von der City Police, das sind Cotton und Decker vom FBI. Wir möchten uns mit Ihnen unterhalten, Mister… Wie war doch Ihr Name?«
    »Ram, Sir. Allan Ram.«
    »Sie wohnen hier im Hause, ja?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Wie lange sind Sie schon bei Mr. Frymor als Sekretär?«
    »Seit knapp acht Jahren, Sir.«
    »Wie gefällt Ihnen die Stellung?«
    »Sehr gut, Sir. Mr. Frymor war zwar sehr in sich verschlossen, und man bekam, wie man so sagt, keinen inneren Kontakt mit ihm, aber er beanspruchte mich in so geringem Maße, daß ich mir oft die Frage vorlegte, wofür ich eigentlich mein Gehalt bezöge.«
    Diese Ehrlichkeit war entwaffnend. Mir kam aber plötzlich ein Gedanke, und ich schaltete mich in die Vernehmung ein. »Haben Sie als Sekretär vielleicht auch das Testament von Mr. Frymor geschrieben?«
    »Jawohl, Sir. Er diktierte es mir.«
    »Und wo wird es aufbewahrt?«
    »Bei Dr. Lindforths, Sir. Das ist der Anwalt von Mr. Frymor.«
    »Kennen Sie den Text des Testamentes im Ganzen? Oder besteht die Möglichkeit, daß Frymor geheime Zusätze zu seinem Letzten Willen gemacht hat?«
    »Das halte ich für unwahrscheinlich, Sir. Als Privatsekretär von Mr. Frymor waren mir sehr viele vertrauliche Angelegenheiten bekannt. Ich glaube nicht, daß eine testamentarische Verfügung vertraulicher sein könnte als manche anderen Dinge, die mir zur Kenntnis gegeben wurden.«
    »Gut, man darf also annehmen, daß Sie das Testament kennen. Wer erbt nun eigentlich Frymors Vermögen?«
    »Verzeihung, Sir, ich weiß nicht, ob ich diese Frage beantworten darf. Sie berührt meine Verpflichtung, über alles zu schweigen, was mir durch meinen Beruf als Privatsekretär des Mr. Frymor zur Kenntnis gekommen ist.«
    »Mr. Ram, ich achte Ihre Diskretion«, sagte ich freundlich. »Aber vielleicht machen Sie sich mal folgendes klar: Mr. Frymor ist tot. Das wäre Punkt eins. Punkt zwei aber wäre, daß seine Todesursache nicht zweifelsfrei feststeht! Sie verstehen, was das bedeutet, ja?«
    Das Männchen wurde sichtlich nervös, es zupfte aufgeregt an seinen langen Manschetten und stotterte schließlich: »Verzeihung, eh, ich, das, soll das bedeuten, eh, ich meine, rechnet man mit…«
    Ram brach hilflos ab, ich nickte trocken. »Es kann — ich betone: kann! — ein Mord gewesen sein.«
    Ihm schien das bloße Wort Zustände von Übelkeit heraufzubeschwören. Er fing an zu zittern, und Phil handelte völlig richtig, als er aufstand und dem armen Kerlchen schnell einen Stuhl unter die schwankenden Knie schob.
    »Also«, nahm ich den Faden wieder auf, »wie ist das nun mit der Erbschaft? Wie hoch schätzen Sie den gesamten Vermögenswert?«
    »Zwischen elf und zwölf Millionen Dollar, Sir. Drei Millionen etwa repräsentieren Mister Frymors Besitztümer hier in New York und in Las Vegas —«
    »Stop!« unterbrach ich. »Frymor hatte in Las Vegas ein Haus?«
    »Jawohl, Sir. Ein sehr komfortables Haus, wenn Sie mir diese Charakterisierung gestatten.«
    »Und der Rest des Vermögens?«
    »Liegt in Wertpapieren in den Tresoren der Bank. Ungefähr zwei Millionen Dollar standen ständig in barem Gelde zur Verfügung.«
    »Wie? Hier im Hause?«
    »Natürlich nicht. Auf zwei Millionen Dollar Bargeld belief sich Mr. Frymors Konto bei der Bank.«
    »Immerhin eine ganz hübsche Summe! Wofür brauchte er dauernd so viel Bargeld zu seiner Verfügung?«
    »Sir, das entzieht sich meiner Kenntnis. Die Geschäfte von Mr. Frymor bestanden vorwiegend in Börsenspekulationen, in denen er einiges Glück hatte. Welcher Art diese Spekulationen waren, darüber kann ich Ihnen keine Auskunft geben,
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